1:1 zwischen Werder Bremen und Hertha BSC
Vedad Ibisevic und Trainer Florian Kohfeldt: Zoff um die strittige Elfmeter-Szene
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Bremen - Elfmeter oder nicht? Vedad Ibisevic, Stürmer von Hertha BSC, kam im Strafraum des SV Werder Bremen zu Fall - war es ein Foul von Keeper Jiri Pavlenka? Werder-Coach Florian Kohfeldt im Fernduell mit Vedad Ibisevic.
Er saß auf dem Boden, reckte die Arme in die Höhe und sein Blick zeigte jene Fassungslosigkeit, die Stürmer nach einem vermeintlichen, nicht geahndeten Foul im Strafraum immer wieder und mit großer Verlässlichkeit befällt. Im Fall von Vedad Ibisevic war es allerdings mehr als verständlich, dass er stumm protestierte gegen den ausgebliebenen Pfiff.
Denn als der Kapitän von Hertha BSC in der zwölften Minute von Werder Bremens Torwart Jiri Pavlenka abgeräumt worden war, hätte es Elfmeter geben müssen. Dass es ihn nicht gab und sich nicht einmal der Videoreferee einschaltete, war mindestens so verwunderlich wie die kontroverse Debatte nach der Partie – im Fernduell geführt zwischen Ibisevic selbst und Werder-Trainer Florian Kohfeldt.
SV Werder Bremen gegen Hertha BSC: Elfer oder nicht? Was war passiert?
0:1 lag die Hertha gegen den SV Werder Bremen zurück, als Vedad Ibisevic einen Pass in den Strafraum ersprintete und den Ball an Jiri Pavlenka vorbeilegte. Dann der Kontakt, das klar erkennbare Foul. „Ich wusste ganz genau, dass es ein Elfmeter ist“, beschwerte sich Ibisevic später und mutmaßte, dass einzig sein schlechter Ruf den Elfmeterpfiff verhinderte: „Ich spiele seit über zehn Jahren Fußball in Deutschland und werde immer wieder überrascht. Ich habe das Gefühl, dass gepfiffen worden wäre, wenn ich ein anderer Spieler wäre. Ich werde aber in eine Schublade gesteckt, in die ich nicht hineingehöre.“ Klartext: Böser Junge will Elfmeter schinden und bekommt keinen, auch wenn es einer ist.
Seltsam tatsächlich, dass Schiedsrichter Felix Brych keinen Eckball gab – was er hätte tun müssen, wenn er der Meinung gewesen wäre, Jiri Pavlenka wäre am Ball gewesen. Er zeigte Vedad Ibisevic auch nicht die Gelbe Karte – was er hätte tun müssen, wenn er eine Schwalbe des Berliners gesehen hätte. Also schlussfolgerte Ibisevic: „Keine Ecke, keine Schwalbe, klarer Elfmeter.“
SV Werder Bremen gegen Hertha BSC: Coach Florian Kohfeldt kontert Vedad Ibisevic
Während der verletzte Werder-Profi Fin Bartels in der Halbzeitpause im Sky-Interview einräumte, dass sich die Bremer über einen Strafstoß nicht hätten beschweren müssen, widersprach Florian Kohfeldt energisch. Weil Brych auch sonst viel habe laufen lassen, sei die Szene „im Kontext des Spiels“ nicht elfmeterreif gewesen. Aber: Ist Foul jetzt nicht mehr Foul? Und wo war eigentlich der Videoreferee in diesem Moment? Kohfeldt: „Natürlich trifft Pavlas Ibisevic, aber es gab keinen Grund einzugreifen, weil es keine glasklare Fehlentscheidung war.“ Alle Bilder der Szene zeigen aber, dass der Cheftrainer von Werder Bremen mit dieser Sicht einer Fehleinschätzung sehr nahe kam.
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Das gibt es auch nur bei Werder Bremen: Thomas Schaaf wird bis zum Ende des Jahres bei Werders U23 als Co-Trainer aktiv sein. Die Partie dominiert, Chancen erspielt – und am Ende doch nur einen Punkt geholt. Die Spieler von Werder Bremen haben beim 1:1 gegen Hertha BSC ihre Chancen nicht genutzt. Warum Werders Spielsystem zum Unentschieden beitrug, erläutert unser Taktik-Kolumnist Tobias Escher. Die Spieler des SV Werder waren enttäuscht: Das 1:1 gegen Hertha BSC war nicht genug für die Ansprüche der Grün-Weißen - das spiegeln auch die Stimmen zum Spiel wieder. Die Noten für die Spieler von Werder Bremen fallen gegen die Hertha aber gar nicht so schlecht aus.