Bremen - Voller Fokus auf das Spiel in Frankfurt: Werders-Interimstrainer Florian Kohfeldt soll gegen die Eintracht die Wende einleiten, dafür hat er nur bis Freitag Zeit. Im Interview mit „Werder-TV“ gibt der 35-Jährige Einblicke in seine Vorbereitung und den Matchplan.
Die Aufgabe ist klar: Ein Sieg gegen Eintracht Frankfurt soll her. Problem: „Ohne große Voreindrücke von der Mannschaft, ohne dass wir schon lange mit ihr gearbeitet haben, müssen wir uns auf dieses Spiel vorbereiten“, erklärt Kohfeldt. „Da werden wir vor allen Dingen darüber sprechen, wie wir uns Optionen in der Spieleröffnung schaffen.“
Frankfurt sei eine „sehr aggressive Mannschaft, da müssen wir Lösungen finden – die werden uns nicht viel Zeit lassen. Und wir werden darüber reden, wie wir hinter die Kette kommen, um nicht zu sehr in die Breite zu spielen. Das werden die Inhalte heute und morgen sein“, erklärt Kohfeldt seine Vorbereitung auf Freitag. Bedeutet eine Menge Arbeit für den Neuen an Werders Seitenline. Wenig verwunderlich also, dass Kohfeldt, der als Workaholic gilt, seinen Arbeitstag am Dienstag bereits um 7.15 Uhr am Weserstadion gestartet hat.
Kohfeldt erwartet, dass sich in der besonders kurzen Vorbereitungszeit alle voll reinhängen, schließlich dürfen sich auch die unter Alexander Nouri aussortierten Spieler wie Aron Johannsson oder Luca Caldirola Hoffnungen machen, unter dem Neuen wieder eine Rolle zu spielen. „Ich gehe in diese Woche ohne Voreindrücke rein. Es ist eine ganz klare Botschaft von mir, dass jeder aus diesem Kader die Möglichkeit hat, sich für dieses Spiel zu empfehlen. Es wird vielleicht die eine oder andere Aufgabe in der Mannschaft anfallen, die anders ist als in den letzten Spielen und vielleicht passt der eine oder andere Spielertyp dann besser dafür“, verrät Kohfeldt.
Kohfeldt zieht keinen U23-Spieler hoch
Aus der U23 der Bremer wird indes keiner hochgezogen. „Für dieses Wochenende ist das kein Thema“, stellt Kohfeldt klar. „Wir sollten Dinge nicht über den Haufen werfen, die langfristig geplant sind. Es gibt einige Spieler in der U23, denen ich aus tiefster Überzeugung den Weg in die Bundesliga zutraue, aber wir sollten jetzt aus meiner Sicht nicht den Fehler machen, mit einer kurzfristigen Aktion eine langfristige Entwicklung zu gefährden.“ Kohfeldt ergänzt: „Auch weil ich den Kader, den wir in der Profi-Mannschaft haben, für qualitativ so gut bestückt halte, dass ich keine Notwendigkeit sehe, das kurzfristig zu tun.“
Mit der Kurzfristigkeit ist das bei Werder aktuell so eine Sache, denn während Kohfeldt sich auf das wohl wichtigste Spiel seiner noch jungen Trainerkarriere vorbereitet, prüft Werder-Manager Frank Baumann auch andere Optionen. Für Kohfeldt aber kein Problem: „Ich bin da mit Baumi in einem extrem engen Austausch. Es ist klar besprochen, dass es zunächst eine Lösung bis zum Frankfurt-Spiel ist und darauf liegt mein ganzer Fokus!“ Langfristig verfolgt aber auch Kohfeldt größere Pläne: „Irgendwann würde ich gerne eine Bundesliga-Mannschaft trainieren, aber ob der Zeitpunkt jetzt gekommen ist, ist nicht so ganz entscheidend.“