Papy Djilobodji (r.), früherer Spieler von Werder Bremen, spielte zuletzt für den türkischen Club Gaziantep FK - und lebte mitten im Erdbeben-Gebiet. Bei der Tragödie in der Türkei und Syrien wurde auch die Zitadelle in Gaziantep (l.), eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt, zerstört.
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Papy Djilobodji (r.), früherer Spieler von Werder Bremen, spielte zuletzt für den türkischen Club Gaziantep FK - und lebte mitten im Erdbeben-Gebiet. Bei der Tragödie in der Türkei und Syrien wurde auch die Zitadelle in Gaziantep (l.), eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt, zerstört.

Werder-Held überlebt Erdbeben

Ex-Werder-Retter Papy Djilobodji hat Erdbeben-Katastrophe unversehrt überstanden – und wechselt innerhalb der Türkei

In der Saison 2015/16 schoss Papy Djilobodji den SV Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt zum Bundesliga-Klassenerhalt. Seit vier Jahren spielt der 34-Jährige mittlerweile in der Türkei - und lebte in Gaziantep, mitten im Erdbeben-Gebiet. Die Katastrophe überstand Djilobodji zum Glück unversehrt, doch jetzt wechselt er den Verein auf Leihbasis.

Gaziantep – Die Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und in Syrien hat fast 47.000 Menschen das Leben gekostet, viele weitere wurden verletzt. In der türkischen Stadt Gaziantep, die nicht weit vom Epizentrum der verheerenden Beben entfernt liegt, hat sich ein 30 Meter breiter und acht Meter tiefer Krater gebildet. In unmittelbarer Nähe des Ortes der Zerstörung hatte Papy Djilobodji, der inzwischen 34-jährige Abwehrspieler, der Werder Bremen 2016 den Bundesliga-Klassenerhalt gesichert hat, in den vergangenen vier Jahren das Trikot des türkischen Erstligisten Gazisehir Gaziantep FK getragen – doch damit ist jetzt vorerst Schluss. Die wichtigste Nachricht ist dennoch eine andere: Der Ex-Bremer hat die Tragödie in der Türkei körperlich unversehrt überstanden, sich von deren fürchterlichem Ausmaß aber sehr betroffen gezeigt.

Ex-Werder-Bremen-Profi Papy Djilobodji wechselt innerhalb der Süper Lig von Gaziantep FK zu Istanbul Kasimpasa

„Möge Gott den Menschen gnädig sein, die bei dem Erdbeben in der Türkei ihr Leben verloren haben, und ich wünsche den verletzten Bürgern Heilung. Gute Besserung Türkei“, hatte sich Papy Djilobodji auf seinem Instagram-Kanal kürzlich an die betroffenen Menschen im Land gewendet. 

Ans Fußballspielen ist für den früheren senegalesischen Nationalspieler in Gaziantep seit einigen Wochen und auch in naher Zukunft nicht mehr zu denken, der türkische Verband hat den Spielbetrieb bis Anfang März ausgesetzt, und Gaziantep FK hat sich für den Rest der Saison aus dem Ligabetrieb zurückgezogen. Von der Abstiegsregelung ist der Club in dieser Saison wegen des Sonderfalls zwar ausgenommen, dennoch musste der bisherige Tabellenelfte der Süper Lig nun zahlreiche Spieler verleihen. Darunter auch Papy Djilobodji, der sich nun am letzten Tag der bis Mitte Februar verlängerten Transferperiode bis zum Sommer dem abstiegsbedrohten Ligakonkurrenten Istanbul Kasimpasa angeschlossen hat. Für Gaziantep hatte es Djilobodji in der laufenden Saison auf 19 Einsätze (ein Tor) gebracht.

Papy Djilobodji schoss Werder Bremen in der Saison 2015/16 am letzten Spieltag zum Bundesliga-Klassenerhalt

Den Fans des SV Werder Bremen wird der Name Papy Djilobodji vermutlich ewig in guter Erinnerung bleiben: Der Verteidiger hatte die Grün-Weißen mit seinem 1:0-Siegtreffer in der 88. Minute gegen Eintracht Frankfurt am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2015/16 einst zum umjubelten Klassenerhalt geschossen. Bei Werder wurde Djilobodji zum Retter, nach seiner Heldentat ging es für die Leihgabe allerdings zurück zum FC Chelsea. Nach Stationen beim AFC Sunderland, FCO Dijon, EA Guingamp und Gaziantep spielt Djilobodji nun vorerst in der türkischen Metropole Istanbul bei Kasimpasa weiter. (mwi)

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