Per Fallrückzieher hätte Maximilian Philipp fast das 2:0 für Werder Bremen gegen den SC Freiburg erzielt. Das Spiel ging dann 1:2 verloren.
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Per Fallrückzieher hätte Maximilian Philipp fast das 2:0 für Werder Bremen gegen den SC Freiburg erzielt. Das Spiel ging dann 1:2 verloren.

Tor bei Werder-Niederlage gegen Freiburg

„Ich habe nicht so das Selbstbewusstsein“: Philipp trifft erstmals für Werder – und erklärt seine Startschwierigkeiten in Bremen

Maximilian Philipp zeigte gegen den SC Freiburg seine bisher beste Leistung für Werder Bremen und erzielte sein erstes Tor - endlich. Nach dem Spiel erklärte er seine bisherigen Startschwierigkeiten und warum er sich jetzt wohler fühlt.

Bremen – Mark Flekken ist ganz offensichtlich ein sehr höflicher Mensch, und deshalb hatte der Torhüter des SC Freiburg in 61. Minute des Auswärtsspiels beim SV Werder Bremen urplötzlich ein dringendes Anliegen. Es ging um Maximilian Philipp, dem er gerade die Tour vermasselt hatte. Und zwar gehörig.

Per formvollendet ausgeführtem Fallrückzieher war Werders Angreifer im Strafraum zum Abschluss gekommen, ehe Flekken den Ball mit dem Oberarm tatsächlich noch abwehrte und auf diese Weise ein potenzielles „Tor des Monats“ verhinderte. „Er hat zu mir gesagt: ,Guter Fallrückzieher, aber ich musste ihn leider halten‘“, berichtete Maximilian Philipp nach der Bremer 1:2-Niederlage, bei der er so etwas wie Werders Mann des Tages gewesen war. Der 28-Jährige hatte nicht nur das zwischenzeitliche 1:0 erzielt, sondern in der komplizierten Rolle als Stellvertreter des verletzten 16-Tore-Stürmers Niclas Füllkrug auch darüber hinaus viele gute Szenen gehabt. „Dass wir am Ende ohne Punkt dastehen, ist extrem bitter“, sagte Philipp, attestierte seiner Mannschaft und sich selbst aber eine Leistung, die „in Ordnung“ war. Im Trikot des SV Werder Bremen war es fraglos Philipps bis dato beste gewesen, nur ist der gebürtige Berliner eben kein Typ der großen Worte, was im anschließenden Gespräch mit den Journalisten auf sympathische Art und Weise deutlich wurde.

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Introvertierter Werder Bremen-Profi Maximilian Philipp ist jetzt „angekommen“ und „fühlt sich wohler“

Im Winter hatte Werder Bremen den Angreifer bis zum Ende der Saison vom VfL Wolfsburg ausgeliehen, gegen den SC Freiburg glückte ihm nun im neunten Einsatz das erste Tor, nachdem er zuvor wenig Akzente hatte setzen können. „Am Anfang hatte ich Startschwierigkeiten“, räumte Maximilian Philipp am Sonntag offen ein – und erklärte: „Ich brauche immer ein bisschen, um mich einzuleben und für andere Personen zu öffnen, weil ich sehr introvertiert bin. Das ist einfach eine Art Selbstschutz. Ich habe nicht so das Selbstbewusstsein, und das sieht man manchmal auch. Da mache ich niemandem einen Vorwurf, außer mir selbst.“

Inzwischen, auch das betonte Werder Bremens Mann mit der Rückennummer 17, „merke ich aber, dass ich angekommen bin. Ich fühle mich wohler, und es macht mir Spaß, mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen.“ Das wiederum war während des Spiels gegen Freiburg, wo Maximilian Philipp einst der Durchbruch in der Bundesliga gelungen war, deutlich zu sehen.

Werder Bremens Maximilian Philipp zeigt gegen SC Freiburg gute Leistung - „nicht nur wegen seines Tores“

An der Seite von Marvin Ducksch war der Füllkrug-Vertreter viel unterwegs – wohlwissend, dass er die Spielweise des fehlenden Nationalspielers nicht komplett würde imitieren können. „Ich habe natürlich versucht, so ähnlich zu spielen, aber ich kann ihn nicht eins zu eins ersetzen“, sagte Philipp, der sich lieber etwas fallen lässt, sich die Bälle aus dem Mittelfeld holt und „eher der spielerische Typ“ ist. Werders Cheftrainer Ole Werner zeigte sich hinterher mehr als nur einverstanden mit dem, was Maximilian Philipp auf dem Platz abgeliefert hatte: „Er hat eine gute Leistung gezeigt, nicht nur wegen seines Tores. Er hat sich gut in den Zwischenräumen gezeigt und war im Anlaufverhalten präsent.“ Rechtzeitig zur heißen Phase der Saison könnte der Offensivmann also zum wichtigen Faktor im Spiel des SV Werder Bremen werden, auch wenn Füllkrug nach seiner Genesung freilich umgehend ins Team zurückkehren wird. Das weiß auch Philipp, der bekanntlich auch in anderen Rollen zum Einsatz kommen kann – und ganz grundsätzlich längst verinnerlicht hat, worum es für seine Mannschaft in den kommenden Wochen geht.

Auf die Frage, wie schwer es für ein Team sei, nach den Rückschlägen der vergangenen Wochen immer wieder aufzustehen, sagte er: „Entweder du stehst auf und reißt dir den Arsch auf, so wie wir es machen. Oder du bleibst liegen. Solche Spieler haben wir aber nicht in der Mannschaft.“ (dco/mbü)

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