Ein Rückblick vor dem DFB-Pokal-Rekordspiel
Erst Werder, dann Atlas - diese Spieler waren für Bremen und Delmenhorst aktiv
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Von Marcel Schwenk. Der Kracher rückt immer näher: Am Samstag kommt es zum DFB-Pokal-Derby zwischen dem SV Atlas Delmenhorst und Werder Bremen. Auf dem Papier trennen die Mannschaften Welten. Atlas spielt in der Oberliga Niedersachsen (5. Liga), Werder in der Bundesliga.
Zumindest die Anreise zum Weserstadion wird kein großer Akt für die Delmenhorster – die Städte liegen nur 25 Minuten Autofahrt voneinander entfernt. Kein Wunder also, dass in der Vergangenheit so mancher Aktiver oder Verantwortliche den Weg zum jeweils anderen Club gefunden hat. Die DeichStube blickt zurück auf einige Spieler und Trainer, die für beide Vereine aktiv waren.
Günter Bernard
Position: Torwart
07/1957 – 06/1963: 1. FC Schweinfurt
05 07/1963 – 06/1974: SV Werder Bremen
07/1974 – 06/1976: SV Atlas Delmenhorst
Spielte in seiner Karriere fünf Mal für die deutsche Nationalmannschaft und gewann 1965 mit Werder Bremen die deutsche Meisterschaft. Bestritt neben 287 Bundesligaspielen und 25 Partien im DFB-Pokal auch vier Spiele im Europapokal für die Grün-Weißen. Nahm 1966 an der Weltmeisterschaft in England teil, saß aber nur auf der Ersatzbank. Ab 1974 dann noch als Amateur beim SV Atlas Delmenhorst aktiv, ließ dort seine Laufbahn ausklingen.
Heinz-Dieter Hasebrink
Position: zentrales Mittelfeld
07/1960 – 06/1967: RW Essen
07/1967 – 06/1969: 1. FC Kaiserslautern
07/1969 – 07/1973: SV Werder Bremen
07/1973 – 06/1974: TuS Vahr
ab 01.07.1975 eine Saison beim SV Atlas Delmenhorst
Insgesamt 199 Bundesliga- und 24 DFB-Pokal-Spiele (43 Tore/11 Tore). Bestritt 230 Pflichtspiele im Profi-Bereich, ohne auch nur eine einzige Karte gesehen zu haben. In seiner Saison bei Atlas einer der Garanten für den Aufstieg in die Oberliga mit 27 Toren in 29 Spielen.
Bernd Schmidt
Position: Abwehr / Mittelfeld / Sturm
12/1966 – 01/1967: Hessen Kassel
07/1967 – 06/1974: SV Werder Bremen
bis 06/1980 FSV Frankfurt
danach Karriere beim SV Atlas Delmenhorst ausklingen lassen
War Teil der Bremer Vizemeister-Mannschaft aus der Saison 1967/68 und kam in der Bundesliga insgesamt 150 Mal für Werder zum Einsatz (11 Tore). Brach sich zwei Mal den rechten Mittelfuß und musste seine Bundesliga-Karriere beenden. Kickte danach noch beim FSV Frankfurt und Hessen Kassel, ehe er seine Laufbahn beim SV Atlas beendete. Betrieb mehr als 20 Jahre einen Werder-Fanshop in Bremen.
Uwe Erkenbrecher
Position: Abwehr / Mittelfeld
07/1972 – 06/1975: SV Werder Bremen
07/1975 – 06/1977: SG Wattenscheid
09 07/1977 – 06/1978: 1. SC Göttingen 05
07/1978 – 06/1979: KSV Baunatal
07/1979 – 06/1980: SV Atlas Delmenhorst
07/1980 – 06/1983: SC Paderborn
07/1983 – 06/1984: FC Stukenbrock
07/1984 – 06/1986: Teutonia Lippstadt
07/1986 – 06/1988: Borussia Lippstadt
Absolvierte 29 Partien für Werder Bremen, in denen er vier Tore erzielte. Kehrte 1979 für eine Saison in seine Geburtsstadt Delmenhorst zurück und übernahm dort einen Posten als Spielertrainer. In dieser Saison schaffte Atlas erstmals die Qualifikation für den DFB-Pokal. Versuchte sich später auch als Trainer im Ausland – Erkenbrecher coachte Teams im Iran, in Indonesien und in Estland. Aktuell Übungsleiter beim niedersächsischen Oberligisten Lupo Martini Wolfsburg. Noch mehr gibt es hier: Werder Bremen gegen Atlas Delmehorst - für Uwe Erkenbrecher ein Gruß aus der Vergangenheit.
Karl-Heinz Geils
Position: Verteidiger
07/1976 – 06/1980: SV Werder Bremen
07/1980 – 06/1984: Arminia Bielefeld
07/1984 – 06/1987: 1. FC Köln
07/1987 – 06/1990: Hannover 96
07/1990 – 06/1991: Arminia Hannover
07/1995 – 04/1996: Trainer beim SV Atlas Delmenhorst
Bestritt insgesamt 405 Bundesligaspiele für Werder Bremen, Arminia Bielefeld, den 1. FC Köln und Hannover 96 (24 Tore). Kassierte in diesen Spielen 58 Gelbe und zwei Rote Karten. 18 internationale Auftritte mit dem 1. FC Köln stehen in seiner Vita, darunter das Europapokal-Finale 1986 gegen Real Madrid (1:5, 2:0). Übernahm als Trainer 1995 den SV Atlas Delmenhorst, musste aber vor dem Saisonende schon wieder gehen. Betreibt heute eine Fahrschule in seiner Heimatstadt Ritterhude.
Hartmut Konschal
Position: Verteidiger
bis 07/1971: Union Salzgitter
07/1971 – 06/1976: Eintracht Braunschweig
07/1976 – 12/1981: SV Werder Bremen
01/1982 – 06/1982: Freiburger FC
07/1982 – 06/1983: TSV Verden
1993 - 06/1995 und 07/1996 – 06/1998: Trainer beim SV Atlas Delmenhorst
Spielte in der 1. Bundesliga für Werder Bremen und Eintracht Braunschweig. War erst offensiver Mittelfeldspieler und Stürmer, wurde dann zum Verteidiger umgeschult. Für einen Abwehrspieler hat er auffallend wenige Karten bekommen – Konschal sah in 199 Bundesliga-Partien nur sieben Mal den Gelben und nicht ein Mal den Roten Karton. Stand in den 1990er-Jahren beim SV Atlas als Trainer an der Seitenlinie und führte das Team in der Saison 1994/95 zum Regionalliga-Aufstieg.
Auch im aktuellen Kader vom SV Atlas Delmenhorst finden sich Spieler, die eine Werder-Vergangenheit haben. Neben Florian Urbainski und Karlis Plendiskis trugen Leon Lingerski, Florian Stütz, Musa Karli, Marko Prießner, Marvin Osei und Kapitän Nick Köster das grün-weiße Trikot. Ein Einsatz bei den Profis blieb jedoch allen verwehrt.
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Vor dem besonderen Spiel am Samstag hat sich Trainer Florian Kohfeldt von Werder Bremen schon bei den Delmenhorstern entschuldigt. Nur ein Neuzugang, dafür mit dem Kapitän der U23: Die voraussichtliche Aufstellung von Werder Bremen gegen Atlas Delmenhorst.