Werder-Boss als Bobic-Nachfolger?
Werder-Boss könnte am Freitag in den DFL-Aufsichtsrat gewählt werden – ein Votum mit Signalpotenzial
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Klaus Filbry könnte am Freitag in den Aufsichtsrat der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und damit zum Nachfolger von Fredi Bobic gewählt werden. Warum der Werder-Boss offenbar gute Chancen hat und weshalb eine Wahl des 56-Jährigen ein Votum mit Signalpotenzial wäre.
Update: Fiese Wahl-Pleite für Klaus Filbry - der Boss des SV Werder Bremen ist wider erwarten nicht in den Aufsichtsrat der Deutschen Fußball-Liga gewählt worden!
Bremen – Auf den ersten Blick geht es nur um eine simple Personalentscheidung, doch vermutlich steckt viel mehr dahinter. Am Freitag steht in Neu-Isenburg die nächste Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) an, unter anderem wird entschieden, wer künftig im Aufsichtsrat des Ligaverbandes den Platz einnimmt, den der bei Hertha BSC entlassene Ex-Profi Fredi Bobic frei gemacht hat. Zur Wahl steht einerseits Christian Keller, Geschäftsführer des 1. FC Köln. Aber auch Werder Bremens Boss Klaus Filbry hat sich im Vorfeld in Position gebracht. Der 56-Jährige soll vor allem auf die Unterstützung des „Teams fanintensive Vereine“ bauen können – dem etwa Clubs wie Eintracht Frankfurt, Schalke 04, VfB Stuttgart oder auch der Hamburger SV angehören. Begleitend beschäftigt die DFL aktuell eine Investorenfrage, die wiederum eng mit dem Aufsichtsratsposten verbunden sein könnte. Und dem Votum somit eine gewisse Brisanz verleiht.
Wird Werder Bremens Boss Klaus Filbry Nachfolger von Fredi Bobic im Aufsichtsrat der Deutschen Fußball-Liga?
Offiziell gehört das Investorenthema nicht zur Tagesordnung, aber gänzlich unerwähnt dürfte es an diesem Tag dennoch nicht bleiben. Wenn vielleicht auch nur intern. Die DFL könnte nämlich vor dem Einstieg eines Geldgebers stehen, von einer Summe von bis zu drei Milliarden Euro ist die Rede. Das würde die Kassen der 36 Profivereine füllen, im Gegenzug müsste ein Teilverkauf von Medienrechten akzeptiert werden. Im Raum steht eine Abgabe von 15 Prozent der Erlöse über einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren. Nicht alle Clubs finden die Idee verlockend, Bedenken wurden bereits öffentlich geäußert. Offizielle Aussagen der DFL-Spitze gibt es bislang nicht.
Aber was hat das alles mit Klaus Filbry zu tun? Antwort: Zumindest indirekt betrifft es den Vorsitzenden aus Werder Bremens Geschäftsführung. Konkurrent Keller gilt nämlich als Kritiker des Investoren-Modells, während Filbry zu den Befürwortern zählt. Und der Bremer soll aufgrund des großen Rückhalts aus anderen Vereinen gute Chancen auf die Mehrheit der Stimmen haben.
Werder Bremens Klaus Filbry soll bei der Suche nach einem neuen DFL-Aufsichtsratsmitglied gute Chancen haben
Wie und ob es bei der Suche nach einem Geldgeber weitergeht, klärt sich jedoch erst später. Zwar soll es noch im März nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine erste Ausschreibung geben und einen Monat später die Zahl der interessierten Finanzinvestoren auf zwei bis drei reduziert werden. Innerhalb der nächsten vier Monate sind dann aber noch zwei außerordentliche Mitgliederversammlungen der 36 Vereine vonnöten – ehe obendrein eine Zwei-Drittel-Mehrheit vorhanden sein muss, um konkret zu handeln. Da könnte also noch viel Überzeugungsarbeit innerhalb der DFL zu leisten sein. (mbü)