Erste Werder-Rückkehr für Maxi Eggestein
Im „falschen“ Bus zurück bei Freunden: Maximilian Eggestein erlebt emotionales Wiedersehen mit Ex-Verein Werder Bremen
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Maximilian Eggestein spielte erstmals im Wohninvest Weserstadion gegen den SV Werder Bremen - wie er die Partie erlebte.
Bremen – Maximilian Eggestein kennt das Gefühl. Er hat es oft genug selbst erlebt. Diesen Schmerz, eine bittere Niederlage des SV Werder Bremen in einem Spiel erklären zu müssen, das nicht verloren werden sollte. Nicht verloren werden musste. Dieses Mal stand er auf der anderen Seite, im Trikot des SC Freiburg zählte er am Sonntag zu den Siegern. „Gewinnen fühlt sich immer gut an“, sagte der Ex-Bremer nach dem 2:1-Erfolg seiner Breisgauer im Wohninvest Weserstadion, „heute aber mit einem lachenden und einem weinenden Auge, das muss ich schon ehrlich sagen.“ Denn die erstmalige Pflichtspiel-Rückkehr an seine alte sportliche Heimat weckte bei Eggestein noch ganz andere Gefühle.
Maximilian Eggestein den Werder Bremen-Fans nach Empfang sehr „dankbar“
„Es war komisch auf dem Weg zum Stadion im Bus zu sitzen, dem nicht zugejubelt wird. Trotzdem bin ich sehr dankbar, wie die Fans mich empfangen haben“, schilderte der 26-Jährige Ex-Spieler des SV Werder Bremen, der unter anderem nach dem Warmmachen anerkennenden Applaus aus der Ostkurve erhalten hatte. Auch deshalb kam er kurz vor dem Ende seiner Dienstreise zu dem Urteil: „Es war schön, mal wieder hier zu sein.“ Viele Hände schüttelte Maximilian Eggestein, verteilte etliche Umarmungen und führte allerlei kurze Gespräche. Bruder Johannes fehlte zwar im Stadion, da er kurz zuvor mit dem FC St. Pauli gegen Eintracht Braunschweig (1:2) in der 2. Bundesliga spielen musste, doch viele andere seiner Liebsten schauten von der Tribüne aus zu. „Von meiner Familie und meinen Freunden waren viele im Stadion. Ich habe meine fünfte Gelbe Karte gesehen, es würde sich also anbieten, noch etwas Zeit mit ihnen zu verbringen“, scherzte der Mittelfeldakteur. „Mal sehen, was der Trainer dazu sagt.“
Rein geographisch ist Eggestein in Freiburg mittlerweile mehr als 700 Autokilometer von Bremen entfernt, im Herzen ist er Werder aber noch ganz nah. Und fiebert mit seinem früheren Arbeitgeber folglich auch weiterhin mit. „Ich bin mit den Jungs noch in Kontakt“, erzählte er. „In der Rückrunde läuft es leider noch nicht so gut. Wenn man aber vor der Saison gesagt hätte, dass Werder Bremen nach dem 28. Spieltag da steht, wo der Verein steht, dann hätte das, glaube ich, jeder genommen.“ Widersprechen wollte ihm da niemand, doch die jüngsten Zahlen stärken eben auch nicht das Wohlbefinden am Osterdeich. „Neun Heimniederlagen sind natürlich nicht schön, aber die Ausgangssituation für den Rest der Saison ist nicht schlecht“, meinte Eggestein und versuchte, noch ein bisschen Hoffnung zu machen. „Wenn man ehrlich ist, waren wir heute nicht besser. Das muss man eingestehen. Wir waren am Ende das eine Tor effizienter und haben in der einen oder anderen Situation ein bisschen Glück gehabt.“ Glück, das Werder nun gern wieder haben dürfe. Dann, wenn Maximilian Eggestein nicht mehr auf der anderen Seite steht. (mbü)