Erste Schlüsse aus dem Ligaverbleib
Kommentar zum Werder-Klassenerhalt: Großes Lob und große Herausforderung
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Der vorzeitige Klassenerhalt verdient Lob, doch der SV Werder Bremen steht vor großen Herausforderungen. Die Selbstkritik nach dem Köln-Spiel ist ein gutes Zeichen. Ein Kommentar von DeichStube-Reporter Daniel Cottäus.
Bremen – Das Saisonziel war der Klassenerhalt. Alles andere wäre nach der Rückkehr in die Bundesliga auch ziemlich vermessen gewesen. Und das Saisonziel hat der SV Werder Bremen erreicht, sogar vorzeitig, am 33. Spieltag. Das ist ein großer Erfolg, für den Spieler, Trainerteam und Verantwortliche entsprechend großes Lob verdienen. Anders ausgedrückt: Den letzten Spieltag als Tabellenzwölfter mit 36 Punkten auf dem Konto tiefenentspannt angehen zu können, hätte wohl jeder Werder-Fan vor der Spielzeit unterschrieben. Mit Kusshand. Und dennoch mischt sich mitten in die grün-weiße Glückseligkeit noch ein anderes Gefühl, ein etwas mulmiges.
Lob für den Klassenerhalt, aber Werder Bremen droht ein schweres zweites Jahr in der Bundesliga
Zur Wahrheit der Serie 2022/23 gehört nämlich auch, dass Werder Bremen bis zum Schluss von seiner guten Hinrunde mit all der Aufstiegseuphorie gelebt und während der zweiten Saisonhälfte doch arg Federn gelassen hat. Der Trend sprach und spricht jedenfalls nicht für die Mannschaft, was eine Art Vorgeschmack darauf sein könnte, was Werder im neuen Jahr in der Bundesliga erwartet. Die zweite Saison nach dem Aufstieg gilt gemeinhin als schwerste, und auch in Bremen könnte diese ungeschriebene Regel greifen. Zumal im Sommer der Abgang gleich mehrerer Leistungsträger droht.
Selbstkritik als gutes Zeichen: Werder Bremen lässt sich vom Klassenerhalt offenbar nicht blenden
Nach dem Köln-Spiel, mitten im Moment der großen Erleichterung und Freude, äußerste sich manch Bremer Profi erfrischend selbstkritisch, was definitiv ein gutes Zeichen ist. Und auch Trainer Ole Werner merkte bereits die Größe der bevorstehenden Herausforderungen an. Vom Klassenerhalt hat sich bei Werder Bremen offenbar niemand blenden lassen. Das ist die erste Voraussetzung dafür, um ihn auch am Ende der kommenden Saison feiern zu können. (dco)