Vor Werders Duell gegen den Rekordmeister
„Ich lehne mich aus dem Fenster...“: Sebastian Prödl erlebte Werders letzten Sieg gegen die Bayern mit - und glaubt nun an ein Erfolgserlebnis
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Sebastian Prödl stand beim vorerst letzten Bundesliga-Sieg des SV Werder Bremen gegen den FC Bayern München mit auf dem Platz. In der DeichStube-Podcast-Show eingeDEICHt erklärt der Ex-Profi, warum Duelle gegen den Rekordmeister wie ein Zahnarztbesuch sind und weshalb er Landsmann Marco Friedl nur ein durchwachsenes Zeugnis ausstellt.
Bremen – Bald ist der Spruch acht Jahre alt. Und wann immer dem SV Werder Bremen ein Duell mit dem FC Bayern München ins Haus steht, wird das Zitat aus den Archiven gekramt. Jene Worte, die Sebastian Prödl einst wählte, um zu verdeutlichen, wie schwierig es ist, den Rekordmeister zu bezwingen: „München ist wie ein Zahnarztbesuch. Muss jeder mal hin. Kann ziemlich wehtun. Kann aber auch glimpflich ausgehen.“ Die gute Nachricht: Der frühere Verteidiger der Grün-Weißen rechnet aktuell nicht mit allzu großen Schmerzen, wenn sein Ex-Verein zwar nicht an die Isar muss, den Branchenprimus aber im heimischen Wohninvest Weserstadion empfängt (Samstag, 18.30 Uhr im DeichStube-Liveticker). „So schlimm wird es dieses Mal nicht“, prognostiziert der 35-Jährige in der neuesten Episode der DeichStube-Podcast-Show eingeDEICHt. „Ich lehne mich aus dem Fenster und sage, dass Werder ein Unentschieden holt.“
Sebastian Prödl stand beim vorerst letzten Bundesliga-Sieg des SV Werder Bremen gegen Bayern München auf dem Platz
Eine Begründung für seinen Optimismus hat Sebastian Prödl natürlich auch parat. „Ich glaube, dass es aktuell unangenehmere Gegner in der Bundesliga gibt. Die Bayern sind momentan einem extremen Druck ausgesetzt, das ist Werder derzeit nicht“, meint der einstige österreichische Nationalspieler. „Das heißt nicht, dass Werder der Favorit ist, aber es gab schon deutlich schlimmere Ausgangspositionen.“ Die Bilanz des Defensivakteurs gegen den FC Bayern München ist zwar auch nicht rosig (ein Sieg, ein Unentschieden, sieben Niederlagen), jedoch war er am bis dato letzten Triumph des SV Werder Bremen gegen die Münchener beteiligt. 2008 gab es ein legendäres 5:2 in der Allianz-Arena, seither herrscht aus Werder-Sicht jedoch Ebbe.
Ex-Werder-Bremen-Profi Sebastian Prödl über Marco Friedl: „Er verfügt über unglaubliche Qualitäten“
Viel Arbeit dürfte am kommenden Wochenende fraglos auf die Abwehr der Gastgeber zukommen. Ein Mannschaftsteil, auf den Sebastian Prödl aus nachvollziehbaren Gründen auch heute noch ganz genau schaut. Seinem Landsmann Marco Friedl stellt er dabei ein durchwachsenes Zeugnis aus. „Es tut ihm gut, die Kapitänsbinde zu tragen und sich dadurch als Spieler weiterzuentwickeln“, meint der gebürtige Grazer, schränkt jedoch ein: „Aber man muss auch sagen, dass er in dieser Saison eine Achterbahnfahrt hinter sich hat. Er hatte manchmal nicht den besten Tag.“ Grundsätzlich sei Prödl aber vom Profi des SV Werder Bremen überzeugt: „Er verfügt über unglaubliche Qualitäten“, betont der 35-Jährige und nennt exemplarisch die Spieleröffnung mit dem linken Fuß, das Raumverständnis und die generelle Athletik. „Er bringt also einiges mit, aber ich sehe auch noch Luft nach oben. Luft, die er hoffentlich bald schließen kann.“ Vielleicht ja schon beim nächsten Zahnarztbesuch gegen den FC Bayern München am Samstag. (mbü/tst)
So könnte die Startelf-Aufstellung des SV Werder Bremen gegen den FC Bayern München aussehen!