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Ein Kommentar von Björn Knips. Eigentlich ist ja Max Kruse der große Pokerspieler beim SV Werder. Aber Frank Baumann steht dem Kapitän in nichts mehr nach.
Vor drei Jahren holte er Kruse aus dessen Wolfsburger Krise und hatte für 8,5 Millionen Euro Ablöse plötzlich einen Topstar im Team. Vor einem Jahr zockte der Sportchef dann seinen Club mit richtig cleveren Transfers auf ein neues sportliches Level. Ganz oben auf seiner Erfolgsliste steht dabei Davy Klaassen, Werders voll eingeschlagener Rekordeinkauf.
13,5 Millionen Euro überwiesen die Bremer im vergangenen Sommer an den FC Everton. Zum gleichen Zeitpunkt bot Borussia Mönchengladbach dem Bundesliga-Konkurrenten Hannover 96 satte 18 Millionen Euro für einen gewissen Niclas Füllkrug. Die Niedersachsen lehnten ab, und jetzt lassen sie ihn für fast schon schmale 6,3 Millionen Euro nach Bremen ziehen. Baumann hat so lange gewartet, bis der Preis für Werder passte. So war es auch bei Klaassen gewesen, für den der FC Everton im Sommer 2017 beachtliche 27 Millionen Euro an Ajax Amsterdam zahlte.
Allerdings: Das Risiko bei Füllkrug ist weitaus größer als bei Klaassen. Der Niederländer hatte bei Ajax mehrere Jahre internationale Klasse bewiesen, sich dann verwechselt, war aber nie schwer verletzt. Anders als Füllkrug. Drei Knorpelschäden stehen in seiner Krankenakte, vom letzten erholt er sich gerade noch. Und in seiner sportlichen Bilanz machen nur zwei Spielzeiten richtig Eindruck: Seine 14 Tore für Nürnberg in der Zweiten Liga (2015/16) und seine 14 Tore für Hannover in der Bundesliga (2017/2018).
Aber echte Mittelstürmer sind nun mal heiß begehrt und deshalb nicht billig. Menschlich passt Füllkrug mit seiner positiven Art ohnehin perfekt zu Werder. Deswegen: Baumann pokert zwar, aber sein Blatt ist mit Füllkrug in der Hand gut. Mit 26 Jahren kann der Angreifer unter einem Trainer wie Florian Kohfeldt noch mal einen gewaltigen Sprung machen und ein echtes Ass im Bremer Ärmel werden.