Werder rotiert häufig in der Defensive
Werders Abwehr patzt – eine Kettenreaktion?
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50 Gegentore in 26 Spielen: Werder Bremen stellt in dieser Saison die zweitschlechteste Defensive der Bundesliga – liegt das auch an den häufigen Umstellungen in der Bremer Abwehr? Was Kapitän Marco Friedl dazu sagt.
Bremen – Ole Werner ist eigentlich ein Trainer, der nicht so gerne seine Startelf verändert. Der Coach des SV Werder Bremen setzt möglichst oft auf Bewährtes. Doch in der Abwehr wechselte Werner in dieser Saison ziemlich oft – mal freiwillig, mal unfreiwillig. In 26 Partien bot der 34-Jährige 13 verschiedene Abwehrformationen auf – also Dreierkette plus zwei Außenverteidiger. Beim reinen Blick auf die Statistik ist das keine Erfolgsgeschichte, mit 50 Gegentreffern stellt Werder die zweitschlechteste Defensive der Bundesliga. Nur der VfL Bochum kassierte mehr Tore (57). Liegt das auch an den vielen Wechseln, ist das eine unerwünschte Kettenreaktion?
Werder Bremen bot in 26 Bundesliga-Spielen 13 verschiedene Abwehrformationen auf
Nein, findet Werder-Kapitän Marco Friedl. „Wir kennen uns alle in- und auswendig. Deswegen sollte das keine Ausrede sein“, betont der Innenverteidiger, gibt aber auch zu: „Natürlich ist es schöner und besser, wenn man Woche für Woche mit denselben Jungs auf dem Platz steht.“ Eine Fünferketten-Besetzung brachte es bei Werder Bremen in dieser Bundesliga-Spielzeit immerhin auf neun Auftritte: (von rechts) Mitchell Weiser, Amos Pieper, Milos Veljkovic, Marco Friedl und Anthony Jung. Die Bilanz ist allerdings nicht überragend: Es gab nur zwei Siege! Drei Unentschieden und vier Niederlagen bedeuteten dann zusammen neun Punkte bei 15:20 Toren. Der Gegentor-Schnitt liegt bei 2,2 pro Partie. Die Fünferketten-Formation mit den zweitmeisten Spielen toppt das sogar noch mal mit einem Schnitt von 2,75. Allerdings holten Weiser, Niklas Stark, Veljkovic, Friedl und Jung in nur vier Partien zwei Siege, verloren aber die beiden anderen Partien.
Werder Bremens Marco Friedl: „Wir haben das Problem: Bei jeder Chance des Gegners ist der Ball im Netz“
Natürlich ist das auch ein bisschen Zahlenspielerei. Und es muss nicht unbedingt etwas über die grundsätzliche Qualität der Abwehr des SV Werder Bremen aussagen. Denn aktuell findet Marco Friedl, „dass wir eigentlich ganz gut verteidigen. Aber wir haben das Problem: Bei jeder Chance des Gegners ist der Ball im Netz.“ Und seufzend fügt er noch an: „Du weißt, dass es in deiner Laufbahn schon so viele Spiele gab, in denen du viel mehr Chancen des Gegners zugelassen hast, aber am Ende trotzdem zu null gespielt hast.“
Das gelang Werder in dieser Bundesliga-Saison erst vier Mal. In den letzten vier Partien gab es immer mindestens zwei Gegentore. „Wir können nicht jedes Mal zwei, drei Tore schießen müssen, um die Spiele zu gewinnen“, hadert Marco Friedl vor dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr im DeichStube-Liveticker). Der Österreicher fordert das Comeback der Null. So wie gegen Stuttgart und Bochum, als der SV Werder Bremen im Februar seine letzten Siege feierte. Übrigens jeweils mit einem positionsfremden Abwehrspieler. Mittelfeldmann Leonardo Bittencourt half in größter Personalnot als Rechtsverteidiger aus. Die Besetzung ist dann vielleicht doch nicht immer allein entscheidend . . . (mwi/kni)