Nach achteinhalb Jahren verlässt Marco Fuchs den Aufsichtsrat des SV Werder Bremen auf eigenen Wunsch.
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Nach achteinhalb Jahren verlässt Marco Fuchs den Aufsichtsrat des SV Werder Bremen auf eigenen Wunsch.

Wechsel in Werders Aufsichtsrat

„Die Zeit war sehr schön“: Warum Marco Fuchs Werders Aufsichtsrat verlässt und Platz für Hubertus Hess-Grunewald macht

Marco Fuchs verlässt im Sommer den Aufsichtsrat des SV Werder Bremen. Im Gespräch mit der DeichStube verrät der bisherige Vorsitzende des Gremiums seine Beweggründe und blickt auf seine Amtszeit zurück.

Bremen – Die Vorbereitungen waren getroffen, der Entschluss stand schon länger fest. Doch als der verändernde Moment für Marco Fuchs dann tatsächlich gekommen war, meldeten sich beim bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden des SV Werder Bremen doch noch einmal die Emotionen. „Obwohl ich meine Entscheidung schon länger vereinsintern kommuniziert habe, war es jetzt am Donnerstag trotzdem ein komisches Gefühl, als ich in der Sitzung meinen Rücktritt erklärt habe“, sagt er im Gespräch mit der DeichStube. „Aber die Zeit war sehr schön! Ich bleibe Werder Bremen natürlich verbunden – vor allem als Fan.“ Anderthalb Jahre stand Fuchs an der Spitze des Gremiums, künftig wird Hubertus Hess-Grunewald diese Position bekleiden.

Der Präsident des SV Werder Bremen hatte zum Ende des vergangenen Jahres die Geschäftsführung des Vereins verlassen, weil eine neue Satzungsänderung dem parallelen Ausüben der beiden Ämter widerspricht. Die Perspektive des Aufsichtsratsvorsitz gab es für den 62-Jährigen schon damals, zuletzt war er bereits als Gast bei den Sitzungen dabei. Nun wurde er am Donnerstag einstimmig von den dortigen Mitgliedern in die anvisierte Führungsposition gewählt. „Ich freue mich sehr auf die neue Rolle als Vorsitzender des Gremiums und möchte meinen Kolleg:innen im Aufsichtsrat für ihr Votum und das damit verbundene Vertrauen danken“, ließ sich Hubertus Hess-Grunewald in einer Mitteilung des Vereins zitieren. „Zugleich bin ich froh, dass wir den intensiven Veränderungsprozess hin zu einer modernen und zukunftsorientierten Struktur nun abgeschlossen haben. Mit dieser werden wir nicht nur Compliance- und Governance-Regeln gerecht, sondern haben zugleich eine Stärkung des Vereins im Aufsichtsrat erreicht.“

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Die Umsetzung dieses Vorhabens war auch für Marco Fuchs ein ganz entscheidender Antrieb während seiner Amtszeit, mit der der Chef des Raumfahrtkonzerns OHB rückblickend sehr zufrieden ist. Zumal nach eigener Aussage auch etwas Glück im Spiel gewesen sei. „Als ich den Vorsitz nach der Mitgliederversammlung im September 2021 übernommen habe, hatte es zwar gerade den Abstieg gegeben, doch danach folgte sportlich der sofortige Wiederaufstieg und eine bislang erfolgreiche Erstligasaison, die hoffentlich mit dem Klassenerhalt enden wird“, erklärt der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende des SV Werder Bremen und zählt auf: „Darüber hinaus wurde in dieser Zeit die Geschäftsführung neu aufgestellt, Tarek Brauer und Anne Laufmann sind hinzugekommen. Es gab zudem die Vertragsverlängerungen von Frank Baumann und Klaus Filbry. Darüber hinaus konnte sich der Verein in dieser Zeit nach der Corona-Krise und dem Abstieg wirtschaftlich wieder etwas konsolidieren.“

Werder Bremens bisheriger Aufsichtsratsvorsitzender Marco Fuchs begründet Rücktritt mit seiner langen Amtszeit

Aus seiner Sicht also ein guter Zeitpunkt, um Abschied zu nehmen. Zumal es dafür gute Gründe gibt. „Dass ich nach achteinhalb Jahren aus dem Aufsichtsrat ausscheide, hängt damit zusammen, dass das eine ziemlich lange Zeit ist und ich inzwischen auch über 60 Jahre alt bin. Ich habe eine Reihe von Ehrenämtern und denke, dass man die Aufgabe im Werder-Aufsichtsrat nach diesem Zeitraum auch mal jemand anderen machen lassen sollte“, meint der gebürtige Bremer Marco Fuchs, der seine Absichten bereits im Dezember allen Beteiligten offenbart hatte. „Wenn man mal Vorsitzender in einem Gremium war, dann ist es auch gut, wenn man es anschließend verlässt und nicht länger dort herumsitzt.“

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Bleibt die Frage, wer für Marco Fuchs in den Aufsichtsrat nachrückt. Durch die Umstrukturierungen beim SV Werder Bremen war die Mitgliederzahl des Gremiums übergangsweise von sechs auf sieben aufgestockt worden, nur so war eine Neubesetzung innerhalb der laufenden Amtsperiode möglich. Folglich braucht es bis zur nächsten Wahl, wenn personell wieder reduziert wird, erst einmal Ersatz. „Die Suche läuft in enger Abstimmung mit dem Gesamtpräsidium. Wir sind uns hinsichtlich des Anforderungsprofils einig: Als entsendeter Vertreter:in des Vereins muss er/sie die Verbindung aus fachlicher Expertise und dem Blick für die Belange des Gesamtvereins mitbringen“, teilte Hubertus Hess-Grunewald schriftlich auf Nachfrage mit. „Es wird aber kein Vertreter aus den Gremien sein. Ich möchte keine Namen nennen oder Wasserstandsmeldungen abgeben, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Aktuell komplettieren den Aufsichtsrat Stellvertreterin Ulrike Hiller sowie Harm Ohlmeyer, Axel Plaat, Dr. Florian Weiß und Dirk Wintermann. (mbü)

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