Werder-Sieg gegen Aue
Nach Scorpion-Kick-Traumtor für Werder Bremen: Milos Veljkovic steht auf Werners Hitliste jetzt auf Platz eins
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Bremen – Spieler mit einem anderen Temperament hätten sich mindestens das Trikot vom Leib gerissen, wären zu den Fans gerannt, hätten einen Salto geschlagen oder sonst irgendwas gemacht, was Profis halt so machen, wenn ihnen etwas Außergewöhnliches gelungen ist. Doch Milos Veljkovic vom SV Werder Bremen ist kein Spieler mit einem solchen Temperament.
Als er das mit Sicherheit schönste Werder-Tor der Saison, vielleicht sogar das schönste Tor der bisherigen Zweitliga-Spielzeit erzielt hatte, machte er nichts von alledem. Der Verteidiger des SV Werder Bremen blieb einfach auf dem Rasen liegen und wirkte, als ob er selbst nicht glauben könne, was ihm da gerade gelungen war.
Ein Tor, wie es eigentlich nur von den ganz Großen der Branche erwartet wird, hatte er erzielt. Ein Treffer per Hacke, im Fallen. Hinter seinem Körper flog der Ball, dann lag die Kugel im Tor – und die Kollegen kamen, um Milos Veljkovic zu feiern. Niclas Füllkrug etwa zeigte auf den Kollegen, die Augen dabei weit aufgerissenen, als könne auch er nicht fassen, was er da gerade aus nächster Nähe mit angesehen hatte. Veljkovic selbst schien fast ein wenig geschockt von seiner eigenen Aktion.
Werder Bremen: Milos Veljkovic erzielt mit „Scorpion-Kick“ ein absolutes Traumtor gegen Erzgebirge Aue
Hinterher erklärte der Serbe seinen Treffer, der in jedem Saisonrückblick zu finden sein wird, sehr kurz, sehr einfach. „Ich wusste, dass Fülle (gemeint war Füllkrug, d. Red.) das Kopfballduell gewinnen würde. Also bin ich durchgelaufen und habe dann improvisiert“, sagte Veljkovic. Mit anderen Worten: Dieses Traumtor gegen Erzgebirge Aue, es ist dem Innenverteidiger einfach passiert. Neu-Trainer Ole Werner hatte zumindest einen kleinen Teil dazu beigetraten – schließlich hatte er Milos Veljkovic nach dessen Verletzung zurück in die Startelf beordert. „Ich habe ihn aber nicht vorrangig in der Hoffnung aufgestellt, dass er vorne einen macht“, gestand Werner mit einem Schmunzeln, „es ging mir vielmehr darum, dass er uns im Spielaufbau hilft“.
Das tat Veljkovic. „Wenn er dann auch noch trifft, umso besser“, betonte Werner, der an der Seitenlinie alle vier Tore ohne große Regung quittiert hatte. Dabei war der „Scorpion-Kick“ auch für ihn eine Premiere: „Ich habe schon einige verrückte Tore gesehen, aber so eines? Live im Stadion? Daran kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern.“ Ebenso wie Torschütze Milos Veljkovic dürfte der Coach des SV Werder Bremen die schönste Szene während seines Debüts im Weserstadion nun wohl nie mehr vergessen. (csa/dco)