Werder verliert in Dortmund - die Einzelkritik
Werder Bremen in Noten gegen den BVB: Übler Tag für Kevin Möhwald
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Bremen - Der SV Werder Bremen kassiert eine üble 1:4-Pleite gegen den BVB und liefert dabei vor allem vor der Halbzeit eine schwache Vorstellung ab. Die Werder-Profis in der Einzelkritik mit Noten.
Jiri Pavlenka: Als er sich das erste Mal so richtig auszeichnen konnte (in der 42. Minute per Glanzparade gegen Bellingham), lag Werder schon mit 1:3 hinten. An den Gegentoren jeweils machtlos, erlebte der Torhüter einen ganz bitteren Arbeitstag, an dem er später noch stark gegen Reus und Haaland rettete und vor dem 1:4 etwas unglücklich aussah. Note 3
Theodor Gebre Selassie: Auf der rechten Seite defensiv oft gegen Reus gefordert, was er zumeist ordentlich löste, was aber auch dazu führte, dass er im Spiel nach vorne kaum Impulse setzen konnte. Wenn doch einmal die Chance dazu da gewesen wäre, schlichen sich bei ihm ungewohnte Unkonzentriertheiten ein. Beim 1:4 half er unglücklich mit. Note 4
Milos Veljkovic: Blieb bei seiner Rückkehr in die Startelf ohne größere Fehler, weil er das Risiko in seinem Spiel mied und Geschwindigkeitsnachteile mit gutem Stellungsspiel wettmachte. Wirkte auch in den Zweikämpfen entschlossen. Note 3,5
Werder Bremen in Noten gegen den BVB: Marco Friedl patzt als Linksverteidiger
Niklas Moisander: Trug definitiv eine Mitschuld am 1:3, weil er sich von Vorlagengeber Reyna schlicht und ergreifend überlaufen ließ. Eine Szene, die das Tempo-Defizit des Finnen schonungslos offenbarte. Klärte hinten aber auch die eine oder andere brenzlige Situation. Note 4,5
Christian Groß: Ersetzte den verletzten Toprak als zentraler Mann in der Fünfer-Abwehrreihe, wo er in der Anfangsphase durch seine abgeklärt-ruhige Spielweise überzeugte. Bekam mit zunehmendem Dortmunder Druck mehr und mehr Probleme. Fälschte den Ball kurz vor dem 1:3 unglücklich ab und handelte sich nach der Pause seine fünfte Gelbe Karte ein. Note 4
Marco Friedl: Rutschte aus der Innenverteidigung auf die Position des Linksverteidigers, wo er den verletzten Augustinsson vertrat und zunächst durch beherzte Zweikampfführung auffiel. Katastrophal dann allerdings sein Fehlpass im Vorwärtsgang, der das 1:3 auf den Weg brachte. Traf auch danach oft die falsche Entscheidung und kam zu spät. Note 5
Werder Bremen-Noten gegen Borussia Dortmund: Kevin Möhwald erwischt rabenschwarzen Tag
Kevin Möhwald (bis 59.): Gegen Leipzig noch Teilzeitkraft, in Dortmund dann wieder von Beginn an dabei – und mittendrin in einem für ihn rabenschwarzen Nachmittag. Schaffte es vor dem 1:1 nicht mehr, Reyna am Schuss zu hindern, verursachte den Foulelfmeter zum 1:2 und spitzelte den Ball vor dem 1:3 unglücklich zu Haaland weiter. Note 5,5
Maximilian Eggestein: Nach abgesessener Gelbsperre bereitete er das 1:0 von Rashica stark vor. Generell war zu sehen, dass er dem Bremer Spiel guttut. Brachte eine vielversprechende Konterszene, aus der das 2:0 hätte werden können, zwar nur kläglich zu Ende, fiel dann aber wieder positiv auf: Mit einem Pfostenschuss und schlauen Pässen, aus denen Chancen wurden. Note 3
Yuya Osako (bis 59.): Es war der erste Liga-Startelf-Einsatz seit dem 14. Spieltag für den Japaner. Forderte als zweite Spitze neben Rashica viele Bälle, hatte aber Probleme, sich gegen Hummels und Co. durchzusetzen, wenn er sie bekam. Insgesamt ein schwacher Auftritt. Note 5
Leonardo Bittencourt (bis 33.): Stand nach fünf Pflichtspielen erstmals wieder in der Anfangsformation und hatte Pech, dass er nach einem Zweikampf mit Bellingham schon früh verletzt ausgewechselt werden musste. Hatte zuvor durch seine giftige Spielweise überzeugt und einen ordentlich Torabschluss verzeichnet. Note 3,5
Milot Rashica (bis 88.): Nach seinem ersten Saisontor gegen Leipzig war die Hoffnung da, dass der Knoten bei ihm endlich geplatzt sein könnte – was sich dann auch früh bestätigte. Eiskalt sein Abschluss zum 1:0. Auch danach noch viel unterwegs, aber nicht mehr mit großen Szenen. Note 3,5
Werder Bremen-Noten gegen den BVB: Romano Schmid kann keine Akzente setzen
Romano Schmid (ab 33.): Übernahm eins zu eins die Rolle von Bittencourt im Mittelfeld, wo er auf der linken Seite eine unauffällige Vorstellung bot und keine Akzente setzen konnte, weil das Spiel nahezu komplett an ihm vorbeilief. Note 5
Davie Selke (ab 59.): Gab in der letzten halben Stunde den zentralen Angreifer und blieb dabei einmal mehr ohne Erfolgserlebnis, weil er bei den Dortmunder Innenverteidigern weitestgehend abgemeldet war – und einen Kopfballaufsetzer nicht gefährlich genug aufs Tor brachte. Note 4
Josh Sargent (ab 59.): Kam diesmal nur als Joker. Stechen konnte er gegen den BVB aber nicht mehr, auch wenn er von der Zehnerposition für reichlich frischen Wind sorgte. Hätte eine seiner zwei dicken Chancen machen müssen. Note 4
Manuel Mbom (ab 88.): Kam für die Schlussminuten. Note -
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Weiter zur bisherigen Meldung:
Werder Bremen-Aufstellung gegen den BVB: Maximilian Eggestein in Dortmund zurück in der Startelf - Yuya Osako auch!
Update (18. April, 14.30 Uhr): Jetzt sind die Aufstellungen da! Werder-Trainer Florian Kohfeldt hat im Vergleich zur Vorwoche gegen Leipzig gleich sechs Änderungen in der Startelf gegen den BVB vorgenommen. Werder Bremen spielt wieder mit Kevin Möhwald und Maximilian Eggestein - Niclas Füllkrug steht nicht im Kader.
Bremen - Vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig hatte sich Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt für ein Experiment in Sachen Startelf entschieden - und hatte unter anderem mit Eren Dinkci und Manuel Mbom überrascht. Wenn die Bremer nun am Sonntag ab 15.30 Uhr bei Borussia Dortmund gastieren, fällt ihre Aufstellung hingegen wieder deutlich anders aus.
Zum einen liegt das natürlich daran, dass das Leipzig-Experiment am Ende krachend scheiterte, weil Werder Bremen schon zur Pause mit 0:3 hinten lag und letztlich 1:4 verlor. Zum anderen aber auch daran, dass Kohfeldt im Vergleich zur Vorwoche wieder deutlich mehr personelle Möglichkeiten für die Startelf gegen den BVB hat.
Ganz entscheidend dabei: Maximilian Eggestein kehrt nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf zurück und wird wieder vor der Abwehr agieren - sehr wahrscheinlich neben Kevin Möhwald, der gegen Leipzig nur 45 Minuten hatte spielen können. Vieles spricht dafür, dass Kohfeldt bei Werder Bremen wie schon gegen das Spitzenteam RB auch gegen die schnelle und spielerisch überlegene Borussia aus Dortmund gegen den Ball auf ein 5-3-2-System setzt.
Werder Bremen-Aufstellung gegen Borussia Dortmund: Ludwig Augustinsson noch nicht in der Startelf
Vor Torhüter Jiri Pavlenka wird Niklas Moisander den verletzten Abwehrchef Ömer Toprak ersetzen (Kohfeldt: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Niklas spielt, ist sehr hoch“). Rechts und links neben dem Finnen laufen Theodor Gebre Selassie, Milos Veljkovic sowie Marco Friedl und Felix Agu auf. Zwar kehrt Linksverteidiger Ludwig Augustinsson nach seiner Oberschenkelzerrung in den Kader zurück, ein Einsatz in der Anfangsformation dürfte für den 25-Jährigen aber noch zu früh kommen.
Gleiches gilt für Angreifer Niclas Füllkrug, der nach seinem Zehenbruch noch lange nicht schmerzfrei ist, mit Schmerzmitteln aber fit für etwas Spielzeit gemacht werden soll. Hinter der Doppelspitze Josh Sargent und Milot Rashica dürfte ihm die Rolle des Jokers zukommen - ebenso wie Davie Selke, der seine Startelf-Chance im Spiel gegen Leipzig nicht hatte nutzen können. Für die Rolle auf der Zehnerposition bietet sich derweil Yuya Osako an, der während des Erfolgs im Pokal-Viertelfinale in Regensburg noch Matchwinner bei Werder Bremen gewesen war, gegen Leipzig dann aber bis zur Schlussphase überraschend draußen saß. (kni)
Die mögliche Aufstellung des SV Werder Bremen gegen den BVB im Überblick:
Tor: Jiri Pavlenka
Abwehr: Theodor Gebre Selassie, Milos Veljkovic, Niklas Moisander, Marco Friedl, Felix Agu
Mittelfeld: Maximilian Eggestein, Kevin Möhwald, Yuya Osako
Angriff: Josh Sargent, Milot Rashica
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