Dinkci seit 2020 ohne Profi-Tor
Die Suche nach dem Dosenöffner: Werder-Stürmer Dinkci braucht ein Tor - und hat in Philipp einen neuen Konkurrenten vor der Brust
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Hinter dem SV Werder Bremen liegen durchaus erfolgreiche Tage. Erst der Sieg in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg, dann der Transfer-Coup von Maximilian Philipp. Für Eren Dinkci persönlich, lief es hingegen durchwachsen. Das Eigengewächs ließ gegen die „Wölfe“ erneut eine große Chance liegen und hat in Philipp jetzt einen neuen starken Konkurrenten. Clemens Fritz glaubt aber weiterhin an die Qualitäten des 21-Jährigen.
Bremen – Eigentlich hat sich nicht viel verändert – und doch ist alles anders. Eren Dinkci ist weiterhin der Herausforderer im Sturm des SV Werder Bremen, zuletzt hatte er sich aber immerhin mit kleinen Schritten in der internen Hierarchie nach oben gearbeitet und Konkurrent Oliver Burke überholt. Doch nun ist der Schotte nicht mehr da, bis zum Sommer spielt er auf Leihbasis für den englischen Zweitligisten FC Millwall. Im Gegenzug kam Maximilian Philipp vom VfL Wolfsburg – was die Ausgangslage für Eren Dinkci in der Theorie nicht beeinträchtigt, dann aber doch erheblich schwieriger macht.
Denn Maximilian Philipp dürfte allein aufgrund seiner Vita vor dem gebürtigen Bremer stehen. Der Neuzugang verfügt über reichlich Erfahrung, spielte einst beim SC Freiburg, bei Borussia Dortmund und Dynamo Moskau, ehe es nach Wolfsburg ging. Darüber hinaus schwärmt Clemens Fritz als Werder Bremens Leiter Profifußball von der Flexibilität des 28-Jährigen, die dem Team von Ole Werner noch einmal ganz neue Möglichkeiten bietet. Philipp ist nicht „nur“ klassischer Stürmer, sondern kann auch als Achter oder Zehner Impulse setzen. Heißt: Anders als Eren Dinkci muss die Leihgabe nicht zwingend statt Marvin Ducksch oder Niclas Füllkrug spielen, sondern kann dies durchaus auch gemeinsam mit dem Duo tun. So unterschiedlich können Perspektiven im Konkurrenzkampf sein.
Eren Dinkci und die mangelnde Chancenverwertung - Werder Bremens Clemens Fritz glaubt weiter an das Eigengewächs
Um die eigenen Aussichten zu verbessern, hat Eren Dinkci zuletzt eine Menge investiert. „Man merkt, dass er insgesamt konzentriert und sehr aktiv im Training ist“, lobt Fritz im Gespräch mit der DeichStube. „Er macht es sehr ordentlich, und diesen Eindruck hat er auch schon in den letzten Spielen vor der WM-Pause hinterlassen.“ Auch deshalb avancierte Dinkci bei Werder Bremen zuletzt zur ersten Sturm-Option von der Bank. Gegen Wolfsburg war er dann sogar in die Entstehung des Treffers zum zwischenzeitlichen 2:0 involviert, als er den Ball von der Torauslinie zu Mitchell Weiser beförderte, der anschließend punktgenau Torschütze Füllkrug in Szene setzte.
Einen eigenen Treffer vergab Eren Dinkci jedoch. Wieder einmal. Obwohl die Gelegenheit dazu bei einer Eins-gegen-Eins-Situation ganz gut war. „Das würde ihm wirklich mal guttun. Auch beim Testspiel im Trainingslager gegen St. Gallen hatte er schon eine große Chance auf ein Tor“, betont Fritz, der überzeugt ist: „Ein Tor könnte den Knoten bei ihm platzen lassen.“ Denn an Dinkcis Qualitäten glaubt Werder Bremens Leiter Profifußball weiterhin. „Eren verfügt über eine große Geschwindigkeit und besitzt auch eine gute Abschlussqualität, die er schon nachgewiesen hat. Manchmal braucht es einfach so einen Dosenöffner“, sagt Fritz. „Aber auch er bleibt da ruhig und arbeitet weiter.“
Niclas Füllkrug mit Tipps für Eren Dinkci bei Werder Bremen
Zumal Eren Dinkci mit Niclas Füllkrug bei Werder Bremen ja einen angreifenden Mitspieler in der Mannschaft hat, bei dem es gerade richtig rundläuft. Da gibt es den idealen Anschauungsunterricht quasi gratis bei der täglichen Arbeit. „Ich weiß nicht, wie häufig die beiden im Austausch sind. Aber Fülle nimmt sich den Teamkollegen schon an und gibt regelmäßig Tipps“, erklärt Fritz. „Allgemein ist es als junger Spieler aber wichtig, auf die anderen Teamkollegen zu achten und sich gewisse Dinge für das eigene Spiel abzuschauen. Und wenn Fragen entstehen, dann sollte man auch ruhig mal nachfragen.“ (mbü)