Stage mit erstem Bundesliga-Tor
Erst Carl, dann Traumtor: Was für eine Woche für Werder-Star Jens Stage
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Stuttgart – Diese Woche hätte Jens Stage ohnehin nie vergessen, schließlich ist der Profi des SV Werder Bremen zum ersten Mal Vater geworden. Aber auch sportlich gab es eine Premiere für den Dänen: Beim 2:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart glänzte der Neuzugang vom FC Kopenhagen erstmals als Torschütze in der Bundesliga – und das auch noch mit einem traumhaften Treffer. Überglücklich stellte sich der 26-Jährige anschließend den Fragen der Journalisten – und antwortete zur Feier des Tages erstmals auf Deutsch. Auch das passenderweise ziemlich perfekt!
„Das war eine perfekte Woche – erst mit der Vaterschaft“, schwärmte Stage und dachte dabei sofort an seine Freundin Louise: „Das war fantastisch für meine Freundin und für mich. Wir sind sehr glücklich.“ Söhnchen Carl wurde in Kopenhagen geboren, inzwischen sind Mutter und Kind in Bremen. „Alles ist gut“, berichtete Jens Stage und gestand: „Ich habe in den letzten Tagen viel an die Familie gedacht.“ Was als Fußball-Profi wegen des Spielplans nicht immer ganz so einfach ist. Vor einer Woche stand das Heimspiel des SV Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg auf dem Programm, nun die Partie beim VfB Stuttgart. Und Stage wurde auch aufgrund zahlreicher Ausfälle dringend gebraucht. Außerdem hatte er sich endlich durch gute Leistungen in den Fokus gespielt. Ein wenig war schon an den Qualitäten des Vier-Millionen-Euro-Einkaufs gezweifelt worden. „Heute war Fußball – in so einem großen Stadion, mit so vielen Werder-Fans, das ist fantastisch“, erklärte der Däne, wie er sich nach der Geburt seines Sohnes wieder auf seinen Job konzentrierte.
Und das gelang ihm bestens. Als Achter agierte er sehr umsichtig, verteidigte stark, setzte aber auch offensiv Akzente. Die Krönung war natürlich sein Tor zum 1:0 nach knapp einer Stunde, als er die Kugel in den Winkel drosch. „Vielleicht war es ein Platzfehler“ scherzte Teamkollege Niclas Füllkrug. Denn die Flugbahn des Balles war schon etwas ungewöhnlich. Es schien so, als wäre Jens Stage die Kugel über den Spann gerutscht. War es also so gewollt oder doch eher Glück? „Beides“, antwortete Stage und lachte: „Es war auf jeden Fall sehr schön. Für mich ist ein Tor ein Tor. Der Ball muss nur ins Netz gehen.“
Dank Traumtor von Jens Stage gewinnt Werder Bremen in Stuttgart: „Ich will gerne mehr spielen, aber...“
Das ist Stage nun zum ersten Mal im Trikot des SV Werder Bremen gelungen. Aber nicht nur dafür gab es Lob von den Kollegen. Füllkrug hob zum Beispiel das Kopfballspiel des Achters in der Entstehung des Tores hervor. Auch Trainer Ole Werner war natürlich sehr zufrieden mit dem Auftritt des Mittelfeldspielers: „Ich freue mich für ihn. Manche Dinge brauchen eben Zeit, und da kann keiner etwas für.“ Seine Anmerkungen in der Vergangenheit, Jens Stage habe das System bei Werder noch nicht verstanden, sei keine Kritik, sondern nur eine Zustandsbeschreibung gewesen. Auch der Spieler selbst begegnete dem Thema ganz nüchtern: „Ich habe es verstanden, aber es ist anders als in Kopenhagen. Ich musste das adaptieren, aber auch meine Stärken behalten. Außerdem haben es die Jungs auf dem Platz gut gemacht. Da kann ich als Neuer nicht kommen und sagen: ,Trainer, ich will spielen.‘ Für mich ist Fußball auch: Wenn die Mannschaft einen guten Job macht, dann musst du nicht wechseln.“
Aber natürlich ist Jens Stage froh, dass seine Zeit auf der Bank vorbei ist. Er will auch unbedingt im Team bleiben. Als Selbstverständlichkeit sieht er das allerdings nicht an. „Ich will gerne mehr spielen, aber an erster Stelle steht die Mannschaft. Und wir haben eine starke Mannschaft. Da können viele Jungs spielen. Auch heute haben es die Jungs, die von der Bank kamen, gut gemacht.“ Jetzt freut sich Stage erst mal auf Carl und seine Freundin Louise. Aber ein bisschen geht der Blick auch sportlich schon weiter – und zwar zum nächsten Samstag: „Da haben wir ein großes Spiel gegen Dortmund.“ (kni/mbü)