Diese Spieler waren für beide Vereine aktiv
Zwei besondere Clubs: Welche Profis bei Werder und Union Berlin Spuren hinterlassen haben
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Bremen/Berlin - Bei nur sechs Aufeinandertreffen zwischen dem SV Werder Bremen und dem 1. FC Union Berlin gibt es nicht allzu viele Schnittpunkte der Bundesligisten. Dafür aber einige Akteure, die sowohl an der Weser als auch an der Alten Försterei aktiv waren. Mit dabei: die ein oder andere besondere Geschichte.
Patrick Kohlmann: Als seine „schönste Zeit als Spieler“ beschreibt Werder Bremens aktueller Co-Trainer und enger Vertrauter von Chefcoach Ole Werner seine Zeit bei Union Berlin, wo der ehemalige Linksverteidiger in seiner ersten Saison 2008/09 den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. In Köpenick blieb der heute 40-Jährige bis zu seinem Wechsel zu Holstein Kiel Stammkraft.
Kevin Möhwald blickt da ganz anders auf seine bisherige Zeit in der Hauptstadt. „Das ist im Endeffekt ein verschenktes Jahr“, hatte der 29-jährige Mittelfeldspieler jüngst in der DeichStube-Podcast-Show „eingeDEICHt“ erklärt. Nach dem Bremer Abstieg 2021 war der gebürtige Erfurter mit der Aussicht auf Bundesliga- sowie internationalen Fußball nach Berlin gewechselt.
Ähnlich enttäuschend ist die Situation von Levin Öztunali. Der Enkel von HSV-Legende Uwe Seeler hatte beim SV Werder Bremen (Dezember 2015 bis Juni 2016) seinen Durchbruch in der Bundesliga geschafft. Nach fünf folgenden Jahren in Mainz wechselte der Mittelfeldspieler zur Saison 2021/22 nach Köpenick. In der laufenden Spielzeit kam der 27-Jährige allerdings nur auf zwei Kurzzeiteinsätze und zwei weitere Kadernominierungen.
Werder Bremen und Union Berlin waren Stationen von Nicolai Rapp, Kevin Behrens und Mirko Votava
Kevin Behrens: Unions Mittelstürmer ist seit Kindheitstagen großer Werder-Fan und spielte zwei Jahre in der Bremer Jugend, schaffte an der Weser aber nie den Durchbruch. Über die Regionalliga und drei Jahre in der 2. Bundesliga erfüllte er sich mit seinem Wechsel zu Union Berlin im Sommer 2021 doch noch den Traum von Liga eins und der internationalen Bühne (16 Tore und 7 Vorlagen in 79 Spielen).
Mit Nicolai Rapp, der aktuell vom SVW an den 1. FC Kaiserslautern verliehen ist, steht übrigens auch ein Spieler mit Unioner Vergangenheit bei Werder Bremen unter Vertrag. Der 26-jährige defensive Mittelfeldspieler kam in Köpenick allerdings nur auf vier Einsätze.
Mirko Votava: Werders Ehrenspielführer war nach seiner aktiven Karriere für eineinhalb Jahre Trainer bei den Köpenickern, hatte dort aber „eine schwere Zeit“ und „nur wenig Unterstützung im Verein“, wie er mal gegenüber der DeichStube verriet. Nach einem vernünftigen ersten Jahr rutschten die Berliner unter der Legende (481 Pflichtspiele für Grün-Weiß) in der Saison 2003/04 in den Abstiegskampf. Trotz einer bis dahin guten Rückrunde und nur zwei Punkten Rückstand aufs rettende Ufer wurde der heute 67-Jährige im März 2004 entlassen.
Verfolgt das Bundesliga-Spiel Werder Bremen gegen Union Berlin im Liveticker der DeichStube!
Von Anthony Ujah und Felix Kroos bis Max Kruse: Profis, die für Werder Bremen und Union Berlin spielten
Anthony Ujah: In seiner einzigen, aber starken SVW-Saison 2016/17 (11 Tore, 5 Vorlagen in 32 Spielen) lieferte der heutige Braunschweiger die entscheidende Vorlage zum späten 1:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt, wodurch die Grün-Weißen erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt klar machten. Auch drei Jahre später hatte Ujah als Spieler von Union Berlin entscheidenden Anteil am Bremer Bundesligaverbleib: Der Nigerianer erzielte am letzten Spieltag der Saison 2019/20 gegen Fortuna Düsseldorf das 1:0 und legte später noch das 2:0 auf. Auch deshalb konnte Werder Bremen mit einem berauschenden 6:1-Erfolg über den 1. FC Köln noch die Relegation erreichen.
Felix Kroos: Den ganz großen Durchbruch schaffte der ehemalige Mittelfeldspieler bei seinem Lieblingsverein an der Weser nicht. Auch deshalb wechselte der Bruder von Weltmeister Toni Kroos 2016 nach Köpenick, wo er in der 2. Bundesliga eine tragende Rolle übernahm und 2019 mit den „Eisernen“ den ersten Bundesligaaufstieg der Vereinsgeschichte feierte. Im Oberhaus spielte der heute 32-Jährige dann aber nur noch eine Nebenrolle, weshalb er sich Zweitligist Eintracht Braunschweig anschloss. Dort beendete er im Alter von „nur“ 30 Jahren seine Karriere. Eine Fortsetzung hätte er sich nach eigenen Angaben nur für zwei Vereine vorstellen können: „Für Werder Bremen und Union hätte ich mich nochmal aufgerafft.“
Max Kruse: Der Offensivspieler erlebte bei Werder seine individuell beste Zeit (35 Tore und 31 Vorlagen in 94 Spielen). Dabei hatte der Reinbeker als junger Spieler in Bremen zunächst nicht den Durchbruch geschafft, ehe er nach mehreren Zwischstationen an die Weser zurückkehrte (2016 bis 2019). Dabei führte der heute 35-Jährige den SV Werder zwei Mal fast bis in die Europa League und ein Mal ins Pokal-Halbfinale. Später überzeugte er noch in eineinhalb erfolgreichen Jahren bei Union Berlin (19 Tore und 12 Vorlagen in 45 Spielen).
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Boubacar Sanogo und Co.: Diese Spieler waren für Werder Bremen und Union Berlin aktiv
John Jairo Mosquera: Ein richtiger Wandervogel. 2006 kam der Kolumbianer nach Bremen, bei nur vier Kurzeinsätzen gelangen ihm zwar immerhin zwei Jokertore, glücklich wurde er aber nie. Deshalb wurde Mosquera fünf Mal verliehen, ehe er fest zu seinem letzten Leihclub Union Berlin wechselte (29 Torbeteiligungen in 82 Spielen).
Boubacar Sanogo: Unvergessen bleiben sein Tor und sein Assist bei Werder Bremens 3:2-Sieg über Real Madrid in der Gruppenphase der Champions League im November 2007. Nach insgesamt 19 Toren und acht Vorlagen in 46 Spielen endete seine Zeit an der Weser nach nur zwei Jahren, woraufhin auch Sanogo zum Wandervogel wurde. Mit der DFB-Elite-Jugend-Lizenz ausgestattet trainierte der Ivorer nach seiner Spielerkarriere von Oktober 2019 bis Juni 2022 verschiedene Mannschaften im Juniorenbereich der Unioner.
Wesentlich weniger Spielzeit hatten der Bremer Double-Sieger Holger Wehlage und der heutige Drittliga-Spieler Martin Kobylanski. Beide Akteure suchten unter anderem in der Hauptstadt ihr Glück, wurden kurzzeitig an die Berliner verliehen.
Von Tom Springer und Lena Frings