Julio Cesar stand von 1999 bis 2000 bei Werder Bremen unter Vertrag. Jetzt feiert der Brasilianer seinen 60. Geburtstag. Ailton gratuliert.
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Julio Cesar stand von 1999 bis 2000 bei Werder Bremen unter Vertrag. Jetzt feiert der Brasilianer seinen 60. Geburtstag. Ailton gratuliert.

Von 1999 bis 2000 bei Werder aktiv

„Ein brillanter Mensch und Fußballer“: Ex-Werder-Profi Julio Cesar wird 60 - und Ailton gratuliert von Herzen

1999 wechselte Julio Cesar zum SV Werder Bremen. Am 08. März. 2023 feiert der Brasilianer seinen 60. Geburtstag - und wird von Ailton noch einmal gebührend abgefeiert.

Bremen - Am Vormittag erst zwei, drei Termine, Pflichten des Alltags eben, dann endlich konnte sich Ailton dieser einen Sache widmen, die ihm ganz besonders am Herzen lag – und begab sich umgehend auf Fotosuche. Ein genaues Motiv hatte der Ex-Profi des SV Werder Bremen dabei nicht im Kopf, wichtig war ihm nur eins: Das Bild musste ihn an der Seite von Julio Cesar zeigen. Ein Jahr lang hatten die beiden Brasilianer einst zusammen bei Werder unter Vertrag gestanden, sind in dieser Zeit gute Freunde geworden. So gute, dass Ailton den alten Weggefährten „einen brillanten Menschen und Fußballer nennt“ – und ihm am Mittwoch selbstverständlich zu dessen 60. Geburtstag gratulieren wollte. Zunächst per Foto in den sozialen Netzwerken, am Abend, so der Plan, dann in einem ausführlichen Telefongespräch.

Julio Cesar hinterließ trotz seiner kurzen Zeit einen bleibenden Eindruck bei Werder Bremen

„Als Julio Cesar damals nach Bremen kam, ist für mich vieles einfacher geworden“, sagt Ailton, der bereits im Oktober 1998 aus Mexiko an den Osterdeich gewechselt war und dort erhebliche Startschwierigkeiten hatte. Das ungewohnte Klima, die neue Sprache und dazu noch diese gänzlich andere Art von Fußball, deutlich körperbetonter und disziplinierter. „Es war in den ersten Monaten wirklich sehr schwer für mich“, erinnert sich Ailton. Besser wurde es erst, als er im Sommer 1999 einen enorm prominenten Integrationshelfer bekam.

Der damals 36-jährige Julio Cesar war zuvor als Leihspieler für Panathinaikos Athen in Griechenland aktiv gewesen, nachdem er mit Borussia Dortmund zahlreiche Erfolge eingefahren hatte. Deutscher Meister 1995 und 1996, dazu 1997 der Gewinn der Champions League. Auch bei Juventus Turin hatte Cesar nach dem UEFA-Cup-Triumph von 1993 bereits Legendenstatus erreicht. Dieser Mann sollte nun Werder Bremens Abwehr neuen Halt geben, was ihm auf und neben dem Platz trotz seiner nur 20 Pflichtspiele für den Verein auch gelang. Für den Stürmer Ailton wurde er zudem zu einer Art Mentor, zu einer Vaterfigur.

Ailton über Ex-Werder Bremen-Profi Julio Cesar: „Ohne Julio wäre ich wahrscheinlich nicht so weit gekommen“

„Julio hat mir beigebracht, wie Deutschland und die Bundesliga funktionieren“, betont Ailton, „er hat mir das Land und die Mentalität erklärt“. Nachhilfestunden, die sich auszahlen sollten, denn nach und nach fasste der Angreifer Fuß bei Werder Bremen. „Ohne Julio wäre ich wahrscheinlich nicht so weit gekommen“, sagt Ailton, der im Jahr 2004 mit Werder das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gewann und zudem Torschützenkönig der Bundesliga wurde. Julio Cesar hatte Bremen zu diesem Zeitpunkt längst wieder verlassen.

Eine komplizierte Knieverletzung sorgte dafür, dass der Routinier schon ein halbes Jahr nach seiner Verpflichtung ausfiel. Im Februar 2000, während einer 1:3-Niederlage bei Schalke 04, stand er letztmals für Werder Bremen auf dem Platz. Zwar hoffte der Verein, dass Julio Cesar bis zum Ende der Saison noch einmal zurückkehren würde, daraus wurde allerdings nichts. Im Sommer zog der Verteidiger schließlich in seine Heimat zum brasilianischen América Futebol Clube weiter, wo er seine große Karriere ein Jahr später beendete. „Er war einer der Besten“, schwärmt Ailton von seinem ehemaligen Mitspieler, mit dem er während des geplanten Geburtstagsanrufs ganz sicher nochmal die eine oder andere Anekdote aus der gemeinsamen Bremer Zeit auffrischen wird. (dco)

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