Niclas Füllkrug ist bei Werder Bremen in Topform. Daran hat auch Marvin Ducksch großen Anteil - und der will seinem Sturmpartner jetzt zur WM helfen.
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Niclas Füllkrug ist bei Werder Bremen in Topform. Daran hat auch Marvin Ducksch großen Anteil - und der will seinem Sturmpartner jetzt zur WM helfen.

Mit Füllkrug zur WM 2022?

Hansi Flicks Fingerzeig für Niclas Füllkrug: Werder Bremen freut sich über die Anerkennung des Bundestrainers

Bremen – Wo Niclas Füllkrug die Aussagen vernommen hat, ist nicht überliefert – dass er sie vernommen hat, dürfte hingegen sicher sein. Schließlich bezogen sich die lobenden Sätze ausdrücklich auf ihn, und ihr Absender – nun ja, könnte mit Blick auf Füllkrugs weitere Jahresplanung kaum bedeutender sein: Bundestrainer Hansi Flick. Nachdem sich bereits mehrere Mitspieler, Experten und Beobachter in den vergangenen Wochen öffentlich für eine WM-Nominierung des Stürmers von Werder Bremen ausgesprochen hatten, schaltete sich am Wochenende nun auch der Entscheider ein. Erstmals gab Flick eine Einschätzung zu Füllkrugs Chancen ab – und die klang für den 29-Jährigen mehr als verheißungsvoll.

„Was er macht, hat Hand und Fuß. Er hat einen richtig guten Lauf, und ich finde, er macht das auch richtig gut“, sagte der Bundestrainer am Samstagabend bei „Sky“ über Niclas Füllkrug, der mit acht Treffern an den ersten neun Spieltagen der aktuell beste Torjäger der Bundesliga ist. „Er bringt eine gewisse Qualität mit, die wir in der Form so nicht haben“, erklärte Flick und bestätigte, dass der Mittelstürmer des SV Werder Bremen in der momentanen Form natürlich ein Kandidat für den 26-köpfigen WM-Kader sei – ehe er am Sonntag bei der Auslosung der Qualifikationsgruppen für die EM 2024 verriet: „Wir wollten Niclas schon 2016 zu Olympia mitnehmen. Damals war ich ja noch Sportdirektor.“ Füllkrug verkörpere derzeit „viel von dem, was einen Zentrumsstürmer ausmacht“.

Bundestrainer Hansi Flick lobt Niclas Füllkrug: Werder Bremen freut sich über Aussagen vor WM-Nominierung

Es sind deutliche Zitate, fast schon ein Flick’scher Fingerzeig, der am Osterdeich natürlich aufmerksam registriert wurde. Nur zur Erinnerung, ist ja schon ein Weilchen her: Das letzte Mal, als ein Profi von Werder Bremen plötzlich ein Thema für die deutsche A-Nationalmannschaft war, hieß der Bundestrainer noch Jogi Löw. Im Frühjahr 2019 nominierte er Maximilian Eggestein für die Länderspiele gegen Serbien und die Niederlande, brachte den Mittelfeldmann letztlich aber nicht zum Einsatz. Rund dreieinhalb Jahre sind seitdem vergangen, was zeigt, dass Hansi Flicks Sätze über Niclas Füllkrug für Werder hohen Stellenwert haben.

„Natürlich freuen wir uns über solche Aussagen, weil sie große Wertschätzung gegenüber Niclas’ Leistungen und auch gegenüber der Arbeit unseres Vereins widerspiegeln“, sagt Werder Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz im Gespräch mit der DeichStube. Inhaltlich sei Flicks Einschätzung zudem kaum etwas hinzuzufügen: „Ich kann dem Bundestrainer da nur zustimmen. Die Qualitäten, die Niclas mitbringt, haben wir in Deutschland nicht allzu oft. Er befindet sich in herausragender Verfassung.“ Und trotzdem: Besonders beliebt sind Nachfragen zur möglichen WM-Nominierung Niclas Füllkrugs in der Bremer Chefetage nicht.

Werder Bremen mit Schutzschild-Antwort beim Thema „Niclas Füllkrug und die Nationalmannschaft“

„Mir wäre es lieb, wenn wir das Thema nicht jede Woche neu kommentieren müssten“, sagt Fritz und greift dann zu einem Satz, der bei Werder Bremen längst zu einer Art Schutzschild gegen schwierig zu beantwortende Fragen geworden ist: „Wir konzentrieren uns nur auf die Dinge, die wir selbst beeinflussen können.“ Käme beim DFB auch sicherlich nicht besonders gut an, wenn aus Bremen plötzlich Forderungen gestellt oder auch nur freundliche Handlungstipps gegeben würden.

Entsprechend wenig sagt auch Niclas Füllkrug selbst zur Thematik, in deren Mittelpunkt er steht – seine WM-Chancen vergrößert er stattdessen Spieltag für Spieltag auf dem Platz. Zuletzt wieder mit Tor und Vorlage beim 2:1-Erfolg in Hoffenheim. „Er ist immer brandgefährlich und bestätigt Woche für Woche, dass er ein Topstürmer ist“, schwärmte Werder-Kapitän Marco Friedl nach der Partie in Sinsheim gegenüber dem Vereins-TV – und hätte dasselbe sicher auch dann gesagt, wenn Füllkrug während des Interviews nicht direkt neben ihm gestanden hätte. Als Friedl Platz gemacht hatte, rückte prompt Sturmpartner Marvin Ducksch an Füllkrugs Seite, nahm seinen Nebenmann grinsend in den Arm, wodurch das Duo für ein Bild mit großer Aussagekraft sorgte. Ganz generell steht es für die momentan blendende Stimmung bei Werder Bremen. Und darüber hinaus für das beinahe blinde Verständnis zwischen den beiden Angreifern, die gemeinsam an 14 der bis dato 20 Bremer Tore beteiligt waren und es zusammen auf 17 Scorerpunkte bringen.

Werder Bremen: Marvin Ducksch hat wichtigen Anteil an Niclas Füllkrugs Form - und will ihm zur WM helfen

„So gut wie mit ihm war ich bisher noch nie mit einem Stürmer eingespielt“, sagte Niclas Füllkrug über Ducksch, womit deutlich wurde, dass auch sein Nebenmann Anteil daran trägt, dass der Bundestrainer plötzlich über ihn spricht. „Sie suchen sich auf dem Platz, kennen ihre Laufwege und wissen, wo der andere den Ball hinhaben möchte. Der eine ist für den anderen wichtig“, erklärte Cheftrainer Ole Werner nach dem Hoffenheim-Spiel. Der Führungstreffer von Werder Bremen – Ducksch auf Füllkrug, der wieder auf Ducksch, Tor – hatte quasi im Voraus das passende Beispiel für die Aussagen geliefert.

„Den Ball so rüberzulegen, schaffen nicht viele in der Liga“, schwärmte Ducksch über Füllkrug, dem er unbedingt zur WM helfen möchte. Der Mann der Stunde drückte sich derweil so aus: „Es ist wichtig, dass wir beide funktionieren, um der Mannschaft zu helfen, denn nichts hilft mehr, als wenn Stürmer Tore schießen.“ Stimmt. Es erhöht schließlich die Wahrscheinlichkeit auf Siege und könnte im Falle Niclas Füllkrug einen weiteren, positiven Effekt haben, wie Stürmer-Legende Rudi Völler weiß. „Beste Argumente, um nominiert zu werden, sind natürlich Tore, und die macht er“, betonte der Ex-Profi des SV Werder Bremen am Samstagabend – und legte sich fest: „Ich glaube, dass er sehr gute Chancen hat, auf den WM-Zug noch aufzuspringen.“ (dco)

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