Nicolai Rapp von Werder Bremen könnte im Winter ein Kandidat für einen Wechsel sein. Offizielle Transfer-Anfragen gibt es aber bisher nicht.
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Nicolai Rapp von Werder Bremen könnte im Winter ein Kandidat für einen Wechsel sein. Offizielle Transfer-Anfragen gibt es aber bisher nicht.

Werder-Profi vor Transfer?

Nicht nur der SV Werder Bremen mag Nicolai Rapp: Mehrere Interessenten für einen wohl nicht ganz glücklichen Spieler

Bremen – Einer ist schon weg, ein weiterer könnte folgen, denn auch für Nicolai Rapp gibt es so manchen Interessenten, es wird bereits viel spekuliert. Doch anders als bei Benjamin Goller, der vor einigen Tagen zum Zweitligisten 1. FC Nürnberg wechseln durfte, sieht der SV Werder Bremen da wenig Handlungsbedarf. Das hat zum einen mit Rapps Bedeutung für das Team zu tun, zum anderen auch mit der Größe des Kaders. „Wir wissen, dass wir keinen Riesenkader haben, es ist nicht mehr so viel Spielraum da“, sagt Clemens Fritz und schließt einen Wechsel Rapps erst mal aus. Doch bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar ist noch viel Zeit – und die Lage des Spielers ein bisschen vertrackt.

Am Dienstag hat Nicolai Rapp seinen 26. Geburtstag gefeiert, der Profi des SV Werder Bremen befindet sich also im besten Fußballer-Alter. Und obwohl er in dieser Saison nur 66 Minuten in der Bundesliga spielen durfte, verteilt auf sieben Partien, ist er ein gefragter Mann. Gleich mehrere Clubs aus dem In- und Ausland wittern ihre Chance und beschäftigen sich nach Informationen der DeichStube mit einer Verpflichtung des Mittelfeldspielers, der auch in der Abwehr aushelfen kann. Darunter Erstligisten und vor allem auch Zweitligisten wie zum Beispiel der 1. FC Kaiserslautern und der SV Sandhausen.

Update (2. Januar 2023): Wechsel beschlossene Sache! Werder Bremen verleiht Nicolai Rapp nach Kaiserslautern!

Mehrere Vereine an Werder Bremens Nicolai Rapp interessiert - Clemens Fritz: „Ich habe noch nichts gehört“

„Ich habe noch nichts gehört“, sagt Fritz. Vom Interesse bis zu einer offiziellen Anfrage dauert es allerdings gerne etwas. Vorher muss schließlich geklärt werden, ob der Spieler überhaupt wechselwillig ist. Da kann bei Nicolai Rapp nur gemutmaßt werden. „Wir wissen, dass sich ,Rappo‘ mehr Einsatzzeiten wünscht“, sagt Fritz und deutet damit zumindest eine gewisse Unzufriedenheit des Spielers an. Der war im Sommer 2021 von Union Berlin an die Weser gewechselt, nachdem er zuvor an Zweitligist Darmstadt 98 ausgeliehen war. Bei Werder Bremen wollte er sich seinen Traum von der Bundesliga erfüllen – und war mit 28 Einsätzen maßgeblich am Aufstieg beteiligt.

Gleich am ersten Spieltag feierte Nicolai Rapp dann beim 2:2 in Wolfsburg auch seine ersehnte Bundesliga-Premiere – allerdings nur als Einwechselspieler. Und über diese Rolle kam er in der Folgezeit nicht hinaus. Was auch an einer Verletzungspause wegen Problemen mit dem Oberschenkel lag. Darauf verweist auch Fritz und betont zudem: „Bei seinen Einsatzzeiten war er sehr wichtig.“
Rapp mag aktuell keine Hauptrolle spielen, aber er ist einer dieser Profis, die gerne gesehen sind in einem Bundesliga-Kader. Der 26-Jährige steht für eine gewisse Zuverlässigkeit, man weiß, was man von ihm bekommt. Sehr wahrscheinlich keine Weltklasse-Leistungen, aber eben auch keine totalen Aussetzer. Irgendetwas dazwischen, was der Mannschaft helfen kann.

Transfers: Verlässt Nicolai Rapp Werder Bremen? Clemens Fritz: „Wir haben kein Interesse, jemanden abzugeben“

„Wir haben kein Interesse, jemanden abzugeben“, sagt denn auch Fritz: „Wir sind mit unserem Kader recht zufrieden.“ Zumal es jetzt gleich zwei Fast-Neuzugänge gibt. Manuel Mbom und Dikeni Salifou kamen verletzungsbedingt in der Hinrunde nicht zum Einsatz, stehen nun aber wieder auf dem Platz. Wobei speziell bei Mbom abzuwarten bleibt, wie schnell er nach seinem Achillessehnenriss wieder bei 100 Prozent sein wird. Der 22-Jährige könnte eine Alternative zu Rapp darstellen, er hat immerhin schon 21 Mal in der Bundesliga gespielt. Auch Salifou ist einer wie Rapp, aber mit 19 Jahren noch ohne jede Erfahrung bei den Profis. Es wäre also ziemlich riskant, den erfahrenen Rapp ziehen zu lassen und danach auf dieses junge Duo als Backup im Kader zu vertrauen. Andererseits könnte ein Transfer auch eine Ablösesumme und eine Ersparnis beim Gehalt bringen. In finanziell schwierigen Zeiten ist das nicht zu unterschätzen.

Entscheidend wird sein, was Nicolai Rapp will. Im Sommer lehnte er einen möglichen Wechsel ab. „Es gab Vereine, die sich gemeldet haben, aber für mich war von Anfang an klar, dass ich in Bremen bleibe“, sagte er im vergangenen Herbst in einem Interview mit der DeichStube und betonte: „Ich habe jetzt schon 133 Zweitliga-Spiele. Von daher gilt: Auch mal eine Herausforderung annehmen und den schweren Weg gehen.“ Sein Vertrag bei Werder Bremen läuft noch bis Sommer 2024. Ob die Geduld bis dahin reicht, bleibt abzuwarten. Bislang hat er offenbar keinen Wechselwunsch geäußert, wie Fritz andeutet. Er habe sich mit Rapps Berater gerade erst ausgetauscht, da sei nichts geplant. Was sich im Fußball aber bekanntlich schnell ändern kann. (kni)

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