Ducksch bei Werder unangefochten

„Mit meiner Körpersprache ein großes Problem gehabt“ - Werder-Star Ducksch erklärt, wie er an seinen Schwächen arbeitet

Marvin Ducksch ist beim SV Werder Bremen unangefochtener Stammspieler. Jetzt spricht der Stürmer über die Lösung seines größten Problems und warum die aktuelle Saison eine ganz besondere ist.

Bremen – An Marvin Ducksch scheiden sich mitunter ein wenig die Geister. Die einen feiern den Offensivmann des SV Werder Bremen für seine gefährlichen Standards, sein feines Füßchen und seine Schlitzohrigkeit. Auf der anderen Seite schimpfen nicht gerade wenige Fans über ihn, wenn Ducksch mal eine längere Durststrecke erlebt oder mal kein Tor erzielt. Denn anders als sein kongenialer Sturmpartner Niclas Füllkrug (14 Treffer) wirft sich der 28-Jährige eben nicht immer in jedes Luftduell, meidet mitunter sogar mal den einen oder anderen Zweikampf, was den Anhängern in der Vergangenheit gelegentlich den Eindruck vermittelte, dass der gebürtige Dortmunder sich hängen lässt oder nicht vollends bei der Sache ist. Das ist auch Ducksch bewusst, der an seinen Schwächen aber intensiv feilt und gefeilt hat.

Werder Bremens Marvin Ducksch will weniger meckern und sich „bestmöglich konzentrieren“

„Ich habe teilweise mit meiner Körpersprache ein großes Problem gehabt, dass ich schnell den Kopf hängen lasse oder, wenn mir was nicht gepasst hat, gemeckert habe“, verriet Marvin Ducksch in einer Medienrunde am Mittwoch. „Daran habe ich gearbeitet. Ich versuche, mich bestmöglich zu konzentrieren.“ Mit Erfolg, wie er findet. So habe er zum Beispiel auch das Meckern gegenüber den Schiedsrichtern weitgehend eingestellt. Zu Erinnerung: In der Bremer Aufstiegssaison hatte Ducksch noch drei Gelbe Karten wegen zu lautstarker Beschwerden beim Referee gesehen (eine davon im Dress von Hannover 96). In der laufenden Spielzeit kassierte Werder Bremens Ducksch für ein derartiges Vergehen nur noch eine Gelbe Karte, am 2. Spieltag beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart. Seitdem ist Duckschs Weste blütenweiß. „Das ist auch ein Punkt, an dem ich gearbeitet habe“, gestand der Ex-Hannoveraner und ergänzte: „Ich habe mir da was vorgenommen, mir das in den Kopf gesetzt und das ist mir diese Saison sehr gut gelungen.“

Dass es dennoch Kritik an seinen mitunter wechselhaften Leistungen gibt, nimmt der Stürmer, der in dieser Saison fünf Tore erzielt und sechs weitere aufgelegt hat, zur Kenntnis. „Ich glaube, dass es weniger auffällt, was ich alles für die Mannschaft tue, sondern eher, wenn ich dann mal nicht treffe oder ein schlechtes Spiel gemacht habe. Aber mit mir macht das nichts“, betonte Marvin Ducksch. „Ich bin selbstkritisch. Ich weiß, wenn ich schlecht gespielt habe oder was ich falsch gemacht habe und versuche das dann im nächsten Spiel besser zu machen.“ Dafür tausche sich „Duckschi“, wie er in der Mannschaft des SV Werder Bremen gerufen wird, mit seinen Mitspielern aus. Auch mit denen, die draußen sitzen, um eine andere Perspektive zu bekommen.

Werder Bremens Marvin Ducksch: „eine ganz besondere Saison für mich“

Draußen sitzt natürlich auch Trainer Ole Werner, von dem Ducksch bei Werder Bremen von Anfang an die volle Rückendeckung erhielt. Unter dem 34-Jährigen ist der Offensivmann absolut gesetzt und zählte in bislang jedem Liga-Spiel zur Bremer Startelf. Daran änderte auch Duckschs Disziplinlosigkeit im Vorfeld des DFB-Pokal-Duells beim SC Paderborn nichts, als der Angreifer eine wichtige Spielanalyse verschlafen hatte. Für Marvin Ducksch, der gegen Bochum zuletzt mit einem Freistoßtor glänzte, ist es ein Novum in seiner Karriere: „Es macht gerade enorm Spaß. Ich habe die Situation, die ich hier habe, noch nicht erlebt, dauerhaft Stammspieler in der Bundesliga zu sein. Das ist definitiv eine ganz besondere Saison für mich“, schwärmte der Mann, der seine Bundesliga-Tauglichkeit bei seinen bisherigen Anläufen in Dortmund, Düsseldorf und Paderborn allenfalls hatte andeuten können.

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Sein aktuelles Erfolgsrezept klingt dagegen relativ simpel: „Ich versuche, weiter an meinen Schwächen und an den Situationen, die ich im Spiel nicht richtig löse, zu arbeiten.“ Mal gelinge ihm das gut und mal eben nicht. Mit dieser Marschroute wähnt sich Marvin Ducksch auf einem richtig guten Weg: „Ich versuche, mich aufzuopfern für die Mannschaft, auch wenn es nicht mit Toren ist.“ (mwi/mbü)

Rubriklistenbild: © gumzmedia

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