Werders Ehrenspielführer neun und zehn
Votavas Genugtuung, Frings‘ Faust: Werder ehrt seine Helden
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Die Ehrenspielführertafel des SV Werder Bremen wurde durch zwei große Namen erweitert: Mirko Votava und Torsten Frings wurden mit einem Gemälde noch einmal gebührend geehrt.
Bremen – Als der offizielle Teil im Wuseum des SV Werder Bremen vorbei war, da machte sich Torsten Frings auf die Suche. „Irgendwo müssen hier noch meine allerersten Fußballschuhe sein“, sagte der 46-Jährige und strahlte über das ganze Gesicht, als er die Mini-Treter aus seiner Kinderzeit in einer Vitrine fand. Die hatte Frings Werder mal zur Verfügung gestellt – nun revanchierte sich der Club quasi: mit einem Gemälde von Frings in der Ahnengalerie der Ehrenspielführer. Zu diesen Auserwählten gehört Frings nun genauso wie Mirko Votava, der bei der offiziellen Enthüllung der Bilder seine Genugtuung nicht verhehlte.
Mirko Votava und Torsten Frings wegen aufgehobener Regel erst jetzt zu Werder Bremens Ehrenspielführer geehrt
„Ich bin sehr zufrieden, weil es in der Vergangenheit einige Unstimmigkeiten gegeben hat“, meinte Votava. Der 67-Jährige hatte sich lange Zeit darüber geärgert, dass ausgerechnet ihm diese Ehre verwehrt geblieben war – nach elf Jahren bei den Grün-Weißen und als Kapitän der Europapokalsieger von 1992. Das Problem: Mirko Votava hatte Werder 1996 mit 40 Jahren verlassen und beim VfB Oldenburg angeheuert. Ehrenspielführer mussten ihre Karriere aber bei Werder Bremen beendet haben. Dieser Passus wurde inzwischen gestrichen, was auch für Torsten Frings (hatte noch in Toronto gespielt) den Weg frei machte.
„Das hat mich wirklich gewurmt. Ich bin froh, dass ich jetzt Ehrenspielführer sein darf. Werder ist meine Heimat geworden. Wir haben fast jedes Jahr einen Titel geholt“, erinnerte Mirko Votava an die Meisterschaften 1988 und 1993 sowie die DFB-Pokalsiege 1991 und 1994. Anschließend arbeitete Votava als Nachwuchstrainer und Scout für Werder Bremen. Vor knapp einem Jahr ging er in Rente. „Ich genieße es, für alles mehr Zeit zu haben“, berichtete der Ex-Nationalspieler und zeigte sein berühmtes Lächeln.
Werder Bremens Torsten Frings: „Ich bin sehr froh, Ehrenspielführer zu sein“
So, wie es auch auf dem Bild von Maler Jub Mönster zu sehen ist. Der gebürtige Oldenburger hatte auch schon die acht bisherigen Ehrenspielführer des SV Werder Bremen (Ackerschott, Schütz, Höttges, Burdenski, Eilts, Bode, Baumann, Fritz) auf die Leinwand gebracht – immer mit einer ganz persönlichen Note des Spielers. Bei Mirko Votava sticht neben dem Lächeln noch ein anderes Markenzeichen hervor: der Schnäuzer. „Mirko, wie er leibt und lebt“, freute sich Hubertus Hess-Grunewald, der als Werder-Präsident zu diesem Termin im Wuseum eingeladen hatte. Auch Votava fühlte sich „sehr gut getroffen“.
Und Torsten Frings? Der ballt auf seinem Bild jubelnd die Faust und schreit seine Freude raus. „So haben wir dich erlebt“, meinte Hess-Grunewald – und Frings klärte sofort auf: „Das war nach meinem 2:1-Siegtreffer gegen Hoffenheim in letzter Minute. Das ist eines meiner Lieblingsmotive im Werder-Trikot, davon habe ich sogar Autogrammkarten. Einfach super das Bild.“ Zwölf Jahre ist diese Spielszene schon her. Von 1997 bis 2002 und von 2005 bis 2011 hat Frings für Werder Bremen gespielt und dabei 2009 den Pokal geholt. „Das war harte Arbeit und eine sehr schöne Zeit“, erinnerte sich der Ex-Nationalspieler und schwärmte: „Ich bin sehr stolz, Ehrenspielführer zu sein. Werder ist mein Verein. Ohne Werder wäre ich nicht der Torsten Frings geworden, der ich bin.“ (kni)
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