Ex-Werder-Profi neuer Co-Trainer in Südkorea
Werder-Legende Andreas Herzog erklärt seinen speziellen Südkorea-Job
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Andreas Herzog ist neuer Co-Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft und assistiert dort Jürgen Klinsmann. Mit der DeichStube spricht der frühere Profi über seinen neuen Job und über Ex-Club Werder Bremen.
Wien/Bremen – Lange überlegen musste er nicht. Als sein Kumpel Jürgen Klinsmann ihn einweihte und fragte, ob er beim Abenteuer Südkorea mitmachen wolle, sagte Andreas Herzog unverzüglich zu. „Die Zusammenarbeit ist immer glänzend. Ich verstehe mich super mit dem Jürgen“, schwärmt der ehemalige Profi des SV Werder Bremen im Gespräch mit der DeichStube: „Es war für mich keine Frage, das Angebot anzunehmen.“ Und so ist der 54-Jährige nun Assistent von Südkoreas neuem Nationaltrainer Jürgen Klinsmann.
Ex-Werder-Bremen-Profi Andreas Herzog neuer Co-Trainer von Südkoreas Nationalteam: „Ich musste nicht jedes Angebot annehmen“
Am Dienstagabend war Andreas Herzog noch als TV-Experte für Sky Austria in der Champions League im Einsatz, am Mittwoch ging es dann mit dem Flieger Richtung Südkorea, wo sein Chef Jürgen Klinsmann bereits seit einigen Tagen präsent ist. „Ich musste nicht jedes Angebot annehmen, ich konnte geduldig abwarten“, betont Herzog, der bis zum vergangenen Sommer den österreichischen Erstliga-Absteiger FC Admira Wacker Mödling trainiert hat. Für das „Herzerl“, wie der Ex-Profi des SV Werder Bremen während der goldenen Ära mit Otto Rehhagel (136 Spiele mit 58 Toren von 1992 bis 2001 mit einjähriger Unterbrechung für ein Gastspiel beim FC Bayern) gerufen wurde, schließt sich ein Kreis.
Als Assistent und rechte Hand von Jürgen Klinsmann war er mit diesem bereits von 2011 bis 2016 bei der Auswahl der USA tätig. Damals hatte das Trainerteam, zu dem zeitweise auch Berti Vogts als Berater zählte, großen Erfolg: Gewinn des Gold-Cups 2012 und der Einzug ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2014, nachdem sich das US-Team in der Vorrunde in der Gruppe mit Deutschland gegen Portugal und Ghana durchgesetzt hatte. Einen ähnlichen Erfolg, so Andreas Herzog, wünschen sie sich nun auch in Südkorea. Kurzfristig steht die Asien-Meisterschaft an, langfristig die WM 2026. So lange laufen die Verträge von Klinsmanns Team, zu dem auch Andreas Köpke als Torwarttrainer gehört.
Ex-Werder-Bremen-Profi Andreas Herzog: „Ich bin für die in den europäischen Ligen spielenden Koreaner verantwortlich“
Andreas Herzog behält seinen Wohnsitz in Wien, fliegt nur zu den Spielen und Lehrgängen nach Südkorea. „Ich bin für die in den europäischen Ligen spielenden Koreaner verantwortlich.“ Die bekanntesten Profis in der Bundesliga sind Jae-sung Lee von Mainz 05 und Woo-yeong Jeong vom SC Freiburg. Topstar ist natürlich Kapitän Heung-min Son von Tottenham Hotspur. Mit seiner Rolle in der zweiten Reihe hat Herzog kein Problem, der frühere Profi von Werder Bremen kennt sie auch schon als Co-Trainer der österreichischen Nationalmannschaft. Der Traum vom dauerhaften Boss der ÖFB-Auswahl erfüllte sich allerdings nie. Ist Andi Herzog also der geborene Co-Trainer? Der 54-Jährige widerspricht energisch: „Nein, ich bin auch schon gerne Cheftrainer.“ Und dann fügt er einen Zusatz an, der ihm wichtig ist, damit kein falsches Bild entsteht: „Ich habe schon bewiesen, dass ich diesen Job kann.“ Von 2018 bis 2020 verbuchte er mit Israel ansehnliche Resultate.
Ex-Profi Andreas Herzog: „Werder Bremen kommt nicht mehr in Bedrängnis“
Andreas Herzog kennt sich also mit Abenteuern aus. Dabei hat er auch immer einen Blick nach Bremen geworfen. Die Spiele seines Ex-Clubs Werder Bremen verfolgt er weiterhin intensiv. „Leider hat sich die Mannschaft in der Abwehr zu viele Fehler geleistet. Bei der Offensivstärke wäre ansonsten noch mehr drin gewesen“, urteilt der Experte und ist sich in Sachen Klassenerhalt sicher: „Werder kommt nicht mehr in Bedrängnis.“ Parallelen zur Abstiegssaison erkennt er nicht: „Werder verfügt nun über eine ganz andere Mannschaft mit viel mehr Qualität. Man darf sich zwar nie ganz sicher sein, doch diesmal reicht das Polster auf die Abstiegsplätze ganz bestimmt.“ Sein Fokus liegt natürlich nun auf Südkorea. Er freut sich auf diese besondere Aufgabe in einer anderen Kultur, gesteht aber auch in seinem typischen Wiener Schmäh: „Das wird am Anfang schon schwer werden, weil die Namen der Spieler alle ziemlich ähnlich sind.“ (hgk)