Bremen - Es ist ein besonderer Tag für Thomas Schaaf, die Familie ist bei ihm daheim in Stuhr, wie sich das an einem Geburtstag gehört. Schaaf ist am Montag 57 Jahre alt geworden. Doch das allein macht diesen Moment nicht so speziell.
Es ist eine andere Nachricht: Schaaf kehrt tatsächlich zu Werder zurück. Ausgerechnet an seinem Geburtstag wird das Comeback offiziell vom Verein verkündet – und Schaaf gesteht gegenüber der DeichStube: „Da steckt schon sehr viel Herz mit drin.“
Thomas Schaaf ist so viel Werder wie kaum ein anderer: 1972 trat er in den Verein ein, schaffte es von der Jugend bis in die Bundesliga. Als Trainer wiederholte er diese Karriere, gewann 2004 mit Werder das Double. 2013 musste er als Trainer gehen, als Technischer Direktor kehrt er nun zurück. „Das war nie mein Plan“, sagt Schaaf: „Aber es passt jetzt einfach. Das ist ein neues Kapitel für mich bei Werder.“ Schaaf soll sich um die strukturelle Weiterentwicklung des Clubs kümmern, um die Ausbildung der Talente und Trainer. Er soll eine Spielphilosophie für den ganzen Verein unterhalb der Profis einführen und pflegen.
Schaaf: „Die Aufgabe ist einfach sehr spannend“
„Ich will etwas bewegen und dafür sorgen, dass Werder für die Zukunft noch besser aufgestellt ist“, sagt Schaaf. Natürlich sei das bei Werder eine Herzensangelegenheit für ihn, aber allein deshalb sei er nicht zurückgekehrt. „Es geht um die Sache, die Aufgabe ist einfach sehr spannend“, betont der ehemalige Coach. Dafür hat er andere Angebote ausgeschlagen. Sein genaues Aufgabenfeld, seine Ziele und seine Visionen möchte er aktuell noch nicht verraten. Das soll ganz in Ruhe nach der Saison geschehen. Am 1. Juli steigt Schaaf dann offiziell bei Werder ein.
Die Entscheidung hat er sich nicht leicht gemacht. Mit Frank Baumann hat er viel diskutiert, um auszuloten, was beide Seiten davon haben könnten. „Jetzt musste langsam eine Entscheidung her“, berichtet Schaaf und lacht: „Mit meinem Geburtstag hat das natürlich nichts zu tun.“ Es passte nur ganz gut in seinen Zeitplan. Denn noch an seinem Geburtstag reist er in die Schweiz.
Schaaf lässt Tätigkeit als Trainer ruhen
Bei der Uefa in Nyon ist er in der Trainerausbildung im Einsatz, hält Vorträge – wie so oft schon in der Vergangenheit. Gerne würde er die Arbeit auch in Zukunft als Nebentätigkeit fortsetzen, aber das entscheidet sich erst in den nächsten Wochen. Das sei bei der Uefa so üblich: „Die schauen von Saison zu Saison.“
Diese Arbeit hat Schaaf einen neuen, einen noch internationaleren Blick auf den Fußball gegeben. Davon soll nun Werder profitieren, vor allem auch das Talenteprogramm. Seine Tätigkeit als Trainer lässt er in den nächsten Jahren definitiv ruhen, er steht für andere Vereine nicht zur Verfügung. Es ist ihm wichtig, das zu betonen. Genauso sei es für ihn kein Thema, bei Werder mal kurzfristig als Coach einzuspringen, falls es auf dieser Position aus welchen Gründen auch immer eine Vakanz geben sollte. „Ich habe jetzt eine neue Aufgabe – und auf die freue ich mich.“