Schmidt krönt starke Leistung
„Es ist die pure Freude“ - Niklas Schmidt genießt seinen ersten Treffer in einem Bundesliga-Heimspiel für Werder Bremen
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Beim 3:0-Sieg des SV Werder Bremen gegen den VfL Bochum überzeugte Niklas Schmidt nicht nur mit einem starken Auftritt, sondern erzielte auch sein erstes Tor in einem Bundesliga-Heimspiel. Seit er seine mentalen Probleme öffentlich gemacht hat, wirkt der 24-Jährige wie beflügelt.
Bremen – Sie hätten ihn einfach foulen, ihn irgendwie stoppen können. Taten die Spieler des VfL Bochum aber nicht, was Niklas Schmidt ziemlich gelegen kam. Der Mittelfeldakteur des SV Werder Bremen durfte so nämlich zu einem kleinen Sololauf über das halbe Feld ansetzen, mit dem er seinen eigenen, den zwischenzeitlichen Treffer zum 2:0 einleitete. Weil der Ball über Leonardo Bittencourt und vor allem Anthony Jung wieder beim weitergelaufenen Schmidt gelandet war. Und der 24-Jährige nutzte die sehenswerte Vorarbeit und traf ganz überlegt. Ein besonderes Tor war es obendrein, denn erstmals durfte der Kreativspieler in der Bundesliga vor eigenem Anhang jubeln. Zuvor hatte er entweder auswärts oder eine Etage tiefer getroffen.
Niklas Schmidt überzeugt bei Werder Bremen gegen VfL Bochum - Ole Werner beweist guten Riecher
„Es war sehr emotional. Ich habe mich sehr gefreut, weil es einfach die pure Freude ist, vor unseren Fans zu spielen“, erklärte Niklas Schmidt nach dem 3:0-Heimtriumph in einem Radio-Bremen-Interview und durfte sich auch des Lobes seines Trainers sicher sein. „Er hat ein gutes Spiel gemacht, war sehr ballsicher, aber auch in der Art und Weise, in der er gegen den Ball gearbeitet hat“, resümierte Ole Werner. Der Chefcoach des SV Werder Bremen hatte somit bei der Wahl seiner Startaufstellung ein gutes Händchen bewiesen, schließlich hätte es auch nicht überrascht, wenn der wiedergenesene Romano Schmid auf seiner angestammten Position im Mittelfeld begonnen hätte. „Das war eine ganz schwierige Entscheidung, weil beide sehr wichtige Spieler für uns sind“, erklärte Werner. „Ich wollte im Zentrum wieder die Kombination wie gegen Wolfsburg und Stuttgart haben, weil ich das Gefühl hatte, dass diese Griffigkeit und Raumaufteilung gegen den Ball mit den Dreien gut funktioniert hat.“ Folglich begann nicht nur Niklas Schmidt gegen den VfL Bochum, sondern eben auch seine Nebenleute Christian Groß auf der Sechs und Jens Stage als zweiter Achter.
Und wie schon in den beiden genannten Partien klappte es bekanntlich auch dieses Mal mit einem Sieg, was dem Trio allein aus abergläubischer Sicht fast schon eine Einsatzgarantie am kommenden Wochenende im Auswärtsspiel beim FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr/DeichStube-Liveticker) bescheren könnte. Am Ende dürften trotzdem eher rationale Gründe über Niklas Schmidts Verbleib in der ersten Elf entscheiden. Sein jetziger Treffer taugt dabei definitiv als Eigenwerbung. „Diese Qualität hat er in Ansätzen vorher schon gezeigt – er brauchte diese Spiele von Anfang an vielleicht auch“, wird Stürmer Niclas Füllkrug auf der Internetseite von Werder Bremen zitiert. „Ich hoffe, dass er so weitermacht, das würde uns als Mannschaft sehr helfen.“
Niklas Schmidt bei Werder Bremen seit Offenlegung von mentalen Problemen wie beflügelt
Zuletzt klappte das mit dem Helfen schon ziemlich gut. Nicht nur wegen des jüngsten Tores, insgesamt wirkt Niklas Schmidt ziemlich beflügelt, seitdem er im Winter-Trainingslager des SV Werder Bremen in Spanien erstmals öffentlich über seine mentalen Probleme und die daraus resultierende Behandlung gesprochen hat. Ob es da einen Zusammenhang gibt? „Vielleicht im Unterbewusstsein, das kann ich jetzt nicht pauschal sagen“, meinte der gebürtige Kasselaner. „Ich schalte auf dem Spielfeld alles aus, das ist meine Prämisse. Ich habe einfach Spaß und versuche, das weiterhin beizubehalten.“ (mbü)