Bargfrede mit erstem Bundesliga-Tor
Werder gegen Hoffenheim: Ein fast vergessenes Spektakel
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Insgesamt 90 Tore sind in den bisherigen 27 Bundesliga-Duellen zwischen dem SV Werder Bremen und der TSG Hoffenheim gefallen. Acht davon in einem denkwürdigen Spiel 2013.
Bremen – Kurios, kurioser, Werder Bremen gegen die TSG Hoffenheim! Die Duelle der beiden Bundesliga-Clubs hatten in der Vergangenheit immer wieder Spektakel und Kurioses zu bieten. Sinnbildlich dafür steht das erste Aufeinandertreffen im Spätsommer 2008, als die Bremer den Emporkömmling und Aufsteiger aus Sinsheim mit 5:4 im Weserstadion besiegten. Doch es sollte nicht das einzige Spektakel bleiben, denn knapp fünf Jahre später lieferten sich die beiden erneut ein Duell, das nicht weniger imposant verlaufen sollte.
Werder Bremen gegen TSG Hoffenheim 2013: Drei Elfmeter in der ersten Halbzeit
Vermutlich kaum einer ahnte etwas an diesem 30. November 2013. Der SV Werder Bremen war am 14. Spieltag bei der TSG gefordert, und beide Mannschaften dümpelten zwischen Tabellen-Mittelfeld und Abstiegszone herum. In der Vorsaison waren sowohl Werder als auch die TSG Hoffenheim dem Abstieg gerade so von der Schippe gesprungen. Die Grün-Weißen befanden sich zudem im Umbruch nach der Thomas-Schaaf-Ära. Robin Dutt übernahm und sollte das wohl ereignisreichste Spiel seiner kurzen Werder-Zeit zu sehen bekommen.
Die Partie begann bereits mit einem Paukenschlag, denn Dutt tauschte überraschend den Torwart aus. Raphael Wolf ersetzte Sebastian Mielitz, der nach mehreren schweren Patzern degradiert wurde. Wolf wurde früh auf die Probe gestellt und ein Stück weit im Stich gelassen. Bereits nach 18 Minuten hatte Werder Bremen zwei Elfmeter verursacht, die Sejad Salihovic für die TSG Hoffenheim eiskalt verwandelte (9./18.). Die Bremer fanden anfangs überhaupt nicht statt und hatten Glück, dass sie nicht noch höher in Rückstand gerieten. Doch dann sollte das Spiel gegen Ende der ersten Halbzeit eine unerwartete Wendung nehmen. Kurz vor dem Pausenpfiff bekamen die Grün-Weißen aus dem Nichts einen Strafstoß zugesprochen, den Aaron Hunt problemlos verwandelte (45.). Werder war also wieder da - und es sollte sogar noch besser kommen: Nach einem haarsträubenden Fehler von TSG-Keeper Koen Casteels, dem eine harmlose Hunt-Hereingabe durch die Beine kullerte, besorgte Eljero Elia noch vor dem Pausenpfiff den Ausgleich (45.+1).
Werder Bremens Philipp Bargfrede erzielt das umjubelte Last-Minute-Tor gegen die TSG Hoffenheim zum 4:4
Doch die Bremer schafften es, innerhalb von nur zehn Minuten wieder doppelt in Rückstand zu geraten. Nach einem Traumtor von Kai Herdling zum 4:2 (53.) sprintete der damalige Hoffenheim-Trainer Markus Gisdol jubelnd und siegessicher über den halben Platz. Doch Gisdol hatte die Rechnung ohne Dutts goldenes Händchen gemacht. Nur sechs Minuten später besorgte nämlich der zur Pause eingewechselte Nils Petersen den Anschlusstreffer (59.). In der 70. Minute wechselte Werder Bremens Coach erneut: Nach viermonatiger Verletzungspause feierte Philipp Bargfrede sein Comeback. Und natürlich war er es, der Mann mit der 44, der das 4:4 an diesem 14. Spieltag in der Nachspielzeit erzielte. Es war sein erster Treffer für die Werder-Profis überhaupt. Übrigens: In seiner Bundesliga-Karriere hat Bargfrede insgesamt sechs Mal getroffen. Und wie könnte es anders sein: Vier Tore erzielte er gegen die TSG Hoffenheim. (fwa)