Däne bei Werder momentan gesetzt
„Das Beste kommt erst noch“: Jens Stage will bei Werder weiter Akzente setzen
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ES läuft aktuell bei Jens Stage. Der Däne hat sich bei Werder Bremen festgespielt und war in der Rückrunde an fünf Toren direkt beteiligt. Doch soll längst noch nicht alles sein, wie er betont.
Bremen – Es gibt da ja dieses Sprichwort, diese alte Fußballer-Weisheit, dass die zweite Saison eines Aufsteigers die viel schwierigere ist. Auch in Dänemark ist sie weit verbreitet, Jens Stage hat sie schon häufig gehört. „Ich weiß aber nicht, ob ich dieser Aussage komplett zustimmen würde. Das werden wir sehen“, sagt der Mittelfeldspieler mit Blick auf die Zukunft des SV Werder Bremen. Viel lieber möchte er sich ohnehin mit dem Hier und Jetzt beschäftigen: „Für mich und das Team ist erst einmal wichtig, dass wir diese Saison stark beenden und sicherstellen, dass wir auch weiterhin in dieser Liga bleiben.“ Läuft es optimal, könnten die letzten Fragezeichen schon nach dem Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 (Samstag, 18.30 Uhr im Deichstube-Liveticker) beseitigt sein. Dort, wo Stage erneut in der Startelf der Bremer stehen dürfte. Schließlich läuft es speziell in der Rückrunde ziemlich gut für den 26-Jährigen. Was der Vier-Millionen-Euro-Einkauf aber recht gelassen registriert.
Werder Bremens Jens Stage: „...und wenn das mit harter Arbeit ist, dann bin ich froh, diese übernehmen zu können.“
„Für mich ist es am wichtigsten, dass wir als Team unsere Ziele erreichen, denn dann siehst du auch als einzelner Spieler besser aus“, erklärt Jens Stage, der auf dem Platz wesentlich angriffslustiger zur Sache geht als während eines Frage-Antwort-Spiels mit den Journalisten. In der Regel scheut er in einer Bundesligapartie keinen Zweikampf, gewinnt wichtige Kopfballduelle und hat zudem in diesem Jahr schon drei Treffer für Werder Bremen erzielt. Fakten, die auch bei den Fans gut ankommen, schließlich hängt sich da einer ordentlich rein. „Ich versuche dem Team zu helfen, wo ich kann. Und wenn das mit harter Arbeit ist, dann bin ich froh, diese übernehmen zu können.“
So gut lief es bekanntlich nicht immer, nach seinem Wechsel zu Werder Bremen im Sommer brauchte Jens Stage eine gewisse Eingewöhnungszeit. Und Geduld. „Der Start war schwierig, was aber auch normal ist. Ich musste die Sprache besser lernen, den Spielstil verstehen. Ich lerne noch immer und hoffe, dass das Beste erst noch kommt – sowohl für mich als auch für das Team“, betont der Däne und gewährt einen kleinen Einblick in seinen damaligen Seelenzustand. „Jedes Mal, wenn du nicht in der Mannschaft bist, ist es natürlich ein wenig frustrierend, aber das ist eben Fußball. Es ist eine Gesetzmäßigkeit, dass wenn du eine Mannschaft hast, die funktioniert, du dann nicht einfach einen Spieler herausnimmst und einen anderen bringst – außer Lionel Messi vielleicht“, scherzt er. „Ich habe auch vorher schon mal auf der Bank gesessen – und werde es vermutlich auch noch das eine oder andere Mal tun müssen. Aber wenn ich sauer darüber wäre, mal nicht zu starten, dann würde ich danach einen schlechten Eindruck auf dem Platz hinterlassen. Das ist nicht mein Anspruch und auch nicht der des Teams.“
So könnte die Startelf-Aufstellung des SV Werder Bremen gegen den FC Schalke 04 aussehen!
Jens Stage nimmt sich bei Werder Bremen selbst in die Pflicht: „Es gibt keine Ausreden“
Dort zählt vielmehr der Erfolg. Und die Weiterentwicklung. Sowohl persönlich als auch gemeinschaftlich. „Ich weiß, dass es ein wenig langweilig klingt, aber ich versuche mich auf das zu konzentrieren, was ich beeinflussen kann“, unterstreicht Jens Stage. „Wenn ich auf dem Platz bin, will ich zeigen, was ich kann und mich einbringen. Darüber hinaus möchte ich mich auch weiterhin Stück für Stück verbessern.“ Ebenso wie sein Deutsch, denn in Mediengesprächen wie am Mittwochmorgen antwortet er lieber noch auf Englisch. Was aber auch dazu führt, dass er äußerst nachsichtig mit allen Menschen ist, die noch immer über seinen Nachnamen (gesprochen wie das englische Wort „stay“) stolpern. „Wenn man mich deutsch sprechen hört, dann ist es mehr als okay, dass einige Leute meinen Namen nicht richtig aussprechen können“, meint er lachend. Aber wenn er weiterhin Leistungen wie zuletzt bringt, dann dürfte er sich – im wahrsten Sinne des Wortes – weiter einen Namen machen. Den sportlichen Ehrgeiz hat Werder Bremens Däne im Gepäck: „Im Moment ist mein Körper fit und mein Kopf bereit. Es gibt keine Ausreden.“ (mbü)
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