Bremen/Köln - Er hätte der große Matchwinner werden können, der Mann, der Werder nach einem insgesamt schwachen Auftritt doch noch den ersten Sieg der Saison beschert – Ludwig Augustinsson wurde es aber nicht.
In der Nachspielzeit ließ der Außenverteidiger am Sonntag eine vielversprechende Chance aus, schoss im Strafraum relativ unbedrängt neben das Tor. „Ich hätte es besser machen können“, sagte Augustinsson am Tag nach dem 0:0, „die Szene ging mir nachts noch durch den Kopf.“
Nach neun Spieltagen hat Werder noch immer keinen Sieg verbucht – für den Schweden ist das eine ganz neue Erfahrung. „Es ist sehr frustrierend. Ich war in meiner Karriere noch nie in so einer Situation“, berichtete der 23-Jährige, ehe er versicherte, mit dem derzeit herrschenden Druck gut umgehen zu können: „Ich versuche, das Beste daraus zu machen.“
Woran es liegt, dass Werder keine Tore mehr schießt, weiß auch Augustinsson nicht. Trainer Alexander Nouri, der seit Wochen öffentlich in der Kritik steht, sei daran jedenfalls nicht Schuld: „Es liegt nicht an ihm, dass wir nicht treffen. Es sind wir Spieler, die reihenweise falsche Entscheidungen treffen“, sagte der Abwehrmann und stärkte seinem Coach demonstrativ den Rücken: „Jeder in der Mannschaft unterstützt ihn in dieser schweren Situation.“
Linksverteidiger bevorzugt die Viererkette
Gegen Köln hatte Nouri seine Mannschaft erstmals in dieser Saison von Beginn an mit Viererkette spielen lassen – eine Abwehrformation, die Augustinsson mehr liegt als die Dreier- beziehungsweise Fünferkette. „Ich habe mein ganzes Leben hinten links gespielt und hoffe, dass das System eine Option für uns bleibt“, sagte er über die Viererkette. Bereits am Mittwoch im DFB-Pokalspiel gegen 1899 Hoffenheim (20.45 Uhr) wird sich zeigen, ob sein Wunsch in Erfüllung geht.
Augustinsson bezeichnete die Zweitrunden-Partie als „große Aufgabe“ und erklärte, warum er sich besonders darauf freut: „Der Pokal ist in Deutschland sehr wichtig. Es gibt kein Unentschieden, nur Sieg oder Niederlage. Das ist gut für uns.“
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