Sowohl Werder Bremen als auch RB Leipzig kritisierten die Schiedsrichter-Leistung von Florian Badstübner.
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Sowohl Werder Bremen als auch RB Leipzig kritisierten die Schiedsrichter-Leistung von Florian Badstübner.

„Von der ersten Minute an überfordert“

Schiri-Frust und VAR-Wut: Bei Werder Bremen und RB Leipzig hagelt es Kritik am Referee und dem „Kölner Keller“

Nach der bitteren Pleite des SV Werder Bremen gegen RB Leipzig hagelte es von beiden Teams harsche Kritik an Schiedsrichter Florian Badstübner und dem VAR.

Bremen/Leipzig – Das Urteil war deutlich: „Ich kenne den Florian schon länger und mag ihn eigentlich gerne, aber heute war er von der ersten Minute an überfordert.“ Gesprochen hatte diesen Satz Marco Friedl, gesagt hatte ihn der Kapitän des SV Werder Bremen über Schiedsrichter Florian Badstübner. Der Unparteiische stand nicht nur während der 1:2-Niederlage gegen RB Leipzig immer wieder im Fokus, sondern auch im Nachgang wurde ausgiebig über die Darbietung des Regelhüters sowie des Video-Assistenten (VAR) diskutiert – nicht nur auf Bremer Seite.

Denn auch die gastgebenden Sachsen waren alles andere als zufrieden mit den Entwicklungen auf dem Rasen. Was vor allem an der 66. Minute lag. Da hatte Christopher Nkunku das vermeintliche 1:0 für den Champions-League-Anwärter erzielt, doch nach einem Hinweis seiner am Bildschirm sitzenden Kollegen nahm Schiedsrichter Badstübner den Treffer wieder zurück. Bei der Entstehung des Tores hatte es einen kleinen Schubser gegen Werder Bremens Leonardo Bittencourt gegeben. „Meine Meinung zum VAR kennt man ja. Lasst die Jungs auf dem Platz entscheiden. Schaut zur Not noch nach Abseits, das ist fair“, schimpfte RB-Coach Marco Rose später über den Kölner Keller. „Macht bezahlbaren Wohnraum daraus oder Lagerboxen für Möbel, aber hört auf mit dem Unsinn.“ Und der frühere Verteidiger schob hinterher: „Es geht um so viel. Es gibt zu viele Diskussionen und zu viele falsche Entscheidungen, die im Keller ihren Ursprung haben. Lasst uns aufhören damit.“ Dass sich der VAR nach dem Nkunku-Treffer gemeldet habe, sei für ihn „ein Witz“.

Werder Bremens Marco Friedl über Schiedsrichter Florian Badstübner: „Er hat eine extrem kleinliche Linie gehabt“

Selbst Leonardo Bittencourt hatte im Nachgang der Partie eingeräumt, dass sein Sturz nur bedingt ahndungswürdig gewesen sei und es wohl nicht in jedem Spiel einen verspäteten Pfiff gegeben hätte. „Es ist die Linie, die der Schiri gefahren ist. Es sieht nicht sehr deutlich aus, aber wenn du die Linie anfängst, musst du Foul geben“, meinte der 29-Jährige. Doch es war genau diese Arbeitsweise, die auch im Lager des SV Werder Bremen nicht gut ankam. „Er hat eine extrem kleinliche Linie gehabt, hat sehr viel abgepfiffen“, monierte Marco Friedl

Nur in der Nachspielzeit, als Werder Bremen dringend noch einen Pfiff gebraucht hätte, blieb Florian Badstübner stumm. Niklas Stark hatte sich einen ärgerlichen Ballverlust an der Seitenlinie geleistet, trotz eines gewissen Körperkontakts mit dem Gegenspieler war die Szene zu Recht weitergelaufen. Und trotzdem: „Bei der Linie, die der Schiedsrichter heute gefahren ist, hätte er vielleicht auch Foul pfeifen können, weil er jede Kleinigkeit, die vielleicht auch gar kein Foul war, abgepfiffen hat“, meinte etwa Marvin Ducksch, der aber auch noch mildere Töne fand. Zumindest für den Referee. Ansonsten war auch sein Urteil schonungslos: „Wir müssen die Sachen bei uns suchen und nicht beim Schiedsrichter. Bis zur 87. Minute haben wir es wieder richtig gut verteidigt und nicht über die Bühne gebracht. Das ist das Ärgerliche, warum wir uns immer wieder aufregen. Es ist Woche für Woche das gleiche Ding.“ (mbü)

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