Werders Nationalspieler weckt Interesse
Niclas Füllkrug und die Transfer-Spekulationen: Berater Gunther Neuhaus erklärt die Situation des Werder-Torjägers
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Bremen – Vor einer Woche war Niclas Füllkrug noch total präsent, seit dem unglücklichen Vorrunden-Aus bei der WM in Katar am vergangenen Donnerstag ist der Profi des SV Werder Bremen abgetaucht – wie viele seiner Kollegen von der deutschen Nationalmannschaft. Ein bisschen Rampenlicht strahlt aber trotzdem weiter auf den Bremer, denn es wird munter spekuliert, ob und wann der 29-Jährige den SV Werder Bremen nach seinen starken Leistungen bei der WM verlassen könnte. Die DeichStube hat deshalb bei Füllkrugs Berater Gunther Neuhaus nachgefragt.
„Niclas genießt zurzeit jenseits von Katar seinen wohlverdienten Urlaub“, berichtet Gunter Neuhaus: „Das viel zu frühe Aus bei der WM muss er auch erst mal verarbeiten, das nagt sehr an ihm.“ Niclas Füllkrug ist genauso wie einige andere Nationalspieler am vergangenen Freitag nicht mit der Mannschaft zurück nach Deutschland geflogen – aus logistischen Gründen. Mit der Familie, die bereits vor Ort weilte, ging es einen Tag später direkt weiter per Flieger in den Urlaub. Denn von seinem Club hat der Stürmer bis Jahresende freibekommen. Am 2. Januar wird der Angreifer des SV Werder Bremen mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Murcia in Spanien reisen und sich auf den zweiten Teil der Saison vorbereiten. Knapp drei Wochen später geht es in der Bundesliga mit dem Gastspiel beim 1. FC Köln weiter (Samstag, 21. Januar, 18.30 Uhr).
Werder Bremens Niclas Füllkrug hat bis zum Jahresende freibekommen - Berater Gunther Neuhaus: „Er weilt im Urlaub“
Es dürfte schon eine Umstellung für Füllkrug sein. Schließlich hat der Angreifer in Katar mit den besten deutschen Fußballern trainiert und gespielt, bekam die Bälle von Jamal Musiala und Kai Havertz für seine beiden WM-Tore aufgelegt. Das ist natürlich eine ganz andere Qualität als bei einem Bundesliga-Aufsteiger wie Werder Bremen – und Niclas Füllkrug machte dabei eine sehr gute Figur. „Es war aus meiner Sicht als Berater trotz der Enttäuschung über das frühe Aus eine unglaublich wertvolle Erfahrung für ,Nicki’, weil er sich auf Niveau der Weltspitze zeigen und eindrucksvoll beweisen konnte“, urteilt Gunther Neuhaus und fügt noch an: „Schön zu beobachten war auch, wie er zum Sympathie- und Hoffnungsträger der Fußball-Nation aufgestiegen ist.“
Aber nicht nur bei Fans und Experten steht Niclas Füllkrug hoch im Kurs, der Bremer gilt als heiße Aktie auf dem Transfermarkt. Schon während der WM wurde von einem Interesse des FC Bayern München berichtet. Der wuchtige Mittelstürmer soll auch für englische Clubs ein Thema sein. Und da die in der Regel sehr zahlungskräftig sind, könnte ein lukratives Angebot winken – für Werder, aber auch für den Spieler. Was die Geschichte so besonders macht. Denn im besten Fall könnte ein Füllkrug-Wechsel den finanziell angeschlagenen Club auf einen Schlag sanieren. Das Branchenportal transfermarkt.de hat gegenüber Radio Bremen mitgeteilt, den geschätzten Marktwert von Füllkrug Anfang des Jahres von fünf auf zehn Millionen Euro zu erhöhen. Ob Werder Bremen bei so einer Summe schon schwach werden und seinen wohl wichtigsten Spieler im Kampf um den Klassenerhalt ziehen lassen würde? Und kann sich Füllkrug, der erst im Sommer seinen Vertrag mit den Grün-Weißen bis 2025 verlängert hat, überhaupt einen Transfer vorstellen?
Werder Bremens Clemens Fritz über einen möglichen Transfer von Niclas Füllkrug: „Damit beschäftigen wir uns nicht“
„Damit beschäftigen wir uns nicht. Klar ist: Wir planen fest mit ,Fülle’, weil er sportlich und menschlich ein enorm wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft ist“, hat Clemens Fritz als Leiter Profifußball bei Werder Bremen schon eine erste Antwort geliefert. Bei Niclas Füllkrugs Berater Neuhaus klingt das nun so: „Wir sehen die Aufregung und Spekulationen um Niclas zurzeit mit großer Gelassenheit. Er fühlt sich ja grundsätzlich sehr wohl bei Werder.“ Ein Transfer im Winter ist also eher unwahrscheinlich, wozu noch eine weitere grundsätzliche Einschätzung von Gunther Neuhaus passt: „Der Transfermarkt im Januar ist ohnehin speziell, weil es für die Clubs mehr darum geht, Fehleinschätzungen vom Sommer zu korrigieren oder auf Verletzungen wichtiger Spieler zu reagieren.“ So etwas kann sich natürlich noch in den nächsten Wochen entwickeln. Das Transferfenster ist bis Ende Januar geöffnet. Es bleibt also genügend Zeit für weitere Spekulationen. Bislang gehen damit alle Beteiligten sehr gelassen um – und zumindest so lange, bis kein seriöses und ansprechendes Angebot vorliegt, dürfte es dabei auch bleiben. (kni)