Stark zuvor rechts in Werders Dreierkette
Rollentausch: Weshalb Stark bei Werder ins Abwehrzentrum rückte
- 0 Kommentare
- Weitere
Gegen Hertha BSC spielte überraschenderweise Niklas Stark im Abwehrzentrum des SV Werder Bremen, anstelle von Milos Veljkovic. Trainer Ole Werner erklärt, warum.
Bremen – Es war eine Änderung, die nicht sofort ins Auge stach, denn allein beim Blick auf den Aufstellungsbogen war sie vor Werder Bremens Gastspiel bei Hertha BSC nicht zu erkennen. Die Namen Milos Veljkovic und Niklas Stark hatten dort auf Bremer Seite schließlich schon in den vergangenen Wochen gestanden. Erst als die Partie lief, wurde deutlich, dass Cheftrainer Ole Werner seine Startelf in der Defensive umgebaut hatte, nicht personell, sondern in Sachen Rollenverteilung.
Anders als in den vergangenen Spielen verteidigte in Berlin nämlich nicht Milos Veljkovic im Zentrum der Dreierkette, sondern Niklas Stark, der zuvor überwiegend auf der rechten Seite bei Werder Bremen zum Einsatz gekommen war. „Klar sprechen wir auch über solche Gedanken“, hatte der 28-Jährige in den Tagen vor dem Spiel im DeichStube-Interview über den Austausch mit Trainer Ole Werner gesagt – und erklärt: „Man muss immer schauen, welcher Spielertyp gegen welchen Gegner am besten auf welche Position passt.“ Vor dem Hertha-Spiel legte sich Werner auf Stark als Abwehrchef fest, was er nach dem 4:2-Erfolg auf Nachfrage wie folgt erklärte.
Werder Bremen setzt gegen Hertha BSC im Zentrum auf Niklas Stark - und die Umstellung fruchtet
„Es war unsere Idee, nicht die zentralen Räume anzuspielen, sondern eher über den Flügel zu kommen, und Milos ist der spielstärkere Innenverteidiger“, sagte der Cheftrainer, der diesen Vorteil auf der rechten Seite haben wollte. Ein weiterer Grund für die Umstellung lag in den Qualitäten von Niklas Stark. „Wir hatten Ngankam bei Hertha als Stürmer erwartet. Gegen ihn wollten wir Niklas stellen, weil er der beweglichere, schnellere und etwas zweikampfstärkere Innenverteidiger ist.“ Grundsätzlich gingen diese Überlegungen in Berlin auf, Werder Bremen ließ gegen den Tabellenletzten lange Zeit kaum etwas zu. Erst in der Schlussphase, beim Stand von 4:0, schlichen sich Unaufmerksamkeiten ein, die letztlich zu zwei Gegentoren führten. Vor dem 1:4 verlor Stark ein entscheidendes Laufduell gegen Ngankam, das 2:4 brachte Milos Veljkovic per verschuldetem Foulelfmeter auf den Weg, wodurch eine unerfreuliche Werder-Serie weiter Bestand hat: In den vergangenen sieben Spielen hat die Mannschaft immer zwei Gegentore kassiert, womit Ole Werner freilich nicht zufrieden sein kann.
An der konzentrierten Defensivarbeit über die vollen 90 Minuten wird der 34-Jährige mit seinen Spielern also auch vor den letzten fünf Partien der Saison weiter arbeiten müssen. Nicht ausgeschlossen, dass es bereits im kommenden Spiel beim FC Schalke 04 (Samstag, 18.30 Uhr im DeichStube-Liveticker) zur nächsten Umstellung kommt, die dieses Mal unfreiwillig sein könnte. In Berlin hatte Milos Veljkovic nach 80 Minuten wegen Leisten- und Adduktorenbeschwerden vorzeitig ausgewechselt werden müssen. Ob dem serbischen Nationalspieler ein längerer Ausfall droht, steht noch nicht fest. (dco)