Werder hofft auf DFB-Spiel
Nationalmannschaft in Werders Wohnzimmer: Mündliche Zusage für Länderspiel liegt vor
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Trägt die deutsche Nationalmannschaft zeitnah wieder ein Länderspiel im Wohninvest Weserstadion des SV Werder Bremen aus? Nach Informationen der DeichStube gibt es inzwischen sogar eine mündliche Zusage für ein Freundschaftsspiel in Bremen.
Bremen - In Mainz haben die Vorbereitungen längst begonnen, und auch in Köln wirft das bevorstehende Gastspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft seine Schatten voraus. Ende März wird das Team von Bundestrainer Hansi Flick die ersten Freundschaftsspiele des Jahres gegen Peru und Belgien in den Stadien der beiden Bundesligisten absolvieren. Hoher Besuch also, den es im Wohninvest Weserstadion des SV Werder Bremen letztmals im Februar 2012, also vor über einem Jahrzehnt gab. Seitdem macht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bei der Vergabe von Länderspielen konsequent einen Bogen um den Standort Bremen, was im seit 2015 schwelenden Polizeikostenstreit zwischen dem Bundesland Bremen und der Deutschen Fußball Liga (DFL) begründet liegt. Jahrelang waren die Fronten mehr als verhärtet - inzwischen sind sie es nicht mehr. Nach Informationen der DeichStube gibt es inzwischen sogar eine mündliche Zusage für ein Freundschaftsländerspiel in Bremen.
Nach Informationen der DeichStube gibt es mündliche Zusage für ein Länderspiel der deutschen Nationalelf in Bremen
Seit dem Führungswechsel beim DFB hat offenbar ein Umdenken in der Causa „Länderspiel im Weserstadion“ stattgefunden, was laut Recherchen des Magazins „WDR Sport inside“ eng mit dem neuen DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf verknüpft ist. Bereits Ende Oktober 2022 hat sich der 61-Jährige mit Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) zu einem Gespräch getroffen. Über dessen Inhalt macht das Bremer Innenressort auf Nachfrage der DeichStube keine Angaben, weil Stillschweigen vereinbart wurde. Mäurer teilt stattdessen mit: „Es ist immer gut, im Gespräch zu bleiben. Das ist eines meiner Prinzipien, und deswegen habe ich mich im Oktober vergangenen Jahres auch gerne mit Herrn Neuendorf getroffen. Wir haben uns in angenehmer Atmosphäre ausgetauscht.“ Die mögliche Berücksichtigung Bremens bei künftigen Länderspielvergaben nannte Mäurer „ein positives Signal dafür, dass sich die verhärteten Fronten auflösen und wir wieder mehr zu einem konstruktiven Miteinander kommen können“.
Clemens Fritz: „Wir als Werder Bremen würden uns natürlich unheimlich über ein Länderspiel in Bremen freuen“
Dieses Miteinander, so ist zu hören, streben beide Seiten unabhängig vom Ausgang des Rechtsstreits um die Polizeikosten an. Zur Erinnerung: Das Land Bremen bittet die DFL seit 2015 regelmäßig für die zusätzlichen Polizeikosten, die bei sogenannten Hochrisikospielen anfallen, zur Kasse, wogegen die Dachorganisation der 36 Profivereine rechtlich vorgeht. Bisher ging das Land Bremen dabei stets als Sieger hervor. Inzwischen liegt die Sache beim Bundesverfassungsgericht, wo die DFL eine Verfassungsbeschwerde eingereicht hat. Noch steht nicht fest, ob die Richter in Karlsruhe den Fall annehmen oder zurückweisen.
Bei Werder Bremen gehen sie mit dem Thema „Länderspiel im Weserstadion“ derweil betont zurückhaltend um. Clemens Fritz sagte als Leiter Profifußball am Dienstag: „Es ist eine Entscheidung, die beim DFB liegt. Wir als Werder Bremen würden uns natürlich unheimlich freuen, wenn wir wieder ein Länderspiel in Bremen hätten, aber nochmal: Die Entscheidung liegt beim DFB.“ Der wiederum hat sich nach Informationen der DeichStube sicherheitshalber schon einmal zusichern lassen, dass Innensenator Ulrich Mäurer nach einer möglichen Rückkehr der deutschen Nationalmannschaft an den Osterdeich definitiv keine Rechnung verschickt. (dco)