Schade: Werder Bremens Talente Fabio Chiarodia und Mio Backhaus wurden beide bei dem U19-Länderspiel zwischen Deutschland und Italien nicht eingesetzt.
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Während Werder Bremens Torwarttalent Mio Backhaus (li.) mit Deutschland die EM-Quali verpasst hat, sind Fabio Chiarodia (re.) und Italien in der U19-Qualifikationsgruppe auf Kurs.

Kein Sieg für Werders Talente

Werder-Talente bei der U19-Eliterunde: Backhaus und Deutschland verpassen die EM-Qualifikation – Chiarodia mit Italien auf Kurs

Die deutsche U19-Nationalmannschaft hat die Qualifikation für die Europameisterschaft 2023 in Malta verpasst. Am zweiten Spieltag kam das deutsche Team um Werder Bremens Torwarttalent Mio Backhaus nicht über ein 1:1 gegen Belgien hinaus. Fabio Chiarodia und die italienische Auswahl sind dagegen auf dem besten Weg, sich für die EM zu qualifizieren.

Bremen – Beim 3:2-Sieg Italiens über die deutsche U19-Nationalmannschaft musste Fabio Chiarodia noch 90 Minuten lang von der Bank zuschauen, am zweiten Spieltag war das Abwehrtalent des SV Werder Bremen dafür im Einsatz. Im Spiel gegen Slowenien, das im Stadion Obervieland ausgetragen wurde, stand Chiarodia bei der italienischen Auswahl in der Startelf. Nach 70 Minuten wurde der 17-Jährige ausgewechselt, am Ende stand für die Italiener ein torloses Unentschieden zu Buche. Italien ist damit trotzdem auf dem besten Weg, sich für die Europameisterschaft in Malta zu qualifizieren. Mit vier Punkten führen die Italiener die Qualifikationsgruppe an, bei einem Sieg im abschließenden Gruppenspiel gegen Belgien wäre die Teilnahme sicher.

Die deutsche U19-Nationalmannschaft hat dagegen keine Chancen mehr, sich noch für die Europameisterschaft 2023 zu qualifizieren. Das Team um Werder Bremens Torwarttalent Mio Backhaus kam in der Marko-Mock-Arena in Bremen-Oberneuland gegen die belgische Auswahl nicht über ein 1:1 hinaus. Mit einem Punkt ist Deutschland weiterhin Gruppenletzter, der Gruppensieg ist nicht mehr möglich, weil der DFB-Nachwuchs den direkten Vergleich gegen Italien verlor.

Mio Backhaus kam indes wie schon gegen Italien auch im Duell mit den Belgiern nicht zum Einsatz. Der Ex-Bremer Keke Maximilian Topp hatte die deutsche U19 in der 15. Minute in Führung geschossen, Romeo Vermant glich per Elfmeter für Belgien aus (30.). (nag)

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Werder Bremens Talente Mio Backhaus und Fabio Chiarodia bei U19-Sieg Italiens gegen Deutschland nur Zuschauer

Die Talente des SV Werder Bremen Fabio Chiarodia und Mio Backhaus sind heute mit ihren U-Nationalteams Italien und Deutschland aufeinandergetroffen - wurden aber nicht eingesetzt. Zumindest bei Backhaus gab es eine Erklärung.

Bremen – Er lief. Und lief. Und lief. Allerdings nur an der Seitenlinie. Aus einer Einwechslung wurde für Fabio Chiarodia nichts. Dabei waren sogar seine Liebsten da. „Meine ganze Familie wird im Stadion sein, um mich für Italien spielen zu sehen“, hatte der Jungprofi des SV Werder Bremen auf der Internetseite des nationalen Fußballverbandes angekündigt. Die Angehörigen sahen immerhin, wie der gebürtige Oldenburger am Mittwochmittag gleich drei Mal tief in eine Jubeltraube eintauchte. Denn zum Auftakt des U19-EM-Qualifikationsturnieres in Bremen gewann Italiens Auswahl auf Platz 11 am Weserstadion durchaus überraschend gegen den deutschen Nachwuchs mit 3:2 (2:0).

Werder Bremens Fabio Chiarodia und Mio Backhaus jeweils 90 Minuten auf der Bank

Des einen Freud ist meist des anderen Leid. Theoretisch sogar in doppelter Hinsicht. Zum U19-Kader des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gehört nämlich auch Werder Bremens Torhüter Mio Backhaus, der aktuell aber die Nummer zwei ist und somit ebenfalls 90 Minuten lang Zuschauer blieb. „Mio hat eine exzellente Perspektive. Bei uns hatte er in den letzten Jahren aber den einen oder anderen Fehler zu viel“, erklärte Trainer Guido Streichsbier hinterher im Gespräch mit der DeichStube. „Das gehört aber zum Entwicklungsprozess dazu. Er ist ein großes Talent und wir wissen, dass er ein riesiges Potenzial hat – genau deshalb ist er auch dabei. Vielleicht steht er in einem halben Jahr plötzlich auch ganz anders da und marschiert durch.“

Mio Backhaus, der bei Werder Bremen regelmäßig mit den Profis trainiert und sonst in der U19-Bundesliga zwischen den Pfosten steht, nimmt seine Rolle offenkundig ganz gut an. „Mio hat eine exzellente Einstellung, ist ein Topcharakter“, schwärmte Streichsbier. „Auch als Nummer zwei ist er voll integriert, pusht die Gruppe und übernimmt Verantwortung. Solch einen Spieler werde ich immer fördern und er wird auch immer seine Einsatzzeiten kriegen.“ Bei den nächsten beiden Partien vor der Haustür gegen Belgien (25. März, 16 Uhr, Oberneuland) und Slowenien (28. März, 12 Uhr, Platz 11) allerdings wohl nicht. Weil Konkurrent Frank Feller (1. FC Heidenheim) derzeit gesetzt ist. „Frank hat es in der ersten Quali-Runde im September sehr gut gespielt, wir haben nur ein Gegentor bekommen“, erinnerte Streichsbier. „Wir können da Mio jetzt nicht einfach ins Tor stellen, nur weil wir in Bremen zu Gast sind. Es zählt immer der Leistungsgedanke.“

Ohne die Werder Bremen-Talente Fabio Chiarodia und Mio Backhaus: Deutschland verliert gegen Italien

In der deutschen Abwehr könnte dagegen durchaus etwas passieren. Die Hintermannschaft machte gegen Italien nämlich einen alles andere als sattelfesten Eindruck. HSV-Nachwuchs-Chef Horst Hrubesch, einer von zahlreichen prominenten Gästen auf der Tribüne und selbst jahrelang beim DFB in Sachen Talentförderung unterwegs, monierte zur Pause etwa: „Das ist zu wenig.“ Da lag Deutschland bereits mit 0:2 zurück. Werder Bremens Coach Ole Werner war mit seinem Trainerteam just von der kurz zuvor nebenan beendeten Übungseinheit eingetroffen, als er nach schwerwiegenden Defensivfehlern die Tore von Niccolo Pisilli (18.) und Luca D’Andrea (24.) zu sehen bekam. In der Halbzeitpause trudelte dann auch das Spielerpersonal des Bundesligisten ein und wurde direkt mit einer Aufholjagd verwöhnt. Muhammed Damar (TSG Hoffenheim/53.) und Yusuf Kabadayi (FC Bayern München/59.) glichen zum 2:2 aus, ehe der nächste Patzer zum zweiten und entscheidenden Pisilli-Treffer (67.) führte.

„Wir kennen die Mannschaft jetzt seit anderthalb Jahren, doch so etwas wie in der ersten Halbzeit gab es noch nie. Da stand eigentlich jeder neben sich und es gab eine enorme Nervosität“, ärgerte sich Streichsbier. „Das hat uns wirklich überrascht, weil die Jungs ja fast alle schon in Profiligen spielen.“ Die Hoffnung auf eine EM-Teilnahme hat so einen herben Dämpfer erhalten. „Wir kennen den Modus: Es kommt nur Einer durch, und es zählt auch noch der direkte Vergleich. Wir haben keine Trümpfe mehr in der Hand“, meinte der DFB-Coach, der dennoch optimistisch blieb: „Aber es ist ein Turnier – und das wird bis Dienstag gespielt.“ (mbü)

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