Andreas Reinke mit seiner Gattin Kirsten beim Traidionsturnier in Oldenburg.
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Andreas Reinke mit seiner Gattin Kirsten beim Traidionsturnier in Oldenburg.

Traditionsturnier in Oldenburg

Reinke und der Ruf aus Spanien

Oldenburg – Den Ort des Geschehens betrat er zunächst in zivil. Schwarzer Parka, offen getragen, darunter ein blaues Hemd. Während die Fans vor der Halle noch auf den Einlass warteten, sah sich Andreas Reinke am Freitagabend schon einmal die beiden Strafräume an. Torwart bleibt eben Torwart.

Auch wenn die aktive Karriere lange vorbei und der folgende Wettbewerb alles andere als ernst ist. Beim Hallenturnier der Traditionsmannschaften stand der Double-Gewinner von 2004 für Werder Bremen zwischen den Pfosten. „Das macht immer großen Spaß. Heute Abend muss die Null stehen“, scherzte der 48-Jährige, für den es nicht nur die Rückkehr in den hohen Norden, sondern auch die Rückkehr in ein Land war, das er vor zwei Jahren schweren Herzens verlassen hat.

Ein Bauernhof in Bölkow, Mecklenburg-Vorpommern, nur 20 Kilometer von seinem Geburtsort entfernt. Dort hatte sich Reinke in den Jahren nach seinem Karriereende mit seiner Familie niedergelassen. Landwirtschaft für den Eigenbedarf, ein paar Gästezimmer, körperliche Arbeit, abends erschöpft und glücklich ins Bett. Was nach idyllischem Alterssitz klingt, war dem ehemaligen Keeper irgendwann nicht mehr genug. „Wir haben uns eines Tages in die Augen geguckt und gesagt: Also wenn, dann machen wir es jetzt.“ Schon seit einigen Jahren hatten Reinke und seine Ehefrau immer wieder mit dem Gedanken gespielt, einfach alles hinter sich zu lassen. Einen Neuanfang zu wagen. In Murcia, Spanien.

Vor seiner Zeit bei Werder hatte der Schlussmann von 2001 bis 2003 im Südosten Spaniens für Real Murcia gespielt. Seitdem hat ihn die Universitätsstadt mit den heißen Sommern und den milden Wintern nicht mehr losgelassen. Leicht war der Abschied aus Bölkow trotzdem nicht. „Es war sehr schwer für uns“, berichtet Reinke. „Wir hatten uns dort sehr viel aufgebaut. Renoviert, saniert, und erst die ganzen Tiere.“ Mehr muss er gar nicht sagen.

Reinke hielt, was es zu halten gab

Seit 2016 nun also Murcia. Mit Frau, Kind und Hund. Bereut haben die Reinkes diesen Schritt nicht. Im Gegenteil. Der Ex-Torhüter machte am Freitag einen sehr zufriedenen Eindruck. „Wir fühlen uns wohl“, sagte er. Und auch in der Oldenburger Halle hatte Reinke schnell seine Komfortzone aus vergangenen Jahren bezogen: jenen eingangs besichtigten Strafraum. Schnell auf dem Boden, dann wieder auf den Beinen, mit Fäusten, Füßen – Reinke hielt, was es zu halten gab. „Ein toller Abend“, sagte er, ehe er in Richtung Kabine verschwand.

Fotostrecke: Traditionsturnier in Oldenburg

Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © nordphoto
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © Gumz
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © Gumz
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © Gumz
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © Gumz
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © Gumz
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © Gumz
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © Gumz
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © Gumz
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018.
Traditionsturnier in Oldenburg am 5 Januar 2018. © nordphoto

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