Kruse träumt von Bundesliga-Comeback
Neue Chance für Werder Bremen? Max Kruse bewirbt sich für die Bundesliga: „Geld ist nebensächlich“
- 59 Kommentare
- Weitere
Max Kruse ist weiterhin vereinslos. Jetzt spricht der Fußball-Profi über eine Bundesliga-Rückkehr und warum Geld dabei keine Rolle spielt. Ist eine Rückkehr zu Werder Bremen realistisch?
Bremen – Pokern, Autorennen, eine eigene Youtube-Show und, und, und – man könnte meinen, auch ohne Bundesliga-Fußball wird einem Max Kruse so schnell nicht langweilig. Den früheren Star-Profi des SV Werder Bremen beschäftigen bekanntlich viele Hobbys und Nebenjobs. Und doch will der 35-Jährige im Moment nur eines: zurück in den Fußball. Ein Interview mit der „Zeit“ nutzt Kruse jetzt als „Bewerbungsgespräch“ für die Bundesliga. Und vielleicht könnte das auch Werder nochmal auf den Plan rufen.
„Ich habe noch das Feuer in mir, das für den Fußball brennt“, sagt Max Kruse, der acht Monate nach seinem letzten Bundesliga-Spiel und sechs Monate nach seiner alles andere als geräuschlosen Vertragsauflösung beim VfL Wolfsburg auf eine Fortsetzung seiner Karriere hofft – am liebsten in Deutschland: „Die Erste Liga wäre ein Highlight, dahin will ich zurück.“ Für Kruse geht es auch um Wiedergutmachung und ein gutes letztes Kapitel seiner Laufbahn.
Werder Bremen-Ex Max Kruse würde für den Fußball alle anderen Projekte stoppen
„Es geht grundsätzlich darum, dass ich alleine entscheiden will, wann der Zeitpunkt gekommen ist“, sagt der Ex-Nationalspieler. „Natürlich ist da ein Ehrgefühl in mir. Ich will es nicht auf mir sitzen lassen.“ Trainer Niko Kovac hatte ihm beim VfL Wolfsburg mangelndes Engagement und fehlende sportliche Impulse vorgeworfen und im September 2022 aus dem Kader gestrichen. „Es war das erste Mal in den 15 Jahren meiner Profikarriere, dass das über mich gesagt wurde. Ich habe überall immer mein Maximales gegeben.“ Unter Kovac sei es für die ganze Mannschaft in der Anfangszeit nicht rundgelaufen, so Max Kruse: „Und da war es wohl am einfachsten, mich als den Sündenbock hinzustellen.“
Nun hat Max Kruse, der ein Lebemann-Image genießt, als nicht ganz einfach gilt und in den sozialen Medien praktisch dauerpräsent ist, offenbar Probleme, einen neuen Club zu finden. Im Interview versucht der Ex-Profi des SV Werder Bremen, der von 2006 bis 2009 und von 2016 bis 2019 für die Grün-Weißen spielte, den Verantwortlichen nun die Bedenken bei einer Verpflichtung zu nehmen. Seine anderen Interessen werden zwar „nicht von heute auf morgen verschwunden“ sein, aber Kruse betont, dass er weiter für den Fußball lebe: „Solche Sachen wie YouTube machen mir Spaß, sind aber auch nicht lebenswichtig für mich. Ich könnte auch sagen, das stoppen wir.“
Geld spielt keine Rolle: Keimt das Interesse des SV Werder Bremen an Max Kruse dadurch noch einmal auf?
Auch finanziell wäre Max Kruse zu Abstrichen bereit. „Viele denken vielleicht, der hat zuletzt fünf Millionen verdient, das können wir nicht zahlen. Da würde ich sagen, dass man immer eine Möglichkeit finden würde“, stellt der 35-Jährige klar. „Ich habe in meiner Karriere schon den einen oder anderen Pfennig verdient, da ist es jetzt nicht mehr das oberste Ziel, zwei oder drei Millionen zu verdienen. Früher war es mein Traum, Fußballer zu werden, ich hätte damals auch unentgeltlich gespielt. Und jetzt ist Geld auch wieder nebensächlich.“
Womöglich wird da auch der SV Werder Bremen nochmal hellhörig. Im vergangenen Sommer hatte der Aufsteiger die Personalie zumindest „intern durchdiskutiert“, wie Clemens Fritz als Leiter Profifußball mal verriet. Konkret wurde das Interesse allerdings nicht. Dabei spielte natürlich auch Geld eine Rolle. Könnte es künftig zum dritten Kruse-Engagement an der Weser kommen? Max Kruse spricht zwar bisher nicht über konkrete Clubs, habe bei der Vereinssuche aber „keine Präferenzen“.
Max Kruse ist klar, dass die Vorurteile über seine Fitness nach einem halben Jahr ohne Verein „nicht weniger geworden“ seien. Um also wieder für einen Bundesligisten infrage zu kommen, arbeitet er nach eigener Aussage täglich mit einem Fitnesstrainer zusammen. „Ich will auf den Fitnessstand kommen, auf dem zur Saisonvorbereitung jeder Fußballprofi ist“, betont der Stürmer. Aber ewig will er nicht alleine trainieren. „Bis Sommer ziehe ich es durch. Wenn dann nichts kommt, muss ich mich vielleicht damit beschäftigen, dass die aktive Karriere vorbei sein könnte. Aber davon gehe ich überhaupt nicht aus.“ (han)