Grassau - Milos Veljkovic fällt auf – optisch und akustisch. Der Werder-Verteidiger trägt eine Mähne, die ihn wie den König der Löwen aussehen lässt. Passend dazu auch sein Gebrüll. So lautstark gibt kein anderer Spieler auf dem Feld Anweisungen. Coach Florian Kohfeldt findet das gut und lobt seinen Innenverteidiger.
Doch für Werder war das gar nicht so schlecht, Veljkovic stieg etwas früher in die Vorbereitung ein als die beiden anderen WM-Teilnehmer Yuya Osako und Ludwig Augustinsson. Sie hat die WM trotz starker Leistungen und Tore nicht lauter gemacht, aber der Japaner und der Schwede gehören auf dem Platz ohnehin zu den ruhigeren Vertretern. Bei Veljkovic war das anders. „Diesen Hang zur Organisation hatte er schon immer“, erinnert sich Kohfeldt: „Milos redet wirklich sehr viel. Und wir reden mit ihm, was er wann sagen soll.“
Werder wird immer lauter - Kohfeldt gefällt‘s
Auch da habe sich der 22-Jährige weiterentwickelt. Denn wie sagt Kohfeldt so schön: „Schreien, um zu schreien, das bringt keinen Mehrwert. Das gilt übrigens auch für den Trainer.“ Es mache keinen Sinn, „wenn 20 Leute rumschreien ,Ey, lauf!‘ oder ,Konzentrier‘ dich!‘“. Auf die richtigen Worte komme es an.
„Wir haben ein paar Begriffe, die jeder Spieler sehr schnell drin hat“, erklärt Kohfeldt und nennt Beispiele wie „Innere Linie“, „Tiefe“ oder „Raumbesetzung“. Damit würden sich die Spieler helfen. „Ich finde es gut, dass wir im Laufe der Vorbereitung immer lauter geworden sind. Das brauchen wir“, sagt Kohfeldt – und kann sich dabei vor allem auf einen verlassen: Milos Veljkovic, den König der Löwen.