Bei Werder Bremen wird die Luft für Trainer Alexander Nouri immer dünner: Nach einer besonders in der ersten Halbzeit desolaten Leistung verloren die Hanseaten gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:2. Ein Kommentar von Carsten Sander.
Vor dem Spiel war die Situation diese: Werder Bremen hatte einen Saisonstart mit sieben Spielen ohne Sieg hingelegt, dabei aber Leistungen gezeigt, die es zuließen, an Besserung zu glauben. Wenn nicht in diesem, dann wird es eben im nächsten Spiel mit dem ersten Sieg klappen. Oder im übernächsten. Oder, oder, oder. Seit heute mag man jedoch nicht mehr so recht daran glauben, dass sich Werder Bremen zeitnah selbst heilen wird.
Die erste Halbzeit beim 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach war ein Tiefpunkt und hat den Großteil des ohnehin nur noch spärlichen Rests an Vertrauen in die Mannschaft und die Arbeit von Trainer Alexander Nouri gekostet. Sportchef Frank Baumann glaubt zwar noch an die Wende mit Nouri, aber auf sonderlich viele Gefolgsleute sollte er besser nicht mehr bauen. Nouri wackelt bei Werder – auch wenn Baumann das so nicht sagt.
Er schickt den Coach am Sonntag in das Kellerduell mit dem ebenfalls noch sieglosen Tabellenletzten 1. FC Köln. Wissend, dass diese Partie eine Chance für alle ist. Und die letzte für Nouri? Es ist mehr als wahrscheinlich, dass der Coach nicht mehr zu halten sein wird, wenn er auch diese Partie verliert. So sind einfach die Gesetze des Fußballs. High Noon für Nouri!
Um es an dieser Stelle aber auch ganz deutlich zu sagen: Es geht nicht um eine Hexenjagd und auch nicht darum, Alexander Nouri gezielt zu diskreditieren. Es geht um das, was die Mannschaft auf dem Platz zeigt. Und das wird unter Nouris Leitung immer weniger.
Der Coach hat dem Team vor dieser Saison einen Plan A vermittelt – der heißt Verteidigen. Plan B mag es vielleicht auch geben, Werder beherrscht ihn aber nicht. Die Offensive ist ohne Max Kruse tot. Dazu kommt, dass sich der Knoten aus Verunsicherung und Frust bei den Spielern immer fester zuzieht.
So ist die Situation nach Spieltag acht – es sieht ziemlich schlecht aus für Werder Bremen.
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