Werder-Spieler rutschen auffällig oft
Rutschpartie in Mainz: Werder Bremen und Füllkrug rätseln über Standprobleme beim Last-Minute-Remis
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Die Profis des SV Werder Bremen rutschten beim 2:2 gegen den FSV Mainz 05 auffällig oft weg. Warum war das so? Das sagen Niclas Füllkrug, Marco Friedl und Co. zur Bremer Rutschpartie.
Mainz – Plötzlich bot sich Niclas Füllkrug in der 36. Minute auf halbrechter Position, tief in der Hälfte des FSV Mainz 05, nach einem öffnenden Pass endlich einmal ganz viel grüne Wiese – und Werder Bremens bis dahin blass gebliebener Top-Stürmer setzte gegen zwei Mainzer Gegenspieler zum Vollsprint an. Mit einem Hackentrick ließ er den ersten, Stefan Bell, geschickt ins Leere laufen, doch ehe der 30-Jährige den Ball zum mitgelaufenen Marvin Ducksch rüberlegen konnte, passierte etwas, was an diesem Nachmittag auf dem seifigen Geläuf in der Mainzer Mewa Arena noch häufiger passieren sollte: Füllkrug verlor den Halt und rutschte einfach weg. Aussichtsreiche Torchance? Verpufft! Sehr zum Unmut des Nationalspielers, der fast schon verzweifelt auf die Unglücksstelle deutete und wie ein Rohrspatz vor sich hin schimpfte.
Werder Bremens Niclas Füllkrug über Rutschpartie in Mainz: „Mehr als Stollenschuhe anziehen, kann man nicht“
„Ich weiß auch nicht, was da los war. Mehr als Stollenschuhe anziehen, kann man nicht“, sagte Werder Bremens Torschütze nach dem Last-Minute-Remis beim FSV Mainz 05 (2:2) achselzuckend in der Mixed-Zone. „Ich laufe ja zweimal im Eins-gegen-eins auf meinen Gegenspieler zu und will nach innen abkappen, um Duckschi den Ball reinzulegen. Und dann liege ich zweimal auf dem Boden. Es lag wirklich am Platz“, erklärte Niclas Füllkrug.
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Eine ähnliche Beobachtung hatte auch Marco Friedl gemacht. „Wenn wir mal durchgekommen sind, sind wir vorne eigentlich immer ausgerutscht“, sagte der Kapitän des SV Werder Bremen und betonte: „Das ist heute extrem aufgefallen, aber ich weiß nicht, woran es lag. Vielleicht falsches Schuhwerk? Das war schon sehr merkwürdig heute.“ In der Tat war Niclas Füllkrug bei Weitem nicht der einzige Spieler, der mit Standproblemen zu kämpfen hatte. „Auch Mitch ist es zweimal passiert, Romano ist es zweimal passiert und Leo auch“, erklärte Füllkrug, der aber wie Friedl keine richtige Erklärung dafür parat hatte. Zumal Werders Lebensversicherung lange Zeit überhaupt „nicht das Gefühl hatte, dass es rutschig gewesen ist“. Aber in den entscheidenden Momenten, in denen er Fahrt aufnehmen und die Richtung wechseln wollte, „lag ich auf dem Boden. Das hat mich total geärgert“, haderte Füllkrug, verwies abermals auf seine untergeschraubten Eisenstollen und betonte, so etwas in seinen bisher 135 Bundesliga-Einsätzen „noch nicht erlebt“ zu haben.
Werder Bremens Clemens Fritz über Rutschpartie in Mainz: „Das Trainerteam gibt nicht vor, die Schuhe zu wechseln“
In der Halbzeitpause hatten die Bremer das Problem sogar extra in der Kabine angesprochen. „Das war schon sehr auffällig. Aber es wurde nur einen Ticken besser in der zweiten Hälfte“, sagte Clemens Fritz, Leiter Profifußball des SV Werder Bremen, und fügte an: „Es geht darum, welches Gefühl die Spieler haben, da gibt das Trainerteam nicht vor, die Schuhe zu wechseln. Der Platz war unten fest und oben relativ schmierig. Wir hatten damit aber mehr Probleme als die Mainzer, bei denen habe ich das nicht so oft gesehen.“
Immerhin bewiesen Niclas Füllkrug und Co. aber doch in zwei entscheidenden Szenen ihre Standfestigkeit: Den späten 0:1-Rückstand durch Ludovic Ajorque (85.), konterte Jens Stage (87.) umgehend zum 1:1. Und fast noch wichtiger: Als Nelson Weiper den FSV Mainz 05 tief in der Nachspielzeit mit 2:1 in Front schoss (90.+3), schlug die Stunde von Stehaufmännchen Füllkrug, der mit seinem bereits 16. Saisontreffer zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich für Werder Bremen traf und damit ganz nebenbei seine neue persönliche Bestmarke aufstellte.
„Das spricht umso mehr für Fülle. Es ist nicht unbedingt sein Spiel gewesen, aber er braucht eben nur eine Chance und rettet uns dann den Punkt“, lobte Marco Friedl den Punktgaranten des SV Werder Bremen. Auch Trainer Ole Werner nahm seine „haltlosen“ Spieler in Schutz: „Wenn sowas in der Häufigkeit passiert, dann ist es wahrscheinlich schon so, dass es mit dem Rasen zu tun hat. Da hat die Mannschaft, die ein Heimspiel hat, sicherlich einen Vorteil, weil sie den Platz besser kennt. Nächstes Jahr sind wir dann hoffentlich schlauer, wenn wir hierhin fahren“, sagte der 34-Jährige mit einem Lächeln. Die Bremer Rutschpartie beim FSV Mainz 05 war ja gerade noch mal gut ausgegangen. Schließlich war Werder an diesem Nachmittag einmal öfter aufgestanden als ausgerutscht. (mwi/dco)