DeichTalk mit Torsten Frings und Co.
„Man wechselt aus zwei Gründen: Titel und Geld“: Niclas Füllkrug-Transfer, Werder-Investor, Stadion-Konzerte - so lief der dritte DeichTalk
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Experten-Runde auf dem Podium: DeichStube-Chefredakteur Björn Knips sprach mit Werder-Legende Torsten Frings, Oliver Rau, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen, ARD-Journalistin Janna Betten und Werders Aufsichtsratsmitglied Dirk Wintermann über die Zukunft des SV Werder Bremen - so lief der dritte DeichTalk der DeichStube.
Bremen – Die allerwichtigste Feststellung hatte Torsten Frings direkt in der Anfangsphase parat: „Hertha? Schalke? Das sind alles große Traditionsvereine und man gönnt den Abstieg wirklich keinem – aber Hauptsache Werder bleibt drin!“ Es war keine Überraschung, dass sich der Ehrenspielführer des SV Werder Bremen mit diesen Worten den ersten donnernden Applaus des Abends abholte. Ein Mittwochabend, dem er so die ideale Vorlage gegeben hatte. Schließlich drehte sich beim dritten DeichTalk der DeichStube alles um die Grün-Weißen und die Zukunft des Fußballs. Eine Zukunft, die für Werder auch weiterhin in der 1. Bundesliga stattfinden soll. Da waren sich Frings und die 130 Gäste in der Union Brauerei einig. Es soll aber auch eine Zukunft sein, die dem Standort Bremen noch viel mehr bieten soll als das.
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Dritter DeichTalk: Der SV Werder Bremen und die Zukunft des Fußballs
Das zumindest wünscht sich Oliver Rau, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen, der lange Jahre auch für Werder Bremen in wichtigen Positionen gearbeitet hat und ebenso wie Frings, ARD-Journalistin Janna Betten und Werders Aufsichtsratsmitglied Dirk Wintermann zur Expertenrunde auf dem Podium gehörte. „Es gibt eine klare Aufforderung, aus dem Wohninvest Weserstadion mehr Erlöse herauszuholen. Das geht nicht nur über 17 Bundesliga-Heimspiele“, erklärte Rau, der nebenamtlich auch zweiter Geschäftsführer der Bremer Weser-Stadion GmbH (BWS) neben Hans-Jörg Otto ist. „Es ist schön, dass wir jetzt wieder ein Länderspiel in Bremen haben, das der BWS mal eben 300.000 bis 400.000 Euro beschert und in einer finanziell angespannten Situation hilft. Wir müssen aber unter anderem auch viel aktiver wieder über Stadionkonzerte nachdenken dürfen“, forderte er und ergänzte: „Wir sind da komplett weg von der Landkarte, aber im nächsten Jahr gibt es ein offenes Fenster, weil das Stadion während der EM 2024 in Deutschland leider nicht zu den Austragungsorten gehört, während andere belegt sind. Vielleicht ist das eine Chance. Wir sprechen da konkret mit Konzertveranstaltern, die kommen würden, aber wir müssen vorher natürlich erst einmal das Stadionrasen-Thema klären.“ Hintergrund: Werders Profis spielen seit einigen Jahren auf einem sogenannten Hybridrasen, der zu teuer ist, um ihn nach einer Großveranstaltung auszutauschen, was aber meistens notwendig ist. Eine Änderung der Verhältnisse werde derzeit laut Rau „offen und kritisch“ mit dem Verein diskutiert.
Ums liebe Geld geht es auch immer wieder beim Thema Investor. Dem Club würde ein „strategischer Partner“, wie ihn die Verantwortlichen gern selbst bezeichnen, wirtschaftlich fraglos helfen. Aber – fernab von der reinen Summe – um welchen Preis? Und wann ist der geeignete Zeitpunkt? „Es gibt keine Deadline“, betonte Dirk Wintermann auf Nachfrage von DeichStube-Chefredakteur Björn Knips, der einmal mehr die Moderation des DeichTalks übernommen hatte. „Wir haben in den letzten Monaten alles dafür getan, um uns darauf vorzubereiten, dass es möglich ist. Dafür haben wir viele Gespräche geführt, uns sozusagen nackig gemacht, damit wir mit potenziellen Investoren überhaupt reden können. Wer das ist oder wann das ist – das hat damit erst einmal gar nichts zu tun.“
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Werder Bremen-Legende Torsten Frings über möglichen Wechsel von Niclas Füllkrug: „Man wechselt aus zwei Gründen: Titel und Geld“
Erhebliche finanzielle Gewinne könnte Werder Bremen schon im kommenden Sommer erzielen, allerdings einhergehend mit dem Verlust von großer sportlicher Qualität. Nämlich dann, wenn das derzeit so erfolgreiche Sturmduo den Bundesligisten tatsächlich für hohe Millionenbeträge verlassen sollten. „Ich glaube nicht, dass Niclas Füllkrug bei Werder bleibt“, legte sich Janna Betten bereits fest. „Und wenn bei Marvin Ducksch jemand bereit ist, die in der Ausstiegsklausel festgeschriebenen sieben Millionen Euro zu zahlen, kann Werder ohnehin nichts machen.“ Gerade um einen Transfer von Füllkrug ranken sich seit einiger Zeit viele Gerüchte, immer verbunden mit der Frage, welches Ziel überhaupt das richtige für den 30-Jährigen sein könnte. Torsten Frings hat da eine klare Meinung. „Die Sache mit dem Trainingsniveau ist die größte Laberei überhaupt“, machte er unmissverständlich und aus eigener Erfahrung deutlich: „Man wechselt aus zwei Gründen: Titel und Geld – und das wird bei Niclas nicht anders sein.“ Seine endgültige Entscheidung wird Füllkrug in nicht allzu ferner Zukunft fällen. Eine Entscheidung, die für Werder auch ganz maßgeblich den Weg für die weitere Zukunft vorgibt.