Werder Bremens Niclas Füllkrug ist genervt von der Diskussion um die Torjägerkanone und den damit verbundenen „Negativrekord“.
+
Werder Bremens Niclas Füllkrug ist genervt von der Diskussion um die Torjägerkanone und den damit verbundenen möglichen „Negativrekord“.

Füllkrug vor „Negativrekord“

Werder-Stürmer Füllkrug vom Torjägerkanone-Thema genervt

Werder Bremens Niclas Füllkrug kann der Torschützenkönig mit den wenigsten erzielten Treffern der Bundesliga-Geschichte werden - doch mittlerweile nervt ihn das Thema. Der 30-Jährige betrachtet diesen möglichen „Negativrekord“ aus einem ganz anderen Blickwinkel.

Bremen – Ganz oben steht er immer noch, aber der Vorsprung auf die Verfolger ist in den vergangenen Wochen merklich kleiner geworden. Mit nach wie vor 16 Treffern führt Niclas Füllkrug die Torschützenliste der Bundesliga an, ihm dicht auf den Fersen: Bayerns Serge Gnabry, Freiburgs Vincenzo Grifo, Frankfurts Randal Kolo Muani und Leipzigs Christopher Nkunku mit je 14 Saisontreffern. So die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag, die den Angreifer des SV Werder Bremen laut eigener Aussage aber kaum bis gar nicht interessiert.

Die Aufstellung von Werder Bremen gegen Union Berlin: Die Startelf im Fokus!

Wird Niclas Füllkrug der „schlechteste“ Torschützenkönig? Werder Bremen-Star kann es nicht mehr hören

„Das ist alles hätte, wenn und aber“, sagt Niclas Füllkrug, der über den möglichen Gewinn der Torjägerkanone, die ihm nach dem Werder-Auswärtsspiel bei Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr im DeichStube-Liveticker) im Stadion an der Alten Försterei vom Fachmagazin „kicker“ verliehen werden würde, nicht besonders gerne spricht. „Es ist ein wichtiges Spiel, zu dem ich meinen Beitrag leisten möchte“, betont Füllkrug nur. Nach fünfwöchiger Verletzungspause hatte er während des 1:1 gegen Köln erstmals wieder auf dem Platz gestanden, und inzwischen kann er es nicht mehr hören kann, dass er womöglich zum „schlechtesten“ Torschützenkönig der Bundesliga-Geschichte wird.

Werder Bremens Niclas Füllkrug ist stolz auf seine 16 Tore: „Das muss auch erstmal passieren“

In der Saison 1995/96 hatte sich Fredi Bobic im Trikot des VfB Stuttgart die Auszeichnung mal mit 17 Toren gesichert, ebenso wie 1988/89 bereits Thomas Allofs (1. FC Köln) und Roland Wohlfarth (FC Bayern München). Weniger Treffer haben nie für die Torjägerkanone ausgereicht. Mehrfach war in den vergangenen Wochen bereits die magere Stürmer-Ausbeute in der laufenden Spielzeit medial behandelt worden, was natürlich auch Werder Bremens 16-Tore-Mann Niclas Füllkrug nicht entgangen ist.

Von Völler bis Füllkrug: Diese Werder-Profis wurden Bundesliga-Torschützenkönig

Rudi Völler – 1982/1983: Die Geburt eines Topstars! Gleich in seiner ersten Saison bei Werder Bremen wurde der Stürmer Torschützenkönig.
Rudi Völler – 1982/1983: Die Geburt eines Topstars! Gleich in seiner ersten Saison bei Werder Bremen wurde der Stürmer Torschützenkönig. © IMAGO / Schumann
In der Saison 1982/83 bekam Rudi Völler für 23 Treffer die berühmte Torjägerkanone. Mit Werder Bremen wurde er hauchdünn nur Vizemeister.
In der Saison 1982/83 bekam Rudi Völler für 23 Treffer die berühmte Torjägerkanone. Mit Werder Bremen wurde er hauchdünn nur Vizemeister. © IMAGO / Schumann
Mario Basler – 1994/1995: Das ist eine Seltenheit! Als Mittelfeldspieler wurde der Profi von Werder Bremen Torschützenkönig.
Mario Basler – 1994/1995: Das ist eine Seltenheit! Als Mittelfeldspieler wurde der Profi von Werder Bremen Torschützenkönig. © IMAGO / MIS
Mario Basler erzielte in der Bundesliga-Saison 1994/95 20 Saisontore für Werder Bremen – darunter drei (!) direkt verwandelte Ecken!
Mario Basler erzielte in der Bundesliga-Saison 1994/95 20 Saisontore für Werder Bremen – darunter drei (!) direkt verwandelte Ecken! © IMAGO / Uwe Kraft
Ailton – 2003/2004: Krönung der Double-Saison! Der Brasilianer feierte mit Werder Bremen nicht nur die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal-Sieg…
Ailton – 2003/2004: Krönung der Double-Saison! Der Brasilianer feierte mit Werder Bremen nicht nur die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal-Sieg… © IMAGO / Contrast
… sondern wurde mit 28 Toren auch Torschützenkönig. Im Bild: Ailtons legendärer Schlenzer gegen den FC Bayern zum 3:1-Sieg, der Werder Bremens Meistertitel 2004 eintütete.
… sondern wurde mit 28 Toren auch Torschützenkönig. Im Bild: Ailtons legendärer Schlenzer gegen den FC Bayern zum 3:1-Sieg, der Werder Bremens Meistertitel 2004 eintütete. © IMAGO / Kolvenbach
Miroslav Klose – 2005/2006: Und ewig fliegt der Salto! Der Nationalstürmer in Diensten des SV Werder Bremen ballerte sich mit 25 Toren zum Torschützenkönig.
Miroslav Klose – 2005/2006: Und ewig fliegt der Salto! Der Nationalstürmer in Diensten des SV Werder Bremen ballerte sich mit 25 Toren zum Torschützenkönig. © IMAGO / ExSpo
Dafür bekam Miroslav Klose vom damaligen „kicker“-Chefredakteur Rainer Holzschuh die Torjägerkanone verliehen. Mit Werder Bremen wurde er 2005/06 Vizemeister.
Dafür bekam Miroslav Klose vom damaligen „kicker“-Chefredakteur Rainer Holzschuh die Torjägerkanone verliehen. Mit Werder Bremen wurde er 2005/06 Vizemeister. © IMAGO / Sven Simon
Niclas Füllkrug – 2022/2023: Bei Aufsteiger Werder Bremen reichen Niclas Füllkrug 16 Tore zur Torjägerkanone.
Niclas Füllkrug – 2022/2023: Bei Aufsteiger Werder Bremen reichen Niclas Füllkrug 16 Tore zur Torjägerkanone. © gumzmedia

„Ich lese immer: traurige Statistik. 16 Tore bei einem Aufsteiger, also da bin ich nicht so traurig drüber“, sagt Niclas Füllkrug sichtlich genervt – und betont: „Das muss auch erstmal passieren.“ Klar ist: Sollte diese Ausbeute am Ende tatsächlich die Torjägerkanone bedeuten – sowohl für Füllkrug als auch für Werder Bremen wäre das ein schöner Erfolg. In der langen Clubgeschichte stellten die Bremer bisher erst vier Mal den Torschützenkönig: Rudi Völler (1982/83), Mario Basler (1994/95, gemeinsam mit Gladbachs Heiko Herrlich), Ailton (2003/04) und Miroslav Klose (2005/06). (dco)

DIE DEICHSTUBE ALS KOSTENLOSE APP

Die DeichStube gibt es jetzt auch als kostenlose App. Einfach downloaden!

Kommentare