Ole Werner hat die Handhabe des VAR in der Bundesliga kritisiert. Der Trainer des SV Werder Bremen liefert bei den Videobeweis-Entscheidungen einen konkreten Verbesserungsvorschlag.
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Ole Werner hat die Handhabe des VAR in der Bundesliga kritisiert. Der Trainer des SV Werder Bremen liefert bei den Videobeweis-Entscheidungen einen konkreten Verbesserungsvorschlag.

Werder-Coach über den VAR

Werder-Trainer Ole Werner kritisiert Handhabe des VAR – und spricht sich für Zeitlimit bei Entscheidungen aus

Ole Werner hat die Handhabe des VAR in der Bundesliga kritisiert. Der Trainer des SV Werder Bremen liefert für die Videobeweis-Entscheidungen einen konkreten Verbesserungsvorschlag.

Bremen – Erst vor wenigen Tagen hatte VfB Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia nach zwei umstrittenen Entscheidungen des Unparteiischen im Spiel gegen den SC Freiburg (1:2) den Videobeweis im Fußball scharf kritisiert und damit für bundesweites Aufsehen gesorgt. Labbadias deutliche Ansage: „Du enteierst die Schiedsrichter.“ Und: Der VAR mache den Fußball kaputt. Am Mittwoch ist auch Werder Bremens Chefcoach Ole Werner zu seiner Meinung zum Videoassistenten befragt worden, und der Bremer hat seinem Stuttgarter Kollegen zumindest in Teilen seiner VAR-Kritik zugestimmt.

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„Ich hätte den VAR wahrscheinlich auch nicht gebraucht“, gab der 34-jährige Chefcoach von Werder Bremen beim Talk „Werder Up’n Swutsch“ zu, betonte aber auch, dass der Videobeweis aus seiner Sicht zumindest eine gute Komponente habe: „Ich glaube schon, dass es bei manchen Entscheidungen, speziell bei klaren Sachen wie bei der Abseitslinie oder der Torlinientechnik, definitiv Sinn macht“, sagt Ole Werner. Bei diesen klaren Entscheidungen sei es daher gut, technische Hilfsmittel zu haben.

Werder Bremens Ole Werner über VAR: Glaube schon, dass es bei manchen Entscheidungen Sinn macht“

Dennoch missfällt dem Trainer des SV Werder Bremen die aktuelle Handhabe des VAR in verschiedener Hinsicht – beispielsweise bei Handspiel-Situationen im Strafraum. „Bei der Handspielregelung habe ich nicht das Gefühl, dass durch den VAR gerechtere Entscheidungen zustandekommen“, sagte Ole Werner. Das Problem: „Es ist ja immer noch Auslegungssache.“ So käme es auch, dass in einem Stadion auf Handspiel entschieden werde und einem anderen Stadion „in einer ganz vergleichbaren Situation“ weiterlaufen gelassen werde. 

Auch der Fakt, dass die jeweiligen Entscheidungen des Unparteiischen vor dem VAR-Bildschirm teilweise minutenlang andauern, nervt Ole Werner, weshalb der Übungsleiter von Werder Bremen einen konkreten Vorschlag hat: „Ich finde, es sollte irgendwie ein Zeitlimit geben. Wenn der Schiedsrichter rausgeht oder derjenige in Köln länger braucht als eine Minute, um irgendwas zu sehen, dann ist es keine klare Fehlentscheidung.“ In eine ganz ähnliche Kerbe hatte am Wochenende auch VfB-Coach Labbadia geschlagen, der die ursprüngliche Devise des VAR, nur bei klaren Fehlentscheidungen einzugreifen, in Frage stellte. Für Labbadia könne keine klare Fehlentscheidung vorliegen, wenn der Schiedsrichter mehrere Minute darüber nachdenken müsse.

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Werder Bremens Ole Werner über den VAR: „Ich finde, es sollte ein Zeitlimit geben“

Von der Idee, pro Halbzeit zwei Trainer-Challenges einzuführen, hält Ole Werner derweil überhaupt nichts. „Ne, wirklich nicht“, betonte der Bremer Coach. „Ich weiß, dass es in anderen Sportarten gemacht wird und auch sinnvoll sein kann. Ich finde aber, Fußball lebt ganz viel davon, dass ab einem gewissen Zeitpunkt der Trainer nicht mehr so viele Einflussmöglichkeiten hat.“ Für den Trainer von Werder Bremen sei der Fußball auch deshalb spannend, „weil es eben keine Auszeiten gibt, weil es keine Challenges gibt, weil du deine Mannschaft unter der Woche so vorbereiten musst, dass sie auf gewisse Situationen, die in einem Spiel passieren, selbst Einfluss nehmen muss.“

Der Chefcoach des SV Werder Bremen könne auch aufgrund der Lautstärke in einem Stadion auf bestimmte Sachen gar keinen Einfluss mehr nehmen, wovon der Fußball eben auch lebe. „Und deshalb bin ich auch kein Freund davon, da jetzt noch mehr Unterbrechungen zu haben“, machte Ole Werner deutlich. Alle diese Komponenten führten ihn letztlich zu einem zwiespältigen VAR-Fazit: „Ich finde es bei definitiven Entscheidungen gut. Bei allem, was irgendwie Auslegungssache ist, finde ich es schwer und finde auch nicht, dass es den Fußball besser macht.“ (mwi)

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