Ermedin Demirovic vom FC Augsburg süricht im DeichStube-Interview u. a. über den SV Werder Bremen, das anstehende Duell und Niclas Füllkrug.
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Ermedin Demirovic vom FC Augsburg süricht im DeichStube-Interview u. a. über den SV Werder Bremen, das anstehende Duell und Niclas Füllkrug.

Vor Werder gegen Augsburg

Augsburg-Stürmer Demirovic im DeichStube-Interview: „Wir sind wie Füllkrug und Ducksch bei Werder“

Im DeichStube-Interview hat FC Augsburg-Torjäger Ermedin Demirovic vor dem Spiel über die Begegnung, den SV Werder Bremen und seinen persönlichen Werdegang gesprochen.

Bremen – An den SV Werder Bremen denkt Ermedin Demirovic gerne zurück, schließlich hat der Stürmer seinen FC Augsburg im Hinspiel zum 1:0-Sieg geschossen. Im Interview mit der DeichStube spricht der 24-jährige Bosnier vor dem Rückspiel am Samstag (15.30 Uhr, im DeichStube-Liveticker) über die Folgen der emotionalen Partie im Weserstadion, über perfekte Sturmduos und über seine besondere Beziehung zum Hamburger SV. 

Beim Hinspiel in Bremen haben Sie das Siegtor geschossen. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Partie, Ermedin Demirovic?

Es war für uns ein Superspiel, das nach drei Niederlagen die Wende in der Hinrunde eingeleitet hat. Es war überragend, dass wir auswärts drei Punkte holen konnten, weil es ein sehr schwieriges Spiel mit vielen Emotionen war.

Die Werder-Fans wollten Ihrem Keeper Rafal Giekewicz an die Wäsche, weil dieser sie provoziert hatte. Spielt das noch eine Rolle?

Nein, das müsste mittlerweile gegessen sein. Es ist schon so lange her, es spielt keine Rolle mehr. Was eine Rolle spielt, ist , dass wir in die Partie mit voller Power gehen. Und umgekehrt ist es genauso.

Wie sehen Sie Werder Bremen in dieser Saison?

Werder spielt eine sehr gute Saison. Von daher ist unser Respekt groß.

FC Augsburgs Ermedin Demirovic: „Werder Bremen muss sich keine Sorgen mehr machen“

Augsburg hat sich vom Tabellenende ein wenig abgesetzt, hat fünf Punkte Vorsprung auf die gefährdeten Mannschaften, die 19 Zähler auf dem Konto haben. Wie beurteilen Sie die Lage im Abstiegskampf?

Wir sind wieder mittendrin nach dem letzten Spieltag, haben uns selbst in die Situation gebracht. Unser Manko momentan ist leider, dass wir zu viele Aufs und Abs haben, nicht konstant genug sind. Doch ich möchte auch festhalten, dass wir guten Fußball spielen, dass wir in jeder Hinsicht bereit sind. Es liegt alles in unserer Hand, wo wir am Ende landen.

Ein Dreier gegen Bremen wäre dabei ein wichtiger Erfolg, oder?

Natürlich, wir spielen zuhause. Ausverkauftes Haus, die Fans stehen extrem hinter uns. Wir spielen auf Sieg, wie in jedem Heimspiel, wie gegen jeden Gegner.

Ist Werder noch gefährdet?

Werder hat eine sehr komfortable Lage. Manchmal lassen die Bremer sogar noch Punkte liegen, doch dann gewinnen sie sofort wieder. Werder muss sich keine Sorgen mehr machen.

In dieser Spielzeit haben Sie schon sieben Mal getroffen, Ihr hochgelobter Kollege Mergim Berisha sechs Mal. Wer ist denn nun der Torjäger in Augsburg?

Wir bilden ein optimales Duo, es funktioniert mit uns beiden, ähnlich wie in Bremen mit Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch. Wenn Mergim nicht trifft, dann treffe ich – und andersherum. Wir kompensieren dies mit der gesamten Mannschaft sehr gut, da wir viele Spieler haben, die Tore schießen können. Anfangs habe ich oft im Zentrum gespielt, nun komme ich mehr über außen.

So könnte die Startelf-Aufstellung des SV Werder Bremen gegen den FC Augsburg aussehen!

Ermedin Demirovic vom FC Augsburg über Werder Bremens Niclas Füllkrug: „Ein herausragender Stürmer“

Was halten Sie von Niclas Füllkrug?

Ein herausragender Stürmer, der es zuletzt extrem gut gemacht hat. Ein sehr robuster Spieler, der sich die Berufung in die Nationalelf auch verdient hat.

Mit 14 Treffern führt Niclas Füllkrug die Torschützenliste an. Kann er die Torjägerkanone holen?

Ob er am Ende ganz oben steht, bleibt abzuwarten. Dass er mitmischt und ganz gute Chancen hat, davon bin ich überzeugt. Ich kann mir gut vorstellen, dass er ganz vorn landet. Er ist ein Stürmer, der treffsicher ist, der kopfballstark ist und der von den Mitspielern häufig gesucht wird.

Im letzten Sommer sind Sie aus Freiburg gekommen, Michael Gregoritsch hat den umgekehrten Weg eingeschlagen. Was waren Ihre Beweggründe für den Wechsel?

Ich war mit meiner Rolle in Freiburg nicht mehr zufrieden, habe wenig gespielt. Doch ich bin noch ziemlich jung und glaube, dass ich Spielpraxis benötige. So habe ich geplant, eine Veränderung vorzunehmen. Wir haben uns geeinigt, dass ich nach Augsburg gehe. Danach hat es sich so entwickelt, dass die Freiburger ihr Interesse an Michael Gregoritsch formuliert haben, es ergab sich ein perfekter Tausch.

In Freiburg haben Sie mit Christian Streich, einem alten Hasen in der Bundesliga, gearbeitet. Nun in Augsburg betreut Sie mit Enrico Maaßen eher ein Neuling. Welcher Trainertyp ist Maaßen?

Ein offener und cooler Typ, seine Art tut der Mannschaft sehr gut, mir persönlich auch. Ein junger Trainer, der immer ein offenes Ohr für alles hat. Ich schätze dies, kann offen kommunizieren mit ihm. Ihn zeichnet ein immenser Ehrgeiz aus. Er möchte Erfolg, er will mit uns weiter nach oben, das merkt man in jedem Training und jeder Ansprache.

So sehen Fans das Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und dem FC Augsburg live im TV und im Livestream!

Ermedin Demirovic für Werder Bremen über den FCA: „Augsburg ist unser Zuhause“

Bislang sind Sie in Ihrer Karriere oft gewechselt, sind den Umweg über die Schweiz, Frankreich und Spanien gegangen, bevor Sie in die Bundesliga zurückgekehrt sind. Ihr Vertrag läuft bis 2026. Können Sie sich vorstellen, in Augsburg heimisch zu werden?

Es ist mein Ziel. Hier fühle ich mich sehr wohl, meine Freundin lebt mittlerweile bei mir, was vorher nie der Fall gewesen ist. Sie hat hier einen Job gefunden. Wir sind sehr gut aufgenommen worden, in der Stadt und im Club. Augsburg ist unser Zuhause.

Sie sind im Nachwuchsleistungszentrum des Hamburger SV ausgebildet worden, später aussortiert worden. Was war der Grund?

Ich wurde nicht aussortiert, ich bin selber gegangen. Ich wollte einen anderen Weg gehen, weil ich das Gefühl damals hatte, dass sie in Hamburg nicht zu 100 Prozent auf mich bauen. Also bin ich nach Leipzig gewechselt, ein wichtiger und richtiger Schritt in meiner Karriere. Ansonsten wäre ich möglicherweise nie Profi geworden. 

Der HSV strampelt sich ab in der 2. Liga. Schafft Ihr Ausbildungsclub diesmal den Aufstieg?

Ich hoffe es, drücke wie in jedem Jahr kräftig die Daumen. Weil ich unbedingt in der Bundesliga mit Augsburg gegen den HSV spielen möchte. Ich denke, diesmal langt es. (hgk)

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