Transfer-Gerüchte um Werder-Torjäger
Niclas Füllkrugs Antwort auf die Spekulationen: Werder-Star stark im Testspiel gegen den FC Schalke 04
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Gelsenkirchen/Bremen – Normalerweise ist ein Niclas Füllkrug um keine Antwort verlegen, stellt sich stets nach Spielen den Fragen der Journalisten. Nicht so nach dem 1:0-Sieg des SV Werder Bremen am Samstag im Testspiel beim FC Schalke 04. Füllkrug hatte eine Woche nach Bekanntgabe seines viel diskutierten Beraterwechsels lieber Taten sprechen lassen und dabei nicht nur den Siegtreffer erzielt, sondern auch eine bärenstarke Leistung abgeliefert. WM-Hype, langer Urlaub und die Spekulationen um einen Transfer noch in diesem Winter – das alles wirkt sich überhaupt nicht negativ auf seine Leistung aus. Es scheint fast so, als würde es den 29-Jährigen noch mehr antreiben. Gleichzeitig zeigt es seine immense Bedeutung für Werder. Kaum auszudenken, wie es ohne ihn weitergehen sollte.
„Das muss ich nicht noch einmal extra betonen. Er ist ein eminent wichtiger Spieler, was auch allen klar ist“, sagte Werder-Trainer Ole Werner nach der Partie beim FC Schalke 04 und attestierte Niclas Füllkrug „ein gutes Spiel“. Er sei an vielen Aktionen beteiligt gewesen. Und das klang fast schon untertrieben. Denn der Stürmer war sehr aktiv, forderte die Bälle und wurde immer wieder von seinen Teamkollegen gesucht. Keeper Jiri Pavlenka spielte unzählige lange Bälle auf den Mittelstürmer, der sich dann zwar nicht immer, aber sehr oft behaupten konnte. „Schalke hat uns zugestellt. Wir nehmen uns die Zeit und schauen, wohin wir spielen können – und heute war der Zehner-Raum jedes Mal extrem frei war. Da spielen wir dann hin. ,Fülle‘ ist da immens wichtig, um die Bälle zu halten und zu verlängern“, erklärte Marco Friedl, Kapitän des SV Werder Bremen.
Werder Bremens Trainer Ole Werner über Niclas Füllkrug: „Er ist ein eminent wichtiger Spieler, was auch allen klar ist“
Das Bremer Spiel wirkte dadurch gegen den FC Schalke 04 noch mehr auf Füllkrug zugeschnitten als ohnehin schon. Und der schonte sich weder in der Luft noch am Boden, agierte dabei auch ziemlich clever und abgebrüht, um seine Gegner abzuschütteln. „Man merkt ganz einfach, dass er aktuell viel Selbstvertrauen und ein großes Verständnis in seinem Spiel hat“, meinte Werder Bremens Direktor Profifußball Clemens Fritz im Gespräch mit der DeichStube. Fast jeder gute Angriff lief über Niclas Füllkrug, er setzte seine Mitspieler gut in Szene – sich selbst freilich auch. Schon in der vierten Minute war ihm das 1:0 gelungen, weil er nach seinem von Schalke-Keeper Alexander Schwolow abgewehrten Kopfball konsequent nachgesetzt hatte. Später traf Füllkrug nach starken Aktionen noch den Außenpfosten und scheiterte am eingewechselten Ralf Fährmann.
„Insgesamt war er schwer zu verteidigen. Auch ihm wird es sicherlich gutgetan haben, dass er jetzt noch einmal annähernd 90 Minuten gespielt hat. Aber auch er wird die letzte Woche brauchen, um sich die letzte Frische und Griffigkeit zu holen“, meinte Ole Werner. Und es war ihm anzumerken, dass er Füllkrugs Bedeutung öffentlich nicht zu groß machen wollte. Marco Friedl äußerte sich ähnlich und holte ganz im Stile eines guten Kapitäns die Kollegen mit ins Boot: „Natürlich wissen wir, wie wertvoll ,Fülle‘ ist. Grundsätzlich sind die Jungs vorne aber viel marschiert. Die zwei Stürmer haben extrem viel geackert, das war kein einfaches Spiel für sie.“ Womit Marvin Ducksch gemeint war, der in dieser Saison doch sehr im Schatten von Niclas Füllkrug steht. Gegen den FC Schalke 04 lief es für den 28-jährigen Angreifer von Werder Bremen etwas unglücklich. Gute Szenen machte er sich entweder selbst mit falschen Entscheidungen oder Ausrutschern zunichte oder die Kollegen nutzten die Vorlagen nicht.
Werder Bremens Clemens Fritz über Niclas Füllkrugs Bedeutung für den Klassenerhalt: „Einer allein kann es nicht schaffen“
So stand vor allem Füllkrug mit seinem auffälligen Auftritt im Testspiel gegen Schalke 04 und seinem Tor im Blickpunkt. Er gilt mittlerweile als Lebensversicherung des SV Werder Bremen in der Bundesliga. Mit ihm gilt der Klassenerhalt als relativ sicher, ohne ihn gibt es Zweifel. Doch da widersprach Clemens Fritz energisch: „Einer allein kann es nicht schaffen. Das geht nur im Team, das ist das Entscheidende. Das weiß aber auch Niclas.“ Dessen Verhalten passte dazu. Niclas Füllkrug wirkte nicht wie eine Diva, die lieber gestern als morgen auf einer anderen größeren Bühne spielen möchte. Der 29-Jährige zeigte sich enorm kommunikativ, aber eben auch einsatzfreudig – also wie immer.
Lediglich auf die sonst üblichen Interviews verzichtete der Nationalspieler. Denn er wusste nur zu gut, dass es anders als sonst nicht allein um sein Tor gehen würde, sondern auch um seine Zukunft. Da hat sich Niclas Füllkrug klar positioniert und mitgeteilt, dass er sich bei einem außergewöhnlichen Angebot für alle Beteiligten damit beschäftigen würde. Seine neue Berateragentur Roof soll dabei helfen und die nötigen Kontakte knüpfen. Bis Ende Januar kann er Werder Bremen theoretisch noch verlassen. Gleich drei Spiele stehen bis Transferschluss noch auf dem Programm: Köln (21. Januar), Union Berlin (25. Januar) und Wolfsburg (28. Januar). Spätestens danach wird er wieder sprechen. Vor allem, wenn es weiter so gut läuft wie im Testspiel beim FC Schalke 04. (kni/mbü) Update (18. Januar 2022): Niclas-Füllkrug-Transfer? Die ersten Interessenten für den Werder-Star sind da!