Die Union of European Clubs (UEC) ist am Montag in Brüssel vorgestellt worden. Auch Werder Bremen hat sich über die neue Initiative informiert.
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Die Union of European Clubs (UEC) ist am Montag in Brüssel vorgestellt worden. Auch Werder Bremen hat sich über die neue Initiative informiert.

Werder mit Interesse an einem Beitritt?

Eine Stimme für die kleineren Clubs: Neue Vereinigung will im europäischen Fußball für offeneren Wettbewerb sorgen - so reagiert Werder 

Die Schere zwischen den Elite-Clubs und den kleinen bis mittelgroßen Vereinen geht im Fußball immer weiter auseinander. Um für einen faireren Wettbewerb zu sorgen, wird die UEC gegründet. Bei einer kürzlich abgehaltenen Versammlung war auch der SV Werder Bremen vor Ort.

Bremen/Brüssel – Die Gruppierung ist neu, ihr Ziel ambitioniert. So geht es unter anderem um eine bessere Verteilung von Geldern im Fußball und einen ausgewogeneren Wettbewerb auf europäischer Ebene. Genau mit diesen Anliegen hat sich die Union of European Clubs (UEC) am vergangenen Montag in Brüssel vorgestellt. Sie will Sprachrohr für die rund 1400 mittelgroßen und kleinen Profivereine des Kontinents sein, wodurch sie eine Konkurrenz zur ECA, der European Club Association, bildet. Dort wird sich vornehmlich um die Belange der ganz Großen und Mächtigen der Branche gekümmert. In der belgischen Hauptstadt waren zu Wochenbeginn Vertreter von insgesamt 40 Vereinen aus 25 Ländern vor Ort, auch der SV Werder Bremen entsandte einen Repräsentanten.

„Die Clubs waren eingeladen, sich zu dieser neuen Initiative zu informieren. Eine Einladung, der wir gefolgt sind, weil bei Werder ein grundsätzliches Interesse daran besteht, auch mittelgroßen und kleinen Vereinen eine organisierte Stimme zu geben. Damit beispielsweise über gemeinsame Themen wie die Herstellung von Wettbewerbsgleichheit gesprochen werden kann“, erklärt Tarek Brauer, Geschäftsführer Organisation und Personal beim SV Werder Bremen, auf Nachfrage der DeichStube. Doch das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, auch in Brüssel blieben Strukturen recht vage. So existieren aktuell weder Statuten noch gibt es eine echte Führungsetage. Auch deshalb sagt Brauer: „Es ist noch viel zu früh, um final zu bewerten, was daraus entstehen kann und ob dies das richtige Vehikel ist.“

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Werder Bremen und Co. von der ECA benachteiligt? „Sie repräsentiert die Eliteclubs in Europa“

Initiatoren der UEC sind Dennis Gudasic, Direktor des kroatischen Erstligisten Lokomotiva Zagreb, Katarina Pijetlovic, ihres Zeichens Sportrechtlerin aus Manchester, und der Ire Gareth Farrelly, der einst selbst in der Premier League für Aston Villa und Everton spielte und inzwischen als Rechtsanwalt tätig ist. Bis zum Ende des Jahres, so wurde es sich zum Ziel gesetzt, sollen 200 Mitglieder der Gruppierung angehören. „Es ist wichtig, dass kleine und mittlere Klubs eine Stimme erhalten. In den vergangenen Dekaden ist Fußball verstärkt ein Spiel der Elite geworden“, betonte Gudasic. „Dieser Trend muss umgekehrt werden oder das schöne Spiel wird irreparablen Schaden nehmen.“

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Einen prominenten Unterstützer der UEC gibt es bereits: Javier Tebas, Chef von Spaniens „La Liga“. Er wählte deutliche Worte, um sein Misstrauen gegenüber der ECA, der bislang einzigen vom kontinentalen Verband Uefa anerkannten Clubvertretung im Fußball, auszudrücken. „Ich habe es satt, zu hören, dass die ECA die europäischen Clubs vertritt. Sie repräsentiert die Eliteclubs in Europa.“ In der Vergangenheit hatte Tebas bereits die Uefa bei der Verhinderung der sogenannten Super League unterstützt. Auch Werder Bremen ist Teil der ECA, anders als in der Vergangenheit jedoch nur noch als stimmloses Mitglied. (mbü)

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