Gutes Bundesliga-Startelf-Debüt für Werder
„Da könnte man sich dran gewöhnen“: Werder-Keeper Zetterer überzeugt gegen Gladbach als Pavlenka-Ersatz
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Michael Zetterer hat beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach sein Bundesliga-Startelf-Debüt für den SV Werder Bremen gefeiert und dabei eine sehr gute Leistung gezeigt. Anschließend gab es viel Lob für den Schlussmann - so lief die Premiere.
Mönchengladbach – Er fliegt, er dirigiert, er pariert. Allerdings meistens nur im Training. Schließlich ist der Platz im Tor des SV Werder Bremen aktuell für Jiri Pavlenka reserviert, Michael Zetterer muss irgendwie mit der Rolle des Ersatzkeepers zurechtkommen. Das fällt mal leichter, mal schwerer. Beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach (2:2) durfte Werders Nummer zwei mal wieder zeigen, was sie kann. Und das war eine ganze Menge.
„Es hat Spaß gemacht. Da könnte man sich dran gewöhnen“, sagte Zetterer schmunzelnd nach dem Schlusspfiff, nachdem die Stunden zuvor allerlei Aufregung geboten hatten. „Gestern Abend hat Pavlas schon ein bisschen gekränkelt, genau wie ich die letzten zehn Tage. Wie jeder bei uns gerade. Aber als wir dann heute Morgen losgeflogen sind, war klar, dass Pavlas nicht mitfliegen kann.“ Folglich wusste dann auch Michael Zetterer endgültig, dass er den Freitagabend auf dem Rasen und nicht erneut auf der Bank verbringen würde. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit wurde es nach etwas mehr als 20 Minuten erstmals brenzlig, doch der 27-Jährige entschärfte stark einen Schuss von Marcus Thuram aus kürzester Distanz. „Ich stehe ja im Tor, um solche Dinger zu halten“, kommentierte Zetterer die Szene im Nachgang gelassen. „Aber natürlich hilft es einem auch, ins Spiel reinzukommen. Das gibt einem ein gutes Gefühl. Das hatte ich allerdings von Anfang an und keinerlei Muffensausen.“
Bundesliga-Startelf-Debüt für Michael Zetterer bei Werder Bremen: „Daran könnte man sich gewöhnen“
Diese Sicherheit strahlte er von Beginn an aus. Rückpässe waren bei ihm stets gut aufgehoben, seine lang geschlagenen Bälle landeten fast immer punktgenau beim Mitspieler. Und auch bei der Arbeit mit der Hand gefiel Michael Zetterer. „So als Laie muss ich jetzt sagen, dass das eine gute Leistung war“, erklärte Ole Werner lächelnd, der die detaillierte Analyse lieber Torwarttrainer Christian Vander überlassen wollte. Trotzdem schob Werder Bremens Coach noch anerkennend hinterher: „Klar, ,Zetti‘ ist erfahren. Trotzdem war es sein erstes Bundesliga-Spiel von Anfang an. Aber er weiß natürlich, wie es ist, in einem Pflichtspiel von Beginn an im Tor zu stehen.“ In der Zweitligasaison der Bremer hatte Zetterer lange einen Stammplatz innegehabt, ehe er doch wieder für Pavlenka Platz machen musste – eklatante Fehler hatte er sich zuvor nicht erlaubt.
Ähnlich wie jetzt gegen Borussia Mönchengladbach. Wenngleich er beim 0:1 auch nicht von einer gewissen Mitschuld freigesprochen werden konnte. Schließlich berührte Zetterer den Ball noch, hätte ihn womöglich entscheidend ablenken können. „Er macht es gut, gegen die Laufrichtung, da ist es sehr schwer für einen Torhüter“, meinte der 27-Jährige. „Er ist ja nicht umsonst Nationalspieler.“ „Er“, das war erneut Marcus Thuram, mit dem sich der Schlussmann des SV Werder Bremen während der Partie eine Art Dauerduell lieferte. Aber auch Jonas Hofmann oder Florian Neuhaus waren stets gefährlich. Letzterer sorgte dann auch für die zweite Führung der Borussen. „Der Schuss war extrem verdeckt. Ich habe den total spät gesehen und noch einen Schritt gemacht, um einen Blick auf den Ball zu bekommen. Aber er trifft ihn dann natürlich auch super“, befand Zetterer.
Werder Bremen holt Punkt gegen Borussia Mönchengladbach - auch dank Michael Zetterers Paraden
Und es hätte noch viel schlimmer kommen können, denn die Gladbacher hatten noch weitere gute Möglichkeiten. Die Statistiker hatten am Ende acht Großchancen und einen Expected-Goals-Wert von 3,09 notiert. Doch Michael Zetterer wehrte sich mit aller Macht und ermöglichte Werder Bremen auch dank seiner Paraden das Remis. „Die Lorbeeren will ich dafür nicht ernten. Dafür stehe ich ja auch drin im Tor“, meinte er nur. „Natürlich halte ich die Bälle, aber das war nicht das Entscheidende.“ Das sei vielmehr die verbesserte Chancenverwertung gewesen, meinte er.
So waren es im Borussia-Park andere, die schließlich für das berechtigte Lob sorgten. „,Zetti‘ hat ein super Spiel gemacht“, unterstrich etwa Werder-Stürmer Niclas Füllkrug. „Er hat uns viel Halt gegeben und war immer da“. Dass er das auch nach der jetzt beginnenden Länderspielpause sein wird, ist eher unwahrscheinlich. Zumindest als Teil der Startelf. Bis zur Heimpartie gegen die TSG Hoffenheim (2. April, 17.30 Uhr) sollte Jiri Pavlenka nämlich wieder gesund sein. Doch Michael Zetterer, der erst vor wenigen Wochen seinen Vertrag an der Weser verlängert hat, stellte abermals eindrucksvoll unter Beweis, dass er jederzeit zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird. Er möchte schließlich noch häufiger dirigieren und parieren. Nicht nur im Training. (mbü/kni)