Karriereende als Funktionär
Wolfsburg-Manager Schmadtke hört auf: Werder ist sein letztes Bundesliga-Spiel
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Wolfsburg/Bremen – Einer der streitbarsten Köpfe des deutschen Fußballs beendet seine Karriere als Manager: Jörg Schmadtke. Das Spiel seines VfL Wolfsburg am Samstag gegen den SV Werder Bremen wird sein letztes in der Bundesliga.
Seit 2001 ist er Manager in der Bundesliga, seit 2018 leitet er die Geschicke beim VfL Wolfsburg, nun hört Jörg Schmadtke auf. Sein Vertrag als Sport-Geschäftsführer der „Wölfe“ läuft am 31. Januar aus. Das Nordduell bei Werder Bremen wird an diesem Samstag (15.30 Uhr, DeichStube-Liveticker) sein letztes Bundesliga-Spiel sein, das DFB-Pokal-Achtelfinale beim 1. FC Union Berlin am Dienstag dann der endültige Schlusspunkt.
Werder Bremen-Gegner: Jörg Schmadtke beendet beim VfL Wolfsburg seine Manager-Karriere
„38 Jahre im Fußball reichen“, sagte der 58-Jährige der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ in einem seiner großen Abschiedsinterviews. „Besser, man geht aus freien Stücken – bevor man gegangen wird.“ Dabei galt in den vergangenen 20 Jahren die Regel: Schmadtke-Clubs ging es nach der Schmadtke-Zeit deutlich schlechter als währenddessen. Alemannia Aachen, bei dem sich Jörg Schmadtke 2001 auf eine Stellenanzeige im „Kicker-Sportmagazin“ beworben hatte, entwickelte sich unter ihm vom Beinahe-Pleitier zum DFB-Pokal-Finalisten (2004 gegen Werder Bremen), UEFA-Cup-Teilnehmer und Bundesliga-Aufsteiger. Fünf Jahre nach der Trennung versank der Club in der Regionalliga. Auch Hannover 96, den 1. FC Köln und den VfL Wolfsburg führte er zurück in das internationale Geschäft.
„Jörg Schmadtke hat eine Ära bei uns geprägt“, sagte der Wolfsburger Aufsichtsratschef Frank Witter dem „Kicker“. „Er ist ein streitbarer Mensch mit Prinzipien und klaren Sichtweisen. Wenn man nicht mit seinem Wertegerüst übereinstimmt, kann es auch schon mal schwierig mit ihm werden. Da ist er kein abgeschliffener Kieselstein, sondern ein Typ.“ In seiner Karriere trug der Manager viele Konflikte mit seinen Trainern aus, Bruno Labbadia und Oliver Glasner etwa verließen den VfL Wolfsburg deshalb.
Für VfL Wolfsburg-Manager Jörg Schmadtke wird Werder Bremen zum letzten Bundesliga-Spiel
Auch bei übergeordneten Fragen des Fußballs stand Jörg Schmadtke, der als Profi-Torwart für Fortuna Düsseldorf (1985 bis 1993) und den SC Freiburg (1993 bis 1997) in der Bundesliga und 2. Liga spielte, oft auf Konfrontationskurs mit anderen Funktionären. Insgesamt hielt Schmadtke gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ fest: „Ich will nicht verhehlen, dass mir Teile des Geschäfts mehr und mehr zuwider sind.“ Er meint damit in erster Linie den Einfluss des Geldes, der Spielerberater, der sozialen Medien.
Am Samstag geht es in der Bundesliga noch einmal gegen Werder Bremen, am Dienstag ist der VfL Wolfsburg noch im DFB-Pokal gefordert. Danach braucht ihn das alles nicht mehr zu kümmern. Der bisherige Sportdirektor Marcel Schäfer wird bei den Niedersachsen zum Sport-Geschäftsführer und damit zum Nachfolger von Jörg Schmadtke befördert. Und mindestens ein Schmadtke wird der Bundesliga weiter erhalten bleiben. Sein Sohn Nils leitet seit 2020 die Scouting-Abteilung des VfL. (dpa/han) Schon gelesen? So sehen Fans das Bundesliga-Spiel Werder Bremen gegen VfL Wolfsburg live im TV und im Livestream!