Vor Spiel gegen Eintracht Frankfurt
Kohfeldt verspricht Reaktion der Mannschaft
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Bremen - Pressekonferenzen sind für Florian Kohfeldt nichts Neues, er kennt das von seiner Arbeit als Trainer von Werders U23. Nach den Spielen in der Dritten Liga warten in der Regel drei, vier Journalisten, die den 35-Jährigen nach seiner Meinung fragen.
Am Mittwoch war das Interesse an seiner Person deutlich größer. „Das hier ist schon etwas anderes, keine Frage“, sagte Kohfeldt, der im vollbesetzten Medienraum des Weserstadions als neuer Cheftrainer der Bundesliga-Mannschaft vorgestellt wurde. Sollte er dabei in irgendeiner Form aufgeregt gewesen sein, ließ sich der neue Mann davon nichts anmerken. Kohfeldt war erstaunlich klar in seinen Aussagen, antwortete schlagfertig, bisweilen witzig - und vermittelte glaubhaft den Eindruck, dass er weiß, wie Werder zu helfen ist.
„Es könnte gut sein, dass wir in puncto Taktik ein, zwei Dinge verändern werden“, sagte der neue Trainer, der in Bremen die Nachfolge von Alexander Nouri angetreten hat. Es ist eine Vereinbarung mit Sportchef Frank Baumann, die vorerst nur für das Frankfurt-Spiel am Freitag gilt, die sich aber durchaus zur Dauerlösung entwickeln kann. „Wenn wir der Überzeugung sind, dass Flo die beste Lösung für den Verein ist, werden wir das so entscheiden“, betonte Baumann, der sich parallel auch auf dem Trainermarkt umschaut.
Würde es bei der Suche ausschließlich um die Kriterien „Sympathie“ und „Rhetorik“ gehen, könnte Werder die Suche einstellen. Es dauerte während der Pressekonferenz nicht lange, und Kohfeldt hatte ihn hinterlassen: den berühmten guten ersten Eindruck. „Natürlich habe ich Respekt vor der neuen Aufgabe, aber keine Angst“, erklärte er - und betonte: „Ich weiß, dass ich die Fähigkeit dazu habe, die Mannschaft auf das Frankfurt-Spiel vorzubereiten.“
Frankfurt - auf dieses Ziel hat Kohfeldt seine komplette Planung ausgelegt, weiter reichen seine Gedanken nach eigener Aussage nicht. „Ich sehe es als große Chance, dass wir uns nicht damit beschäftigen müssen, was nächste Woche Montag oder Dienstag ist“, sagte der Coach und bezog diese Aufgabe ausdrücklich auf sich und die Spieler. „Sollte ich nächste Woche wieder die U23 übernehmen, dann kehre ich dort auch in einen Traumjob zurück.“
Interimstrainer erwartet einen „aggressiven Gegner“
Vorerst geht es Kohfeldt aber darum, der Bundesliga-Mannschaft die Verunsicherung nach der Serie von Misserfolgen auszutreiben. „Das Team macht einen sehr konzentrierten und wissbegierigen Eindruck“, berichtete der 35-Jährige, der am Dienstag erstmals das Training geleitet hatte. Gegen „einen aggressiven Gegner“ aus Frankfurt gehe es darum, „so schnell wie möglich hinter die Kette zu kommen“, berichtete Kohfeldt. Wichtig sei die Balance zwischen dem Mut, offensiv zu spielen und der nötigen Sicherheit in der Defensive. Generell ist sich der Coach sicher, „dass die Mannschaft eine Reaktion zeigen wird“.
Auch Frank Baumann erwartet das. Wie es mit der Personalie Kohfeldt weitergeht, will der Sportchef unabhängig vom Ergebnis gegen Frankfurt entscheiden. „Das hat keinen Einfluss“, versicherte der 42-Jährige. Dann hielt er noch fest: „Ich bin mir sicher, dass Flo so oder so eine große Zukunft als Trainer haben wird.“
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