Wohin geht die Reise noch?
Werder-Warnung trotz Tabellen-Mittelfeld: „Wenn wir unvorsichtig werden, können wir ein böses Erwachen erleben“
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Werder Bremen steht als Aufsteiger in der Bundesliga ordentlich da, aber wohin geht die Reise? Vor den Spielen mit anderen Clubs aus dem Mittelfeld der Tabelle warnt Clemens Fritz.
Bremen – Was ist er nun, der Blick auf die Tabelle? Beruhigend? Beängstigend? Fakt ist, dass der SV Werder Bremen nach 23 Spieltagen mit 30 Punkten eigentlich ganz ordentlich dasteht. Als Aufsteiger sowieso. Und auch wenn gerade nach der jüngsten Niederlage gegen den FC Augsburg das Gefühl allgegenwärtig ist, wichtige Punkte liegengelassen zu haben, taugt Platz elf des Klassements als vernünftiges Zwischenzeugnis. Das sieht auch Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball so, er warnt aber trotzdem: „Wenn wir unvorsichtig werden, dann können wir noch ein böses Erwachen erleben.“
Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen und Gladbach: Spiele in direkter Tabellen-Nachbarschaft
Das klingt erst einmal reichlich dramatisch, doch der 42-Jährige ist weit davon entfernt, in Panik zu geraten. Warum? Weil er sieht, wie das Team mit der aktuellen Lage umgeht. „Die Mannschaft ist sehr gefestigt und sensibilisiert für die Situation. Alle arbeiten konzentriert“, betont Fritz. Der Zufall will es, dass an den nächsten beiden Spieltagen bis zur Länderspielpause ausgerechnet jene Clubs Bremer Gegner sind, die in der Tabelle aktuell die direkte Nachbarschaft des SV Werder Bremen bilden. Das am Sonntag (17.30 Uhr, DeichStube-Liveticker) im Wohninvest Weserstadion gastierende Bayer 04 Leverkusen ist mit 31 Zählern Neunter, danach muss Werder zum derzeit punktgleichen Zehnten Borussia Mönchengladbach (17. März, 20.30 Uhr). „Wir legen den größten Fokus aber immer erst einmal auf den nächsten Gegner“, unterstreicht Fritz, der deshalb sagt: „Gegen Leverkusen wird es ein ganz schwieriges Spiel, weil das Team seine Punkte inzwischen geholt hat, nachdem es zuvor Probleme gab. Das ist eine Mannschaft mit enormer Qualität.“
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Werder Bremen in der Bundesliga-Tabelle: Warum Clemens Fritz weder nach oben noch nach unten schauen will
Womöglich wird sich nach diesen beiden Duellen ganz gut abzeichnen, mit welchem Blickwinkel die Bremer für den Rest der Saison unterwegs sein werden. Auf vorherige Spekulationen hat Clemens Fritz nicht wirklich Lust. „Ich schaue weder nach unten noch nach oben“, bekräftigt er. „Wenn ich sagen würde, dass ich nach unten schaue, dann hat das für mich einen zu negativen Touch. Andererseits wäre es vermessen, als Aufsteiger nach oben zu schauen.“ Deshalb gelte eine andere Marschroute: „Ich bin überzeugt davon, dass es für uns das Beste ist, bei uns zu bleiben. Wenn wir unsere Punkte holen, dann brauchen wir auch nicht auf die anderen zu schauen.“ Besonders nicht auf die enge Gemengelage im Tabellenkeller und mögliche Aufholjagden der dortigen Mannschaften, die Werder Bremen noch einmal in die Bredouille bringen könnten.
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Denn je unaufgeregter der Frühling aus Sicht des SV Werder Bremen wird, desto mehr hilft das auch dem Leiter Profifußball und Scouting bei seiner Arbeit. Die nächste Saison kommt schließlich bestimmt, da wird vorher jedes gute Argument für die Überzeugungsarbeit bei potenziellen Neuverpflichtungen gern genommen. „Es ist nicht so, dass wir schon gesichert sind oder es etwas gibt, auf dem wir uns ausruhen können“, meint Fritz, „deswegen können wir auch nicht von einer gewissen Ruhe sprechen. Aber für die Planungen wird es sicherlich angenehmer, als wenn du auf dem letzten Tabellenplatz stehst, den anderen Mannschaften hinterherläufst und nicht genau weißt, wo die Reise hingeht.“ (mbü)