Füllkrugs Marktwert steigt weiter
Clemens Fritz über Werder-Star Niclas Füllkrug: „Es ist das Ziel, ihn zu halten“
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Niclas Füllkrug hat seinen Marktwert mit dem Doppelpack für Deutschland im Länderspiel gegen Peru (2:0) weiter in die Höhe geschossen. Der SV Werder Bremen betont aber, den Nationalspieler nicht abgegeben zu wollen.
Bremen – Clemens Fritz hat darauf verzichtet. Er hat Niclas Füllkrug ganz bewusst keine Nachricht geschrieben, um dem Stürmer zu dessen Doppelpack für Deutschland im Länderspiel gegen Peru (2:0) zu gratulieren. Nicht, weil sich Fritz nicht für Füllkrug gefreut hätte – das hat er sogar sehr –, sondern, weil er dessen Handy nicht überlasten wollte. „Ich denke, Fülle wird unzählige Nachrichten bekommen haben“, sagt Werders Leiter Profifußball im Gespräch mit der DeichStube. Das mit den Glückwünschen zu Füllkrugs Länderspieltoren Nummer vier und fünf will er nun in wenigen Tagen in Bremen nachholen. Und es wird beileibe nicht das Einzige sein, was die beiden Männer vom SV Werder Bremen demnächst miteinander zu besprechen haben.
SV Werder Bremen will Deutschland-Torjäger Niclas Füllkrug eigentlich nicht verkaufen
Es gibt da nämlich nach wie vor diese eine Tatsache, die sich schon länger so überhaupt nicht mehr mit dem anhaltenden sportlichen Höhenflug des Niclas Füllkrug übereinbringen lassen will: Ab dem Sommer verdient der Mittelstürmer weniger Geld beim SV Werder Bremen. Beschlossen (und unterschrieben) wurde das bei Füllkrugs jüngster Vertragsverlängerung im Juni 2022, als noch für niemanden absehbar war, dass sich der Angreifer zum Nationalspieler und WM-Torschützen mausern sollte – und dass er nun sogar zum Gesicht der neuen DFB-Elf geworden ist. Rund 20 Prozent Einbußen soll Füllkrug hinnehmen müssen, sein Jahresgehalt dadurch von 2,5 auf zwei Millionen Euro schrumpfen. Heißt: Wenn Werder auch nur den Ansatz einer Chance haben möchte, den Stürmer, dessen Arbeitspapier bis 2025 läuft, zu überzeugen, dass er nicht auf dem Transfermarkt wechselt, muss schleunigst nachgebessert werden. Und Werder möchte weiterhin mit Füllkrug zusammenarbeiten, wie Clemens Fritz betont – allerdings mit einer nicht ganz unwichtigen Einschränkung.
„Wenn man über so einen Stürmer verfügt, ist es natürlich das Ziel, ihn zu halten“, sagt der Ex-Profi und schiebt dann hinterher: „Wir müssen aber immer auch die wirtschaftliche Seite berücksichtigen.“ Mit anderen Worten: Stimmt die Ablösesumme, die ein anderer Club im Sommer für Niclas Füllkrug auf dem Transfermarkt bietet – Werder Bremen soll dem Vernehmen nach unter 15 Millionen Euro gar nicht erst gesprächsbereit sein und eher auf die 20-Millionen-Euro-Marke schielen –, könnte ein Verkauf zum finanziellen Segen für den Verein werden. Bei Werder gibt es alternativ dazu aber auch andere Überlegungen mit Füllkrug.
Wechsel von Niclas Füllkrug nicht ausgeschlossen: Ab welcher Transfer-Summe wird Werder Bremen schwach?
„Erstmal wollen wir unsere sportlichen Ziele erreichen. Danach werden wir uns sicherlich zusammensetzen und über gewisse Inhalte sprechen“, sagt Fritz auf die Frage nach einer möglichen Gehaltsanpassung des Nationalspielers. Schon Ende Januar hatte Sportchef Frank Baumann gegenüber dem „kicker“ in Sachen Füllkrug erklärt: „Er hat sich noch mal mehr als absoluter Leistungsträger herausgestellt, und da sind wir dann auch bereit, Gespräche zu führen, das zu honorieren.“ Bis dahin genießen Werders Verantwortliche die aktuelle Situation rund um den neuen Publikumsliebling in Fußball-Deutschland. „Seine authentische Art kommt einfach gut an. Er ist, wie er ist und verstellt sich nicht. Ein sympathischer Typ mit Ecken und Kanten. Das wissen die Leute zu schätzen“, sagt Fritz – und gibt Niclas Füllkrug schon vor den anstehenden Vertrags-Gesprächen seine persönliche Meinung mit: „Ich würde mich freuen, wenn er auch in der neuen Saison für Werder Bremen spielt.“ (dco)