Aaron Hunt feierte beim Hallenturnier in Oldenburg seine Premiere für die Traditionself des SV Werder Bremen - und hatte maßgeblichen Anteil am Titelgewinn.
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Aaron Hunt feierte beim Hallenturnier in Oldenburg seine Premiere für die Traditionself des SV Werder Bremen - und hatte maßgeblichen Anteil am Titelgewinn.

Ex-Werder-Profi zaubert in der Halle

Zeit für Familie und Reisen: Ex-Werder-Star Aaron Hunt über sein Karriereende und das Leben abseits des Profifußballs

Bremen/Oldenburg – Seit anderthalb Jahren ist Aaron Hunt raus aus dem Geschäft Profifußball. Nachdem sein Vertrag beim Hamburger SV im Sommer 2021 nicht verlängert wurde, wartete der mittlerweile 36-Jährige vergeblich auf ein passendes Angebot, verkündete im Frühjahr 2022 schließlich sein Karriereende. Und seither? Hat der frühere Profi von Werder Bremen den Fokus vor allem auf das Privatleben gelegt. „Vorher war man ja immer getaktet, hat nur für die Mannschaft und den Verein gelebt. Es ist jetzt mal ganz schön, am Wochenende mit der Familie zu frühstücken und nicht alles vom Ergebnis am Samstag abhängig zu machen. Ich genieße den Leerlauf“, sagt Hunt im Gespräch mit der DeichStube.

Beim „Cup der Öffentlichen“ in Oldenburg, dem Hallenturnier der Traditionsmannschaften, nahm Aaron Hunt erstmals mit den Allstars des SV Werder Bremen teil – und gewann prompt den Titel. Und wer dem früheren Mittelfeldstrategen dabei zusah, wie er sich immer wieder als Ballempfänger anbot, seine Mitspieler gekonnt in Szene setzte und sogar als dreifacher Torschütze glänzte, dem kam schnell der Gedanke: Der könnte doch noch, oder nicht? „Zum Zeitpunkt, als mein Vertrag beim HSV nicht verlängert wurde, hätte ich aus sportlicher Sicht sicher noch zwei Jahre auf hohem Niveau weiterspielen können“, erklärt Hunt und fügt an: „Aber jetzt, nach anderthalb Jahren, bin ich zu lange raus. Und das tägliche Training möchte ich meinem Körper auch nicht mehr antun.“

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Werder Bremen-Allstars: Aaron Hunt zaubert bei erfolgreicher Budenzauber-Premiere in Oldenburg

Dennoch wusste Aaron Hunt bei seiner Budenzauber-Premiere in Oldenburg zu überzeugen – und begeisterte mit seiner Leistung auch die Fans. Dabei applaudierten die Anhänger, die es mit Grün-Weiß halten und am Freitagabend in der EWE-Arena dabei waren, dem Ex-Bremer schon während seiner Vorstellung vor dem ersten Gruppenspiel. Pfiffe, etwa weil Hunt nach 13 Jahren beim SV Werder Bremen und einer Zwischenstation beim VfL Wolfsburg ausgerechnet zum Erzrivalen HSV wechselte, gab es nicht. Welcher Verein denn nun den größeren Platz in seinem Herzen habe, darauf wollte Aaron Hunt sich nicht festlegen. „Mein Herz schlägt für alle Vereine, für die ich spielen durfte. Ich habe überall sehr nette Menschen kennengelernt. Aber bei Werder bin ich groß geworden, habe im Internat gewohnt und dort sehr lange gespielt. Deswegen habe ich zu Werder sicher noch etwas mehr Verbindung. Trotzdem habe ich auch sehr gerne für den HSV gespielt.“

Verärgert, dass er seine Karriere nicht ganz freiwillig beenden musste, ist Aaron Hunt aber nicht. „Man muss ja auch die Gesamtsituation sehen. Mein Vertrag lief mitten in der Corona-Pandemie aus, den Vereinen ging es nicht rosig. Und ich war zu dem Zeitpunkt 34 – das ist ja ein Alter, wo man durchaus mal aufhören kann.“ Wenn, dann habe er nur ins Ausland wechseln wollen. Es habe zwar Angebote gegeben, doch er sei eben auch in der Position gewesen, nicht alles machen zu müssen. Ob der einstige Kreativspieler des SV Werder Bremen irgendwann einmal als Funktionär in den Profifußball zurückkehrt, darauf möchte sich Hunt nicht festlegen lassen. Er verweist stattdessen auf seine aktuellen Pläne: „Ich will jetzt erstmal Zeit mit der Familie verbringen und viel reisen.“ (nag)

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